Review:

Visitors

(Irate Architect)

Schweden, USA, Deutschland? Egal, Hauptsache Death Metal. Allerdings fühlen sich die Hamburger vom rührigen Thüringer Label in musikalischer Hinsicht eher dem amerikanischen Kontinent verpflichtet und haben so eine Scheibe entworfen, der in keiner Hinsicht irgendwas vorzuwerfen hat. Außer eins: „Visitors“ klingt für ungeübte Ohren wie am Reißbrett entworfen – wie ein zu teures Haus eines Star-Architekten. Die Produktion ist ultra, die Instrumente fett, die Blasts hyper, die Riffs satt. Nur der echte Groove will beim geneigten Mädchen-Death-Metaller nicht aufkommen. Klar, hart-erprobte Ami-Death-Fans werden sich die Finger nicht nur lecken, sondern abbeißen, so gut abgehangen klingt die Scheibe für den auch ohne leicht nachvollziehbare Songstrukuren auskommenden Ami-Deather. Und sie haben ja recht, der Scheibe ist so ganz objektiv nix, aber auch gar nix vorzuwerfen, außer a) man mag komplizierten Death Metal nur in bestimmter Laune oder b) man ist einfach zu blöd für diese Art von Musik. Auf jeden Fall müssen Leute, die auf Hate Eternal oder sonst wen stehen, diese Scheibe haben, denn obwohl auf gleichem Niveau angesiedelt, klingt das hier nicht wie die seelenlose Beweihräucherung eines in die Jahre gekommenen Gitarrenfrickel-Gotts. Denn frisch sind IRATE ARCHITECT allemal.

Visitors


Cover - Visitors Band:

Irate Architect


Genre: Death Metal
Tracks: 15
Länge: 40:10 (CD)
Label: War Anthem Records
Vertrieb: Soulfood