Review:

Cycle Repeats

(Lost Eden)

Fünf Japaner machen gemeinsam Musik. Das hat bisher meist zu sehr exotischen Ergebnissen geführt oder zu gnadenlosem Krach Marke BATHTUB SHITTER. Zudem sehen die Asiaten auch so putzig aus und wissen mit bestem Schulbuchenglisch zu glänzen. Man sieht, Vorurteile gibt es viele - und da die schlecht sind, wird LOST EDEN ab sofort als neuer Maßstab in Sachen japanischer Gitarrenmusik genommen, denn was die fünf auf "Cycle Repeats" abliefern, klingt so gar nicht nach Klischee. Neunmal (plus Intro) gibt es Melodic Death Metal, der in einem Blindtest glatt als Göteborger Original durchgehen könnte und die bekannte Mischung aus Melodie und Brutalität zum Besten gibt. Sänger Norio hat eine sehr nordeuropäisch anmutende Röhre und bei den Texten ein deutlich höheres Niveau als erwartet (oder befürchtet) und scheut selbst vor Ausflügen zum Metalcore nicht zurück ("Forsaken Last") und klingt bei den vereinzelten cleanen Passagen schon fast wie Mr. Stanne. Seine Kollegen machen ihren Job ebenfalls richtig gut, allen voran die Sechssaiter, auch wenn ihnen das eine, legendäre Riff noch nicht gelungen ist. Einziges Manko an "Cycle Repeats" ist das Abfallen der Spannungskurve, denn im Verlgeich zu den ersten drei Krachern klingen die weiter hinten angesiedelten Songs etwas zu bieder und setzen zu oft auf Altbekanntes, so dass die Scheibe insgesamt noch gut ist, aber mehr drin gewesen wäre. Göteborg-Fans sollten aber trotzdem mal reinhören, ebenso Leute die ihre Meinung über japanischen Metal revidieren möchten.

Cycle Repeats


Cover - Cycle Repeats Band:

Lost Eden


Genre: Death Metal
Tracks: 10
Länge: 35:8 (CD)
Label: Candlelight Records
Vertrieb: Soulfood