Review:

I

(Giant X)

Nachdem das letzte RUNNING WILD-Werk nach Auskunft von Kollege Marco eingängig und sehr Hard Rock-lastig war, gibt es jetzt wieder Stoff von Rock’n’Rolf Kasparek, diesmal gleich unter neuer Firmierung und mit eben jener oben genannten musikalischen Ausrichtung. GIANT X nennt sich die Zusammenarbeit mit Peter J. Jordan (Gitarrist und auch bei RUNNING WILD aktiv), schlicht „I“ ist das Debüt betitelt. Nach einem mal wieder durchaus unnötigen Intro schallt aber erst mal „On A Blind Flight“ mit starker RUNNING WILD-Schlagseite aus den Boxen – und mit typischen Kasparek-Vocals und Drums (die leider jeglichen Punch vermissen lassen). Danach kommt dann der angekündigte Hard Rock in 80er-Manier - „Don't Quit Till Tomorrow“ hat irgendwas von KISS bzw. QUIET RIOT und einen waschechten Ballermann-Refrain (letzteres trifft auch auf „The Count“ zu). Dann wird es rockig Blues-lastig („Badland Blues“), auch „Go 4 It“ lässt die gute alte Zeit aufleben. Soweit – so gut. Aber das triefend ruhige „Nameless Hero“, „Let’s Dance“ als reine Rock’n’Roll Party-Mucke, eine Song wie „Now Or Never“ den man als RUNNING WILD-Light betiteln kann oder „Friendly Fire“ (welches an die untauglichen Versuche von KROKUS erinnert Ende der 80er den US-Markt zu knacken) geben Abzug in der B-Note. Ergo: Hier steht Kasparek drauf, und es ist hörbar auch Kasparek drin, hat aber mit den alten Tagen des Rock’n’Rolf nichts am Hut. GIANT X liefern auf „I“ eingängigen 80er-Hardrock mit den bereits aus den letzten RUNNING WILD Alben bekannten Schunkel-Parts – man macht was Spaß macht – und dürfte dabei bei Jüngern der 80er durchaus punkten. Nur halten sich guter Stoff und weniger gelungenes gerade die Waage, die großen Hits sind auf dem Debüt auch noch nicht dabei und so attestieren ich dem Ganzen doch eine ziemlich begrenzte Halbwertszeit.

I


Cover - I Band:

Giant X


Genre: Hard Rock
Tracks: 13
Länge: 54:52 (CD)
Label: Steamhammer
Vertrieb: SPV