Review:

The Karelian Isthmus

(Amorphis)

Mit dem nagelneuen Plattendeal bei Relapse Records im Rücken durften auch AMORPHIS im Mai 1992 im Sunlight Studio in Stockholm aufnehmen, damals der Institution in Sachen Death Metal - im Nachhinein fragt man sich heute, ob Tomas Skogsberg die Bands Anfang der Neunziger hochkant im Aufenthaltsraum gestapelt und auf einem Fließband durchs Studio gefahren hatte, bei der Menge an wegweisenden Alben, die damals im Wochenrhythmus aus seinen dunklen Katakomben mit dem sonnigen Namen kamen. Hier also wurden 4 Tracks von der "Privilege of Evil" zunächst noch mal umgekrempelt und neu aufgenommen, dazu kamen sieben neue Songs. Und AMORPHIS haben sich damit das erste Mal einschneidend verändert: Statt 08/15-Tod-und-Teufel-Lyrics wie noch auf den "Privilege"-Tracks kommen Mythen ins Spiel ("Grail’s Mysteries") und - Karelien, ewig umkämpftes finnisches Kernland, erst marschierten hier die Wikinger durch, dann die Russen zurück, Schweden und Russen betrachteten es als ihrs und kämpften mehrfach um die karelische Meerenge, den "Karelian Isthmus". Zwei Gitarren klimpern akustische eine folkloristische Melodie zur Einstimmung. Ach ja, die Gitarren, ein weiteres Trademark der Finnen werden die außergewöhnlichen, sich hypnotisch wiederholenden Gitarrenläufe, für jeden Song eine prägendes Thema. In "The Exile Of The Sons Of Uislu" - meinem ewigen Favoriten auf diesem Album - leisten sie sich einen Wettlauf mit den Drums, der in triumphierenden Melodien mündet. Schmuck ist auch, dass Relapse das Album 2003 mit aufpoliertem Artwork zusammen mit der "Privilege of Evil" wiederveröffentlicht haben, so kann jeder noch mal selbst die frühen Songs vergleichen. Auf dieses Release bezieht sich auch die Zeitangabe oben, die ursprünglichen 11 Songs spielen 44:11 min.

The Karelian Isthmus


Cover - The Karelian Isthmus Band:

Amorphis


Genre: Death Metal
Tracks: 17
Länge: 67:11 (CD)
Label: Relapse/NuclearBlast
Vertrieb: