Review:

The Weight Of Oceans

(In Mourning)

Nach seiner Gründung im Jahr 2000 hat dieser schwedische Haufen ganze acht Jahre und etliche Demos für sein Debütalbum „Shrouded Divine“ gebraucht, aber seitdem werden die Langspielerzeugnisse im Zwei-Jahres-Takt herausgehauen. Die Band um Christian und Tobias Netzell (der neben Bassist Pierre Stam auch bei den stilistisch verwandten OCTOBER TIDE aktiv ist) hat ihre Wurzeln hörbar im leicht doomigen, deathmetallischen Gothic Metal der 90er Jahre und dürfte somit für alle Fans alter PARADISE LOST, TIAMAT zu „Clouds“-Zeiten, OPETH, KATATONIA, SWALLOW THE SUN, INSOMNIUM oder NOVEMBERS DOOM interessant sein, zumal „The Weight Of Oceans“ als anspruchsvolles und atmosphärisches Werk durchgeht, das gekonnt zwischen Wut und Melancholie pendelt. Mit dem getragenen, hymnischen und überlangen Opener „Colossus“ (klasse!), dem heftigen Stampfer „A Vow To Conquer The Ocean“ oder der Gänsehaut-Nummer „Celestial Tear“ (eine der schönsten Balladen seit Langem!) haben die Jungs erstklassiges Material am Start, das problemlos einen „Tipp“ rechtfertigen würde. Nur leider geht dem Album in der zweiten Hälfte etwas die Puste aus; „Isle Of Solace“ oder „The Drowning Sun“ sind recht sperrig und unzugänglich ausgefallen, was das Gesamtergebnis ein wenig schmälert. Nichtsdestotrotz machen IN MOURNING einen sehr guten Job, zumal besonders das zwischen brachial und gefühlvoll pendelnde Gitarrenspiel von Tobias Netzell und Tim Nedergard erstklassig ist und Herr Netzell sowohl als Growler als auch als melodischer Sänger absolut überzeugt. „The Weight Of Oceans“ ist ein Hammeralbum mit kleinen Schönheitsfehlern.

The Weight Of Oceans


Cover - The Weight Of Oceans Band:

In Mourning


Genre: Gothic Metal
Tracks: 9
Länge: 61:3 (CD)
Label: Spinefarm Records
Vertrieb: Soulfood