Review:

Ethik

(ARTEFUCKT)

Es ist ja, wie es ist: Deutschrock-Bands haben es nicht leicht. Das liegt zum einen am miesen Erbe von Onkelz und Co., zum anderen an den ewig gleichen Textbausteinen. Von „ihr da oben“, „wir hier unten“ in jeglichen Varianten, das melancholische Erinnern an die Jugend oder die Leck-Mich-Attitüde. Aber, aber ­– und da muss ein jeder ehrlich sein: Letzteres trifft auf viele Stilrichtungen der härteren Musik zu – nur fällt es mit deutschen Texten mehr auf. Klar, es gibt Deutsch-Rock, Bands, die machen das einzigartiger und schlauer, aber es gibt eben auch Bands, die machen das noch plakativer und viel öder. Und, auch das gehört zur Wahrheit, ARTEFUCKT kann niemand vorwerfen, dass sie schlecht spielen, Kack-Songs haben oder der Sound Demo-Qualität ausweist. Im Gegenteil: Es gibt gefällige Melodien, Mitsing-Parts und besoffen fetzt das live sicherlich wie Hulle, sogar beim größten Kritiker. Die Rheinberger machen ganz viel richtig und bedienen damit professionell die Zielgruppe wie der FC Bayern seine Fans mit dem nächsten Meisterschaftstitel. Nur: Für alle anderen ist das ein bisschen langweilig. Der Rezensent geht lieber zu Hansa Rostock oder immer noch zu Fortuna Düsseldorf. Natürlich nur im übertragenen, musikalischen Sinne. Was dem geneigten ARTEFUCKTer/in egal sein muss. Es gibt eine Ltd. Fanbox-Box mit gebrandetem Zeug: wie Kopfhörer/Sonnenbrille/Patch/Kleber). Na dann – auf in die Charts!

 

 

Ethik


Cover - Ethik Band:

ARTEFUCKT


Genre: Rock
Tracks: 16 + 1
Länge: 59:23 (CD)
Label: Metalville
Vertrieb: Rough Trade