Review:

Moons And Mushrooms

(LAKE OF TEARS)

TIPP
Totgesagte leben länger! Im Falle der Schweden LAKE OF TEARS fand das Begräbnis bereits 1999 statt, doch irgendwo schien die Flamme in den Herren Brennare, Larsson und Oudhuis noch nicht erloschen zu sein. Nach dem mehr oder weniger improvisierten, aber deutlich unterbewerteten "The Neonai" schob man 2004 das erneut starke "Black Brick Road" nach, das aber aufgrund seines leichten Pop-Einschlages nicht überall auf große Zustimmung stieß. Mit "Moons And Mushrooms" und Neuzugang Magnus Sahlgren an der Gitarre dürften aber alle Münder, die sich nach einem zweiten "Headstones" oder "A Crimson Cosmos" gesehnt haben, endgültig verstummen, denn LAKE OF TEARS haben just ihr härtestes und bestes Werk seit dem überragenden ´97er Release an den Start gebracht. Den genialen Opener "Last Purple Sky" kann man nicht nur bereits nach dem ersten Hören fehlerfrei mitbölken, sondern er fährt auch das rotzigste Bratriff der gesamten Bandgeschichte auf. Der melancholisch-erdige Klang von "Headstones" vermischt sich mit den Hammermelodien von "A Crimson Cosmos", lässt aber auch "Neonai"-artige Leichtfüßigkeit nicht außen vor. Während man sich beim Stil (der ja oftmals als "Stonergoth" bezeichnet wird) vielleicht noch streiten kann, ob die Band nun mehr nach diesem oder jenem Werk klingt, herrscht in Sachen Songwriting durchweg Einigkeit. Ich kenne keine andere Band aus den verwandten Genres, die so scheinbar aus dem Handgelenk gleichsam eingängige wie unter die Haut gehende Hymnen schreibt. LAKE OF TEARS stellen wie gewohnt keine Rekorde in Sachen Instrumentenbeherrschung auf, sondern stellen die Songs in den Mittelpunkt, die durch Daniel Brennares verstärkt rauen Gesang zusätzliche Intensität gewinnen. Das relaxte "Waiting Counting", der fantastische Sonnenuntergangs-Gänsehaut-Groover "Like A Leaf", das hart rockende "Children Of The Grey" oder das typisch spacige "Planet Of The Penguins" sind nur ein paar der Highlights von "Moons And Mushrooms", das von vorne bis hinten mit Sahnehäubchen gespickt ist und LAKE OF TEARS hoffentlich ein Bröckchen mehr von dem Erfolg beschert, den diese Ausnahmeband seit ihrem Debüt verdient gehabt hätte. Zugreifen!

Moons And Mushrooms


Cover - Moons And Mushrooms Band:

LAKE OF TEARS


Genre: Gothic Metal
Tracks: 8
Länge: 37:14 (CD)
Label: Dockyard 1
Vertrieb: Soulfood