Review:

End Of Disclosure

(Hypocrisy)

HYPOCRISY sind eins der vielen Projekte, mit denen sich Peter Tägtgren seine Zeit vertreibt (und praktischerweise seine Brötchen verdient). „End Of Disclosure“ ist dann auch schon das zwölfte Album und kommt gute drei Jahre nach „A Taste of Extreme Divinity“ in die Läden. Anfänglich überrascht die Scheibe ob ihrer Berechenbarkeit, so zumindest die ersten Durchläufe. Alles schon mal gehört, Tägtgrens Gesangsstil ändert sich auch nicht mehr und die Produktion (von Tägtgren himself natürlich) ist auch gewohnter Standard. Aber mit der Zeit wird klar, dass das Schwedentrio nicht einfach alten Wein in neuen Schläuchen verkauft, sondern bewusst auf eine Balance aus Trademarks und dezenten Neuerungen gesetzt hat - viel von „End Of Disclosure“ erinnert an selige 90er-Zeiten, während das lange „Tales Of Thy Spineless“ ob seiner Wucht überrascht und der Titelsong eine echte Hymne geworden ist. Beim Gesang hat sich dann doch was getan, er ist in den selbstgesteckten Grenzen facettenreicher geworden, ohne auch nur ein bisschen seiner Aggressivität zu verlieren. In den neun Songs findet sich dann auch kein Ausfall, eher verdichtetes, auf den Punkt gebrachtes Songwriting: das gilt für das Groovemonster „The Eye“ ebenso wie für das brachiale „Hell Is Where I Stand“. „End Of Disclosure“ ist ein verdammt starkes Death Metal-Album geworden, mit dem HYPOCRISY keinen Fan enttäuschen werden. Auf der anstehenden Tour werden die Songs ebenso gut knallen wie in der heimischen Anlage. Der Peter, der kann’s halt einfach.

End Of Disclosure


Cover - End Of Disclosure Band:

Hypocrisy


Genre: Death Metal
Tracks: 9
Länge: 43:43 (CD)
Label: Nuclear Blast Records
Vertrieb: Warner Music