Review:

Wembley Or Bust

(Jeff Lynn's ELO)

Als Jeff Lynn nach fast einem Vierteljahrhundert Bühnenabstinenz in 2014 im Londoner Hyde Park auftrat, tat er dies mit dem Versprechen, dass dies erst der Anfang wäre. Sein nachfolgendes Comeback Album „Alone In The Universe“ (Platz vier in UK, Platz sieben hier zu Lande) setzte dort an, wo sein ELECTRIC LIGHT ORCHESTRA Ende der Siebziger aufgehört hatte – die Tour war ein voller Erfolg. Der vorläufige Höhepunkt stellte dann das Konzert von Jeff Lynn’s ELO im Juni 2017 im mit 60.000 Fans ausverkauften Londoner Wembley Stadion dar. Und „Wembley Or Bust“ wurde dann auch das angekündigte Spektakel: eine dreizehnköpfige Mannschaft (mehrere Gitarristen und Keyboarder, zwei Damen am Cello und eine ansehnliche Violinistin, Backgroundsänger, …), eine geniale Lightshow, das riesige ELO-Ufo und freudenstrahlende Fans. Letztere mit starkem Bezug zu den 70er, aber auch im komplett bestuhlten Innenraum hielt es kaum jemanden auf den Sitzen. Der Best Of-Set mit Hits wie „Evil Woman“, „Livin‘ Thing”, „Xanadu“, „Shine A Little Love“ und das abschließende Quartett aus „Turn To Stone“, „Don‘t Bring Me Down”, „Mr Blue Sky” und „Roll Over Beethoven” funktionierte dann auch Perfekt und sorgt4e für ausgelassen-nostalgische Stimmung im weiten Rund. Mit „Handle With Care" gibt es sogar den Superhit der TRAVELING WILBURYS (dessen Mitglied Jeff Lynn ja auch war). Musikalisch waren hier allenthalben Profis am Werk – die Songs so perfekt, dass man sie fast für Studio-Takes verwenden könnte (was den beiden der DVD beilliegenden CD-Scheiben eine weitere Wertigkeit gibt). Das Live die Drums doch etwas dünn klingen (im Vergleich zu ELO’s Studioaufnahmen) ist zwar durchaus ein Manko, auch der Stereoton hätte gerne etwas fetter sein dürfen. Mich persönlich stört das wenig – aber Blu-Ray Fans mit einer entsprechenden Anlage dürfte das zu wenig sein – der Stand der Technik gibt da mehr her.
Extras gibt es auf der DVD keinerlei – nur einige Interviewschnippsel und Eindrücke vom Drumherum zwischen einigen Liedern – sind nur 4 oder 5, so dass sie das Seh- und Hörvergnügen kaum beeinträchtigen. Das Booklet besteht aus schönen Bildern, keine Texte – hier hat man die Chance auf historisches zu den Songs und Kommentaren zur Entwicklung hin zu Jeff Lynn’s ELO und der Aufzeichnung zu „Wembley Or Bust“ verpasst. Schade eigentlich. Davon abgesehen macht die Zeitreise in die 70er aber verdammt viel gute Laune.

 

1.           “Standin' In The Rain”

2.           “Evil Woman”

3.           “All Over The World”

4.           „Showdown”

5.           “Livin' Thing”

6.           “Do Ya”

7.           “When I Was A Boy”

8.           “Handle With Care”

9.           “Last Train to London”

10.         “Xanadu”

11.         “Rockaria!”

12.         “Can't Get It Out Of My Head”

13.         „10538 Overture”

14.         „Twilight”

15.         „Ma-Ma-Ma Belle”

16.         “Shine A Little Love”

17.         “Wild West Hero”

18.         “Sweet Talkin' Woman”

19.         “Telephone Line”

20.         “Turn To Stone”

21.         “Don't Bring Me Down”

22.         “Mr. Blue Sky”

23.         “Roll Over Beethoven”

Wembley Or Bust


Cover - Wembley Or Bust Band:

Jeff Lynn's ELO


Genre: Pop
Tracks: 23
Länge: 112:0 (CD&DVD)
Label: Columbia
Vertrieb: Sony Music