Review:

Goi, Rode, Goi!

(Arkona)

Die russischen Folk/Pagan Metaller ARKONA um Sängerin Maria „Masha“ Archipowa gehören seit ihrer Gründung im Jahr 2002 zu den Genre-Geheimtipps ihrer Heimat und haben bislang durchweg sehr hörenswerte, wenn auch vielleicht nicht essentielle Alben veröffentlicht. Mit „Goi, Rode, Goi!“ setzt die Band diese Tradition fort und liefert eine Scheibe ab, die zumindest in Sachen Spielzeit vollends ausgereizt wurde. Kein Wunder, befindet sich allein schon mit dem viertelstündigen „Na Moey Zemle“ ein Breitwandepos auf dem Album, das auch fraglos zu den Highlights zählt. Aber auch „V Tsepiakh Drevney Tainy“, „Kolo Navi“, „Pamiat“, die Bandhymne „Arkona“ oder das abschließende „Nebo Hmuroe, Tuchi Mrachniye“ gehen als starke Kompositionen durch, die zwar nicht gerade an Bombast und typisch russischen, folkloristischen Melodien geizen, dabei aber nicht zum Selbstzweck verkommen und der klassischen Metal-Instrumentierung trotzdem genügend Freiraum lassen. Auch die gute Masha macht am Mikro einen sehr guten Job und ist mit ihrem Wechsel aus kraftvollem, normalem Gesang und aggressiven Schreien alles andere als eine der unzähligen „Pseudo-Opern-Diven“ mit Heulgarantie. Einziger Kritikpunkt an diesem wirklich sehr guten Album ist eben die überlange Spielzeit, die das Konzept bis zum Erbrechen ausreizt und somit neben den erwähnten, starken Kompositionen einige Längen offenbart. Ein Intermezzo wie „Kupalets“ geht zumindest meiner Meinung nach eher als Füller denn als atmosphärische Aufwertung durch. Trotzdem sollten sich alle Folkies und Paganies (oder heißt das Paganinis?!), die ARKONA noch nicht kennen sollten und etwa Bands wie KORPIKLAANI, EQUILIBRIUM oder ENSIFERUM mögen, „Goi, Rode, Goi!“ mal einverleiben. Stark!

Goi, Rode, Goi!


Cover - Goi, Rode, Goi! Band:

Arkona


Genre: Metal
Tracks: 14
Länge: 79:59 (CD)
Label: Napalm Records
Vertrieb: Edel