Review:

For The Wilder Minds

(Greybeards)

Mit GREYBEARDS steht eine noch recht junge schwedische Band in den Startlöchern, die sich 2012 gegründet hat, und deren Musiker allesamt erst Anfang 20 sind. So ganz grün hinter den Ohren ist das Quartett jedoch nicht mehr, denn bereits 2015 erschien mit "Longing To Fly" das Debütalbum, mit dem sich die Band im europäischen sowie sogar im chinesischen (!) Underground einen Namen machen konnte. Nun steht mit "For The Wilder Minds" der Nachfolger in den Läden, der angenehm positiv überrascht. Die Jungs klingen zu keiner Sekunde nach gecasteter Abi-Band, sondern zeigen ein feines Gespür für ausgeklügeltes Songwriting, das zwar sehr eingängig und "catchy", meinetwegen auch hin und wieder leicht schmalzig-süßlich daherkommt (speziell "Beautiful Things", "Cold December" und "Peace Of Mind"), aber zu einem hohen Maß treffsicher ist (der atmosphärische Opener "Fast Asleep", die Mitsing-Hymne "One In A Billion", das flotte "Come Undone" oder das treibende "You Struck Me"). Stilistisch kreieren GREYBEARDS dabei am Ehesten noch einen Eintopf aus den Hochzeiten des Alternative-Rocks der 90er (etwa SOUNDGARDEN, PEARL JAM zu "Ten"-Zeiten, melodischere NIRVANA), garniert mit einem Schuss flotterer, älterer HIM-Stücke ("It´s All Tears (Drown In This Love)" oder "Right Here In My Arms") und einer Prise heimischem, dreckigem Rock´n´Roll der Marke HELLACOPTERS. "For The Wilder Minds" ist daher eher nix für härter orientierte Old-School-Naturen, sondern spricht eher den moderneren Rocker an, der hier zu keiner Sekunde schlecht bedient wird und vielleicht eine Band erlebt, die demnächst deutlich größere Aufmerksamkeit bekommt.

 

 

For The Wilder Minds


Cover - For The Wilder Minds Band:

Greybeards


Genre: Alternative
Tracks: 10
Länge: 40:30 (CD)
Label: Attitude Recordings
Vertrieb: Soulfood