Review:

Silent Waters

(Amorphis)

TIPP
Mit "Eclipse" meldeten sich AMORPHIS nach vollzogenem Wechsel im Line-Up eindrucksvoll zurück. Tomi Joutsen, der neue Mann am Mikro, erwies sich als würdiger Nachfolger für Pasi und brachte frischen Wind in die Truppe, was sich in einem Album wiederspiegelte, dass alle AMORPHIS-Trademarks aufwies. "Silent Waters" macht beim Opener "Weaving The Incantation" da weiter, wo "Eclipse" aufhörte - kraftvoller Gesang, der sogar Growls aufweist, wuchtige Gitarrenwände und ein effektiv eingesetztes Keyboard verschmelzen zu einem erstklassige Song. Alles wie gehabt also? Nicht ganz. Im weiteren Verlauf der Scheibe wird deutlich, dass sich die Finnen verändert haben, was in ruhigeren Songs resultiert, die teilweise mit fast schon poppigen Melodien (und das ist nicht negativ gemeint!) ausgestattet wurden. Der Einfluss der goldenen alten Zeiten, der auf "Eclipse" nach langer Durstrecke wieder zu hören war, geht auf "Silent Waters" zurück, um Platz für ruhigere Klänge zu machen. "I Of Crimson Blood" oder das akustische "Enigma" lassen besonders Tomi Joutsen glänzen, der wunderschönen klaren Gesang, der mal melancholisch, mal verträumt und mal aggressiv ist, zum Besten bietet. Unterstützt von den typischen AMORPHIS-Gitarren, die sich einige Male bei der eigenen Vergangenheit bedienen, und dem verdammt guten Songwriting entsteht so ein Album, dass anfangs überrascht, aber mit jedem Durchlauf besser wird. AMORPHIS haben sich verändert, ohne dass alte Fans vor den Kopf gestoßen werden, was für die Klasse der Musiker spricht. "Silent Waters" sei ihnen somit genauso ans Herz gelegt wie allen Neueinsteiger in Finnlands Sound, die auf der Suche nach mitreißender ehrlicher Musik sind.

Silent Waters


Cover - Silent Waters Band:

Amorphis


Genre: Metal
Tracks: 11
Länge: 46:54 (CD)
Label: Nuclear Blast
Vertrieb: Warner