Review:

Tyhjyys

(Ajattara)

Songtitel wie "Tyhjyydestä" oder "Katumuksen kyinen koura" führen einem die kosmopolite eigene Sprachgelähmtheit eindrücklich vor Augen. Aber schließlich ist Hörer ja nicht taub. Die Finnen stilistisch einzuordnen, fällt nicht ganz leicht. Die einzelnen Komponenten: Black-Metal-lastiger Keif-Grunzgesang (von (Ex-)Amorphis-Pasi, der sich hier Ruoja nennt), viel, episches Keyboard-Gewaber, allgegenwärtiges Mid-Tempo und groovende Riffs. Zusammengeklebt ergibt das, ähem, ich möchte sagen, AJATTARA. Ein Name, der auf dem dritten (arg kurz geratenen) Output nicht gerade für Abwechslung steht, im Gegenteil. Sie gewinnen tatsächlich in der Monotonie an Boden. Vielleicht ähneln sie da Bolt Thrower - auch, wenn sie an deren Effektivität der Wiederholung noch lange nicht heranreichen. AJATTARA bewegen sich viel mehr in irgendeiner Schnittmenge aus Amorphis, Bathory, älteren Tiamat, wobei das Ganze mit kleinen Additiven aus paganischem BM, verträglichen DM und sogar Doom verfeinert wird. Oder? Jedenfalls verzichten die Nordies auf den bei landsmannschaftlichen Kollegen derzeit so beliebten Schunkel-Huppda-Jux, sind immer melancholisch, bisweilen ernst, haben aber jederzeit das goldene Händchen für musikalischen Grip. Und solange eine Scheibe so sehr catchy daherkommt, ohne popelig zu wirken, ist mir egal, dass viele die Scheibe einfach langweilig finden. Das einzige Problem der Herrschaften aus Suomi: Sie haben schon zwei bessere Platten gemacht.

Tyhjyys


Cover - Tyhjyys Band:

Ajattara


Genre: Black Metal
Tracks: 11
Länge: 36:6 (CD)
Label: Spikefarm
Vertrieb: Soulfood