Review:

Harmagedon

(ASPIDIUM)

Die Süddeutschen ASPIDIUM lärmen seit 2017 im deutschen Underground und frönen dem Black´n´Death Metal. Ursprünglich entstanden aus einem Soloprojekt von Kurt Jason Kelderer, der seine musikalischen Visionen verwirklichen wollte, wurde aus der Band nach Einstieg des Südtirolers Benni Leiter schnell eine deutsch-italienische Zusammenarbeit, die als Früchte der Arbeit das Album „Manifest“ in 2018 auf den Markt brachte. Jetzt erwartet uns mit „Harmagedon“ das zweite Album der Band, das mit seinen deutschsprachigen Texten, welche gerne auch gesellschaftskritisch sein können, das Tor zur großen Metal-Welt noch einen Spalt weiter öffnen möchte.

Ob dies gelingen wird, dies halte ich leider für sehr fraglich. Ich bin immer ein Freund von Underground-Bands und freue mich für jede Kombo, die den etablierten Bands ein Bein stellen kann und frischen Wind in die Szene bringt. Leider können ASPIDIUM hier kein Bein auf den Boden bekommen. Zu belanglos und austauschbar werden die acht Tracks, welche meistens im Midtempo gehalten sind, auf „Harmagedon“ präsentiert. Klar, es ist alles recht sauber gespielt, und der Gesang klingt auch schön räudig, aber es stellt sich bei mir einfach kein Aha-Effekt ein. Das, was ASPIDIUM hier kredenzen, wurde schon tausendfach besser und origineller gespielt, und auch die eingestreuten Keyboard-Effekte bekommen hier leider die Kuh nicht vom Eis. Natürlich ist dies alles lieb gemeint und mag auch im Freundeskreis oder in der Region beliebt sein, aber mit diesem Werk ernsthaft mit den großen Acts dieses Genres konkurrieren zu wollen, das ist einfach eine Hausnummer zu groß für ASPIDIUM. Mir persönlich gefällt hier gar nicht, was ich schreibe, da man alleine an den Texten merkt, dass hinter dem Bandprojekt schon jede Menge Herzblut fließt, aber es ist nun mal „Jugendzentrum-Black/Death“ (nichts gegen Jugendzentren und ihre Auftrittsmöglichkeiten – Ganz wichtige Sache!), und ich wüsste auch nicht, wie man aus dieser Einbahnstraße ausbrechen könnte. Irgendwie hat sich die Band mit ihrem Sound ein wenig selber limitiert, und es liegt auch nicht an den handwerklichen Leistungen, dass „Harmagedon“ den Hörer einfach nur zum Gähnen bringt. Für die Band hoffe ich, dass ich mit diesem Review völlig daneben liege, und sich doch eine Vielzahl von Abnehmern der Scheibe und deren Musik finden lassen wird. Ich gehöre leider nicht dazu. Sorry, Jungs und Mädels.

 

Harmagedon


Cover - Harmagedon Band:

ASPIDIUM


Genre: Death Metal
Tracks: 8
Länge: 35:55 (CD)
Label: Eigenproduktion
Vertrieb: Eigenvertrieb