Review:

Sovran

(Draconian)

Dass DRACONIAN neben MY DYING BRIDE und PARADISE LOST zu den (Gotic-) Doom Urgesteinen schlechthin zählen dürfte außer Frage stehen. Souverän veröffentlichen die Schweden nun ihr sechstes Album. „Sovran“. Und das trifft wohl auch (wenn nicht sogar am Meisten) auf das neue Bandmitglied Heike Langhans mit, die ihre Heimat Südafrika verließ und in nach Schweden zog – um die Nachfolge zur bisherigen DRACONIAN-Sängerin Lisa Johansson anzutreten. Die weite Reise hat sich gelohnt.

DRACONIAN überzeugen auf ihrem neuen Album von Beginn an mit einer sehr einnehmenden, melancholischen Atmosphäre. Die tiefen, schleppen Töne harmonieren dabei hervorragend mit Anders Jocobsson tiefen, im Death Metal verwurzelten Grunts und Heike Langhans klarer Stimme. Die Schweden haben es tatsächlich geschafft eine sehr gute Sängerin zu finden – hier klingt nichts kitschig, gekünstelt oder dünn. So wechseln sich doomige Doom-Parts, metallischer Männergesang und düsterer, gothischer Frauengesang auf der Scheibe kontinuierlich ab. Mal werden dabei echte Höhepunkte geschaffen, mal rascht die Musik an einem vorbei – nicht jedoch ohne einen dabei in schwärzlichen Nebel der Traurigkeit einzuhüllen, wie sich das gehört. Und da wären wir auch schon am Punkt: Vieles klingt ähnlich auf der „Sovran“. DRACONIAN haben zwar eine gelungene Rezeptur gefunden, doch etwas Variantenreichtum hätte dem Album sichtlich gut getan. So fällt es auch schwer, bestimmte Songs als Anspieltipps herauszupicken, denkt man doch kontinuierlich einen neuen Höhepunkt gefunden zu haben, nicht ohne sich (zu) stark an den vorhergegangen Song erinnert zu fühlen.

So schaffen es DRACONIAN auch ohne Lisa Johansson ihren Stil und ihr Niveau zu halten. Wer die Band bisher mochte kann hier zu schlagen, wer generell eine Abneigung gegen lieblichen Frauengesang im Metal hat lässt hier lieber die Finger von. Der Anteil weiblicher Vocals ist hier nämlich so hoch wie nie zu vor.

Sovran


Cover - Sovran Band:

Draconian


Genre: Doom Metal
Tracks: 09
Länge: 63:16 (CD)
Label: Napalm Records
Vertrieb: Universal