Review:

Blood Of Saints

(Engel)

ENGEL, die Band des neuen IN FLAMES-Gitarristen Niclas Engelin hatte sich mit ihren ersten beiden Alben ein gutes Standing in der Melodic Death-Ecke erspielt. Mit „Blood Of Saints“ sollte jetzt der nächste Schritt erfolgen, und der geht in Richtung keyboardlastigen Modern Metal, mit starken Riffs, tanzbaren als Metal verkleidete Beats und Ohrwurmrefrains, welche manchesmal fast schon zuviel sind („Drama Queen“). Also raus aus der Melodic Death-Ecke und rein ins angesagte Metal-Pop-Segment. Das ist so gewollt - und für die Zielgruppe hat man sicherlich einen Soundtrack fürs sommerliche Gelage geliefert. Die unbestritten guten Musiker bieten dabei mit dem clean gesungenen „Frontline“ und dem schnellen Riffgewitter „Cash King“ starkes Material. Aber davon abgesehen zielt man weit deutlicher als früher auf die SONIC SYNDICATE & Co. Fanschar und vernachlässigt die durchaus beachtenswerten eigenen Trademarks, welche den beiden Vorgängern so gut standen. Beim Songwriting scheinen die reihenweise eingängigen Parts manch fehlende Idee ersetzt zu haben. Nein, das dritte ENGEL-Album kann die hohen Erwartungen der bisherigen Fans eher nicht erfüllen – „Blood Of Saints“ ist ein Rückschritt. Schlussendlich zu gewöhnlich, zu bieder und zu brav das Ganze. Was soll's! ENGEL dürften mit „Blood Of Saints“ durchaus ein breiteres Publikum ansprechen, aber ob die Breite von Bestand sein wird, ist fraglich.

Blood Of Saints


Cover - Blood Of Saints Band:

Engel


Genre: Metal
Tracks: 11
Länge: 38:26 (CD)
Label: Seasons Of Mist
Vertrieb: Soulfood