Review:

Transform

(EREMIC)

Irgendwie wirkt alles sehr erwachsen auf dieser Veröffentlichung. Nach der 2015er EP, deren Songs auch auf „Transform“ in überarbeiteter Variante erscheinen, kommt nun also das erste komplette Album bei den Kernkraftrittern. Grooviger Heavy- und Thrash Metal bilden sicherlich die Ursuppe EREMICs, aber es gibt auch progressivere Ausflüge („Deep Down“), und manchmal wird es gar ein wenig moderner. Allgegenwärtige Einflüsse sind Genre-Größen der Marke METALLICA oder ARMORED SAINT, kopieren ist die Sache der Braunschweiger aber nicht, das hat die Kapelle auch gar nicht nötig. Nonchalant riffen sich die Gitarren durch die thrashigeren Parts (wie in jenem „Deep Down“), dazu singt Kollege Rapha überragend in den klaren Abschnitten, grunzt auch annehmbar schweinigelig, und der Bass brummelt wundervoll tief dazu. Der Sound ist vielleicht ein bisschen glatt (aka „zu erwachsen“), dafür aber auch sehr druckvoll. Und das ist vielleicht eine große Stärke der Scheibe, und deswegen passen EREMIC auch wie Arsch auf Eimer zu ihrem Label: Sie versichern mit ihrer Mucke glaubhaft, dass sie das machen, woran sie Spaß haben und biedern sich niemandem an, weder ihren vermeintlichen Vorbildern, noch einer potentiellen Zielgruppe. Wer aber auf gut gemachten, kraftvollen Metal ohne Klischees und einem richtig guten Sänger steht, der ist bei den Löwenstädtern sehr gut aufgehoben. Dazu muss er aber vielleicht ein bisschen erwachsen sein...

 

Transform


Cover - Transform Band:

EREMIC


Genre: Thrash Metal
Tracks: 11
Länge: 46:37 (CD)
Label: Kernkraftritter Records
Vertrieb: Alive