Review:

Last Time

(Evanscapps)

EVANSCAPPS ist nicht etwa eine neue, ultraoriginelle Wortschöpfung, sondern setzt sich aus den Nachnamen der beiden Herren Ean Evans und Bobby Capps zusammen. Ersterer bedient den Bass bei den Southern Rockern LYNYRD SKYNYRD und letzterer das Keyboard bei den - Überraschung - Southern Rockern 38 SPECIAL. Das ergibt… Ihr habt´s sicher schon längst erraten… ein neues Sideproject, das jetzt mit seinem Debüt "Last Time" die Bühne betritt. Allerdings hat das Album mit typischem Südstaaten - Flair nicht viel am Hut, sondern bietet sehr modern ausgerichteten, straighten, verhältnismäßig harten und mitunter sehr kommerziellen Hardrock. Natürlich wurden die Wurzeln nicht zu 100% über Bord geworfen, aber ein zweites "Sweet Home Alabama" etwa darf man nicht erwarten. Die Stücke sind durchweg kurz und knackig und nicht selten angenehm hymnisch. Stellenweise erinnern EVANSCAPPS an die brillanten Groover THUNDER, erreichen deren Hitdichte jedoch nicht ganz. Zwar sind Stücke wie der Opener "Hell If I Know", "Dead Is Rising" (eines von mehreren Stücken mit stellenweise verzerrten Vocals - für Traditionalisten sicher gewöhnungsbedürftig), die erste Single "Innocence" (in meinen Ohren eher banal) oder "Why" (mit Rickey Medlocke als Gastgitarrist) ohne Frage hörenswert ausgefallen und echte Ausfälle gibt es nicht zu beklagen, aber über die gesamte Spielzeit ist mir "Last Time" einfach zu dröge. Echte Southern Rocker, die auf die "Originalbands" der Musiker stehen, sollten hier, auch wegen der zahlreichen Gäste (es sind noch Greg Morrow, "Dr. John" Simpson, Gordon Mote, Hoyt Allen, Todd Harrel, Tim Cabe und Todde Lawton zu hören), aber ruhig einmal reinhören. Der eine oder andere Fan könnte echt positiv überrascht werden, mir persönlich ist das Album jedoch eine Spur zu uninspiriert und vorhersehbar.

Last Time


Cover - Last Time Band:

Evanscapps


Genre: Hard Rock
Tracks: 11
Länge: 45:30 (CD)
Label: Eigenproduktion
Vertrieb: Just For Kicks