Review:

Shine

(Indica)

Über drei Jahre hat es gedauert, nun ist es soweit und die Mädels von INDICA lassen den Nachfolger ihres allgemein wohlaufgenommenen Albums „ A Way Away“ auf die Öffentlichkeit los. Als erstes sei gesagt, dass sich musikalisch einiges geändert hat: zwar ist die musikalische Handschrift durchaus noch zu erkennen, doch das Märchenhaft-Melancholische, das die Vorgängerplatte auszeichnete, ist fast vollständig verschwunden, gleiches gilt für die Tendenz zu opulenten symphonischen Arrangements. Der Sound ist geradliniger und schlichter geworden, die poppigen Elemente überwiegen bei Weitem. So bietet denn auch die erste Single „A Definite Maybe“ gutgelaunten Strahlepop, der sich durch uneingeschränkte Radiotauglichkeit auszeichnet, „Goodbye Berlin“ drückt etwas mehr auf die Tube und flirtet ein wenig mit einer minimal-rotzigen Pop-Punk-Attitude. Durch den weggefallenen Bombast der Arrangements im Hintergrund wirkt Sängerin Jonsus Stimme in den höheren Passagen stellenweise etwas angestrengt, so zum Beispiel bei „Here And Now“. Im engeren Sinne härtere Momente fehlen auf „Shine“ komplett, es dominieren weitgehend ruhige Songs wie „War Child“, „Run Run“ und „Hush Now Baby“. Highlight des Albums ist das wunderschöne, von einer unterschwelligen Sehnsucht durchzogene „Uncovered“, das mit seiner subtilen Melancholie noch am ehesten an das Material des Vorgängeralbums erinnert, gleichzeitig aber trotzdem mit schon fast frühlingshafter Leichtigkeit daherkommt – eine kleine musikalische Perle und definitiv der Anspieltipp des kommenden Frühjahrs. Fazit: INDICA liefern mit „Shine“ ein hübsches Popalbum ab, das aber nicht die Stärke des Vorgängers „ A Way Away“ erreicht.

Shine


Cover - Shine Band:

Indica


Genre: Pop
Tracks: 11
Länge: 39:43 (CD)
Label: Nuclear Blast
Vertrieb: Warner