Review:

Deth Red Sabaoth

(Danzig)

Mit dem neuen Album hat sich Glenn Danzig ganz schön Zeit gelassen. Klammert man die „Lost Tracks“ aus, sind ganze sechs Jahre seit dem letzten Release vergangen. Zur Seite steht ihm nach wie vor PRONG-Kopf Tommy Victor an der Gitarre, dazu haben sich mittlerweile noch der ehemalige SAMHAIN-Basser Steve Zing sowie der TYPE O NEGATIVE-Drummer Johnny Kelly gesellt. Eine illustre und viel versprechende Schar also, der man durchaus ein ordentliches Comeback-Album zutraut. Ordentlich ist „Deth Red Sabaoth“ auch geworden – mehr dann aber leider auch nicht. Immerhin: Die Industrial-Elemente scheinen endgültig der Vergangenheit anzugehören. Schon auf „Circles Of Snakes“ gab es davon ja nichts mehr zu hören, und so geht es auch hier weiter in Richtung des Stils der ersten vier Alben. Stimmlich ist Meister Danzig auch noch voll auf der Höhe und knödelt, heult und schreit wie eh und je wie der böse Zwilling von Jim Morrison. Was an diesem Album aber schwach ist, ist zum einen das ideenlose Songwriting. Stellenweise wird ewig lang auf demselben Riff rumgehackt, und da keiner weiß, wie man den Part variieren soll, wird halt ein unmotiviertes Gitarren-Solo drüber gejebbelt. Und wenn ein Riff mal nicht richtig groovt, muss halt Kelly mit der Double-Bass ordentlich rumklackern, um dem Ganzen etwas Schwung zu verleihen. Das andere Problem von „Deth Red Sabaoth“ ist die dürftige Produktion. Die Gitarren sind übermäßig verzerrt, klingen gleichzeitig aber extrem dünn, die Drums sind so klinisch und ohne echten Wumms abgemischt, dass sie schon fast penetrant wirken und im Bass-Bereich tut sich so gut wir gar nichts. Alles zusammen klingt so unausgewogen wie drucklos und kickt überhaupt nicht. Da hätte Herr Danzig mal lieber jemand anderen an die Regler gelassen. Einige Highlights gibt es auf der Scheibe aber dennoch. Songs wie der Titeltrack mit seinem Ohrwurm-Chorus, das bluesige „Ju Ju Bone“ oder das böse schleppende „Night Star Hel“ könnten echte Hits werden, das ist sogar trotz des üblen Sounds zu hören. Unterm Strich ist „Deth Red Sabaoth“ allerdings lediglich ein nicht wirklich geglückter Schritt in die Richtung der frühen DANZIG-Alben. Aber immerhin geht der Schritt in die richtige Richtung.

Deth Red Sabaoth


Cover - Deth Red Sabaoth Band:

Danzig


Genre: Rock
Tracks: 11
Länge: 51:59 (CD)
Label: AFM
Vertrieb: Soulfood