Review:

Sklave der Neuzeit

(Hassliebe)

Kollege Jan konnte dem Album-Debüt „Niemandsland“ der bayrischen Band HASSLIEBE recht wenig abgewinnen – zu platt waren ihm vor allem die Texte, zu schlagerhaft manch Komposition. Auf „Sklave der Neuzeit” ist manches, aber nicht alles anders. Gründungsmitglied, Sänger und Bassist Daniel Frisch verließ im Oktober 2011 die Band und wurde durch Matthias "Matt" Münch ersetzt. Dieser kommt einen Tick rauer rüber als sein Vorgänger, aber ansonsten passt er in den Kontext aus Punk, Metal, NDH und Deutschrock bestens rein. Wer sich musikalisch bei den ONKELZ heimisch fühlte und deren diversen Neuzeit-Plagiaten nicht abgetan ist, der dürfte sich dann auch hier durchaus wohl fühlen. Die Band, welche auch schon mal im Vorprogramm der TOTEN HOSEN auftauchte (deren Produzent Jon Caffery die Scheibe auch produzierte), fährt textlich aber sicherlich eine andere Schiene. Man prangert recht plakativ Missstände an, greift massentaugliche aktuelle Themen auf und streift dabei auch mal die Grenze zum Kitsch (das ruhige „Mut“ geht so aber gar nicht). Auch die Refrains der Band und ihre Botschaften sind alles andere als subtil, aber wer es direkt braucht - HASSLIEBE ist es. „Deine Zeit (001)“ hat hier dann sogar Hit-Potential, „Vom Anfang bis zum Schluss“ wäre einer der Songs auf denen man aufbauen könnte. Man ist einen Tick weiter als beim Debüt, die gewollt eingängig, einfachen Songs dürften aber weiterhin polarisieren.

Sklave der Neuzeit


Cover - Sklave der Neuzeit Band:

Hassliebe


Genre: Rock
Tracks: 12
Länge: 53:23 (CD)
Label: muckypupmusic
Vertrieb: SPV