Band:

Sufferage

Biografie


So, schnell den Briefumschlag aufgerissen: Die neue "Sufferage"-CD ist da! Hamburg-Death-Metal!

Igitt! Das ist ja ekelhaft! Irgendso ´ne Olle verspeist auf dem Cover ihren Kumpel... die sehen frappierend nach den freundlich dreinblickenden Metallers auf dem Backcover aus. Mmmja.., Dann wollen wir doch mal hören... "Raw Meat Experience".

(...) Oh... mein... Gott!

Anfang 2000 gegründet, ist das jetzt die zweite CD von Front-Krakeelerin Jasmin, Guitar-Guy Lasse, Bassmann Olli und "Ich trommel auch mit Schlüsselbeinbruch"-Ole. Seit drei Jahren bolzen sich die Vier durch die Clubs: Von Hamburg nach Flensburg über Nürnberg nach Straßburg und dazwischen... bis sich die Haut von der Klampfenhand schält: "Raw Meat Experience"!

"Birth" war 2001 (?) der erste Versuch, die Energie der Liveshows auf Silizium zu bannen. Und trotz der kultig unprofessionellen Produktion klatschte "Birth" auf die Ohren wie tiefgefrorener Schinken: Schnell, laut, kompromisslos, brutal.

Das neue Machwerk hingegen knallt auf die Lauscher wie zwei ganze Schweinehälften: "Raw Meat Experience".

10 Songs + das debile Intro + zwei alte LIVE-Versionen stehen zu Buche. Um es kurz zu sagen: Mehr Riffs, mehr Breaks, eingängiger präsentiert, besser produziert und dennoch Sufferage pur. Im Vordergrund ertönt natürlich wie immer das Organ von Jasmin. Bei Birth klang sie noch so, als hätte sie das Mikro - Raw Mikro Experience - halb hinter der Kauleiste. Und trotzdem setzte man sich bei der Auseinandersetzung mit dieser Stimme in die hinterste Zimmerecke, zitternd und erschüttert, das Weltbild in Trümmern, die Haare ausgefallen. Jetzt allerdings zeigt sich ihr Gepöbel in voller Pracht: Kreischen, Grölen, Grunts und Grunz, ungepitcht und keine Stuntmen. Lasse verzichtet weiterhin auf nervige Soli und stellt sich in den Dienst des Songs mit fiesen Frickeleien und - endlich mal - mörderischen Midtempo- Abrißbirnen. Olli, wie weiland Jason Newstedt auf "Birth" noch "Der Neue" und kaum zu hören, beweist jetzt, dass der Bassist das Privileg hat, dem Zuhörer das Pils schön schaumig im Magen umzuquirlen. Und Ole ist sowieso der einzige Hamburger Blastbeat-Drummer, der beim Spielen noch "Fix und Foxi" liest oder Illustrationen für die Covergestaltung kliert. Geht´s noch?

Textlich wird wieder das kleine Einmaleins des Forensischen Mediziners rezitiert, angereichert mit Antikriegs-Gewüte fern von "Mey und Vader"-Betroffenheitsgefasel. Auch der hohen Philosophie zeigen sie sich nicht abgeneigt. Ich zitiere "Demons" aus dem Booklet": "AHRRGHH! BLHARRGHH!". Allerdings: "I hate my cunt" könnte sich als Running Gag bei späteren Interviews erweisen:

Mola Adebisi: "Jasmin, Du sagscht auf der Platte, dasch Du Deine Mumu nischt magst?" Jasmin: "Äääh, ööhhh. Termine... Tschüß!"

Fazit: Todesblei-Gießer werden sich den neuen Silberling einfahren wie halbes Schwein auf Toast ("Ecken überlappen lassen"), während sich arglose Bürger vor Abscheu mit dem Käsehobel selbst kasteien:
RAW MEAT EXPERIENCE!

Perfekt ist die Scheibe noch nicht, aber diese Band steht noch am Anfang, und ich werde mich hüten, mich in die Meckerecke zu stellen. Mit der Gesundheitsreform wird Zahnersatz nämlich ganz schön teuer...

Tino Lange, Freier Journalist Quelle: http://www.sufferage.deDiscografie2006 Bloodspawn

2003 - Raw Meat Experience

2001 - Birth
www

Reviews

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TIPP