Review:

Descent

(Bloodiest)

Hinter BLOODIEST stecken einige kreative Köpfe der Musikszene Chicago (mit Querverweisen zu u.a. MINKS, THE HIGH CONFESSIONS, NACHMYSTIUM), die sich mit ihrem neuesten Projekt im Doom/ Postcore austoben wollen. „Descent“ ist dann auch ein sperriger Klumpen geworden, der immer wieder an NEUROSIS erinnert, ergänzt um eine ordentliche Kante Doom Metal. Das funktioniert bei den ruhigeren Passagen sehr gut, da durch sie die bedrückende, finstere Stimmung aufgebaut wird, die sich dann immer wieder eruptiv Bahn bricht, wobei es BLOODIEST oftmals zu gut meinem mit dem Spannungsaufbau und sich zuviel Zeit lassen. Deutlich wird das in den längeren Songs („Dead Inside“, „Slave Rush“), die einen Tick zu lang sind, wodurch deren Spannungskurve zu früh abfällt. Interessant ist „Descent“ trotzdem allemal, denn die Routiniers haben trotz dieser Schwäche im Songaufbau ein forderndes Album eingespielt, dass mit den Doom- und Postcore-Elementen gekonnt spielt, viel Atmosphäre hat und mit viel Liebe zum Detail arrangiert wurde. Wer sich für die sechs Songs Zeit nimmt, wird mit einem vielschichtigen Album belohnt, das zwar seine Lngen hat, aber trotzdem fesselt.

Descent


Cover - Descent Band:

Bloodiest


Genre: Doom Metal
Tracks: 6
Länge: 38:46 (CD)
Label: Relapse Records
Vertrieb: Rough Trade