Review:

Wildlife

(La Dispute)

LA DISPUTE haben mit „Widlife” für mächtig Wirbel gesorgt, indem das Album nicht nur von der Visions hochgelobt wurde und vom Magazin eine neue Welle des Hardcore angekündigt wurde (zu der u.a. TOUCHE AMORE und PIANOS BECOME THE TEETH gezählt wurden), nein das Teil lag auch dem Heft bei, so dass sicherlich viele Leute zu Hörern wurden, die sonst mit der Band nicht in Berührung gekommen wären. Da waren ausverkaufte Touren nur die logische Konsequenz. Wirklich schön ist „Wildlife“ aber erst als Vinyl, es ist einfach eines dieser Alben, das als schnöde CD oder gar als mp3 nicht wirkt, dazu ist es zu fesselnd und verlangt Aufmerksamkeit, die mit Vinyl einhergeht.

LA DISPUTE haben ihren Background sicherlich im Hardcore, aber ob es der Band noch gerecht wird, sie allein in dem Genre zu verorten? „Wildlife“ spricht dagegen, allein die Songlänge führt schon in Postcore-Gefilde, THURSDAY scheint ein besserer Vergleich als BLACK FLAG. Ausladende Songstrukturen („The Most Beautiful Bitter Fruit“), akzentuierte Gitarrenarbeit und besonders die hochemotionale Gesangsarbeit von Jordan Dreyer prägen den LA DISPUTE-Sound auf „Wildlife“. In seiner rauen, nicht immer perfekt intonierten Art ruft der Gesang Erinnerungen an die letzte RUINER-Scheibe wach, die ja bewussst unvollkommen gelassen wurde. LA DISPUTE setzen das ähnlich gekonnt ein. Aber im Endeffekt zählt einzig die Qualität der Songs – und da kann „Wildlife“ voll und ganz überzeugen. Das Album als Gesamtwerk ist mitreißend, voller Groove, Herzblut und Gefühl; in den richtigen Momenten auch mit ordentlicher Hardcore-Kante („King Park“). Klar, ein Faible für komplexe, fordernde Musik muss da sein, aber wer das mitbringt, wird mit einer extrem guten Platte belohnt, die sich lange in den persönlichen Top Ten halten wird.

Wildlife


Cover - Wildlife Band:

La Dispute


Genre: Hardcore
Tracks: 14
Länge: 57:41 ()
Label: No Sleep Records
Vertrieb: No Sleep Records