Review:

The Here And Now

(Architects)

ARCHITECTS überraschen auf dem “Hollow Crown”-Nachfolger “The Here And Now” auf gleich zwei Feldern: die Produktion hat den punkigen Charme verloren und ist druckvoller, fast schon überproduziert, während die Musik selbst sich ebenfalls gewandelt hat, vom complex-chaotischen Metalcore zu eingängigeren, poppigeren Tönen. FUNERAL FOR A FRIEND mögen da einfallen, gerade wenn die cleanen Gesangsparts kommen und der Text eingängig as fuck wird. Zwar können die Briten immer noch Gift und Galle spucken, wie der Beginn von „Delete, Rewind“ eindrucksvoll unter Beweis stellt, aber offensichtlich hatten sie allein darauf keinen Bock mehr. Handwerklich muss da aber noch einiges passieren, gerade der Gesang ist in den klaren Passagen nicht immer erste Sahne („An Open Letter To Myself“), wie sich überhaupt die ganze Band bei den brachialen Abschnitten sicherer und routinierter geben kann. Warum sie den Schwenk zu den neuen massenkompatiblen Tönen eingeschlagen haben, wird aus dem Songmaterial nicht klar, dafür ist das zu glatt und durchschnittlich. Schade, denn „Hollow Crown“ hatte das Potential der Band gezeigt, die da so wütend, so eigenständig, so progressiv klang. Auf „The Here And Now“ finden sich davon nur noch Spuren…

The Here And Now


Cover - The Here And Now Band:

Architects


Genre: Metalcore
Tracks: 10
Länge: 39:10 (CD)
Label: Century Media
Vertrieb: EMI