Review:

Uneasy Listening Vol. 1

(HIM)

HIMs Ex-Label GUN will die Gans schlachten, solange Weihnachten noch nicht vorbei ist. Wirtschaftlich ein sicherlich nachvollziehbarer Schritt, musikalisch aber vollkommen belanglos und selbst für HIM-freundliche Gemüter ein zäher Happen. Uneasy ist an "Uneasy Listening Vol. 1" jedoch gar nichts. Im Gegenteil: Alles ganz easy. Ausschließlich balladeskes Material findet sich auf diesem Sammelsurium teils unveröffentlichter Remixe, teils akustischer Neuaufnahmen und teils einfach unterirdischer Varianten, die es zurecht nie auf ein Album geschafft haben. Streicher untermalen "Gone With The Sin" und zeigen wohin es hätte gehen können - neue Facetten alter Songs präsentieren. Stattdessen erinnern durchgeschlagene Akustikgitarren an einen verschlafenen Lagerfeuerabend: "The Funeral Of Hearts" hat dabei noch eine gewissene Qualität, "Please Don’t Let It Go" versinkt in Belanglosigkeit. Die Melodie von "It’s All Tears" gefällt mir irgendwie, die unschuldige Instrumentierung und kraftlose Drums machen zusammen mit Vallos Gesang der jeglicher Männlichkeit entbehrt den Song gekonnt kaputt. "Buried Alive By Love" kommt in grottiger Produktion mit Garagenflair daher, Vallo jedoch lebt den Song. Das wirkt irgendwie ehrlich - und so herzlich wie er auch live das Publikum in den Bann zieht. Wer kuscheln will, muss nicht zum langweiligen"Uneasy Listening Vol. 1" greifen, da wird auch jedes andere HIM Album ausreichen. Und damit sollten auch im vorweihnachtlichen Kaufrausch die Finger aller nicht HIM-Sammler nach Alternativen greifen.

Uneasy Listening Vol. 1


Cover - Uneasy Listening Vol. 1 Band:

HIM


Genre: Gothic Rock
Tracks: 15
Länge: 75:0 (CD)
Label: GUN
Vertrieb: Sony/BMG