Review:

Noor

(Adorned Brood )

Das Schiff auf dem Cover der neuen ADORNED BROOD Scheibe „Noor“ dürfte sinnbildlich sein – das Urgestein der deutschen Pagan-Szene ist wieder auf Kurs. Vor über 15 Jahren mit viel Black und Death an Bord gestartet sorgten die Frühwerke „Hiltia“ und „Wigand“ für Aufsehen im Metal-Underground. Mit „Asgard“ und „Erdenkraft“ entwickelte man sich konsequent weiter, Folk-Einflüsse und verstärkt weiblichen Vocals rundeten den gelungenen Viking-Metal Made in Grevenbroich ab. Dem folgte mit dem letzten offiziellen Studioerguss „Heldentat“ (2006) ein musikalisch und produktionstechnisch zwiespältiges (vielen zu kommerzielles) Werk, welchem ein leichtes Abtauchen folgte. Mit „Noor“ tauchen ADORNED BROOD nun wieder auf und mit der Rückkehr des alten Gitarristen Mirko „Pagan“ Klier scheint man jetzt auch wieder die Richtung gefunden zu haben. Testen kann man das am besten mit der neuen fetten und eingängigen Bandhymne „Adorned Brood“ und dem schön abwechslungsreichen und alle Band-Trademarks enthaltenen „Sons Of The Damned“. Nach hinten raus wird „Noor“ zwar etwas schwächer, aber die Mixtur aus eingängigen Melodien (samt Flöte) und harten Parts, aus den angenehm weibliche Vocals und den Chören mit dem krassen Gekeife und aus der nur leicht fröhlich schunkelnden Grundsstimmung (ADORNED BROOD setzten mehr auf Metal) sollte bei Pagan- und Viking-Jüngern zu gefallen wissen. Ach ja; die Aufbereitung des Folk-Klassikers „Drunken Sailor“ (kennt jeder aus seinen Zeltlager-Kindheitstagen) wird wieder mal zu Kontroversen führen. Sei’s drum. Nach der Wiederveröffentlichung der beiden ersten Alben „Hiltia“ und „Wigand“ dürfen sich die Fans wieder auf ADORNED BROOD freuen. Zwar noch nicht ganz mit alter Stärke – dafür aber mit durchaus starkem Lebenszeichen.

Noor


Cover - Noor Band:

Adorned Brood


Genre: Metal
Tracks: 10
Länge: 44:59 (CD)
Label: Black Bards BBE
Vertrieb: Alive