Review:

Theories of Flight

(Fates Warning)

TIPP

FATES WARNING ist die Progressive Metal Band mit der beeindruckendsten Hitstory, und auch dadurch begründet sich ihr erhabener Status. Hinzu kommt, dass sie mit Ray Alder auch den berührendsten und ausdruckstärksten Sänger des Genres ihr eigen nennen. Somit ist eigentlich Kritik an der "heiligen Kuh" des Prog-Metals nicht so mein Ding. Ich habe das Glück, dass dieser Kelch an mir vorüber geht, denn "Theories of Flight" bietet im Gegensatz zum etwas unnahbaren Vorgänger nicht den geringsten Anlass dazu.

Erbarmungslos hart, aber mit der punktgenau richtigen Dosis an Nähe und nachvollziehbarem Grip präsentiert sich das neue Werk. "Seven Stars" schlägt wie ein aufgeregtes Herz tief im Brustkorb, Jim Matheos Gitarre zaubert dazu eine tragisch schöne Melodie, und Ray Alder "beschwert" die Nummer mit seiner unnachahmlich trauergefärbten Stimme. Dieses besondere Zusammenwirken ist beispiellos, es ist die Essenz der neuzeitigen FATES WARNING und 2016 stimmig und funktional wie lange nicht. "The Light And Shade Of Things" hat was von einem langsam aufziehenden Gewitter, das zur Mitte hin losbricht und stürmt, um dann gegen Ende von der wärmenden Gitarre gleich einer Sonne aufgelöst und letztendlich verjagt zu werden. Erwähnung muss noch das starke Schlagzeugspiel von Bobby Jarzombek finden, das gerade dieser Nummer ein hohes Maß an Intensität gibt.

FATES WARNING haben bei diesem Album alles richtig gemacht. "Theories of Flight" ist eine Machtdemonstration, die Band zeigt eindrucksvoll, fast schon liebevoll detailliert, wer hier der Chef im Prog-Ring ist. Ich wusste das schon, aber jetzt muss das auch der letzte Zweifler endgültig kapiert haben

 

 

Theories of Flight


Cover - Theories of Flight Band:

Fates Warning


Genre: Progressive
Tracks: 8
Länge: 52:21 (CD)
Label: Inside Out Music
Vertrieb: (Sony BMG