Konzert:

RockHarz Festival 2004 - Randnotizen

Konzert vom 19.06.2004Mal so am Rande bemerkt



Den absoluten Oberhammer fand ich die Fans bei BRAINSTORM. Freund Wettergott ließ jucken aus vollen Kübeln und ein ganzer Haufen Maniacs feierte die Power-Sportler um uns Andi nach allen Regeln der Kunst ab. Frau Holles Kumpel über den Wolken hatte auch in der Folgezeit noch einige Schmankerln parat. So ließ er es immer wieder leicht nieseln, die Sonne schien ooch, aber das Härteste war echt ein kurzer, aber höchst energischer Hagelschauer. Ich finde Gott eh doof, bin also auch kein Fan vom Abteilungsleiter in Sachen Wetter.



Einen echten Fan haben BUTTERCUP. Rock-Harz-"Helferin" Yvonne jedenfalls scheute keine Mühen, TANKARD-Manager Buffo mit Worten von den Qualitäten der jungen Nu-Metaller zu überzeugen. Und der Hesse und Eintracht-Frankfurt-Supporter ließ sich nicht zweimal bitten, folgte ihr ins Zelt und lauschte - und schüttelte bisweilen auch das Haupthaar leicht.



Bei DISBELIEF ging an selbem Ort so einiges: Dachte sich auch Sure-Shot-Worx-Mitarbeiter und Ophis-Gitarrist Jan. Und ließ die Mähne kreisen. Macht er öfter, nicht weiter ungewöhnlich. Dass jedoch seine bessere Hälfte Anja es ihm nachtut, das war wohl eine Premiere. Teufel Alkohol? Macht ja nüscht!



Es gibt sie also auch im Metal, die emanzipierten Frauen. Auf der Bühne röhrt sie wie ein Elch, die Dani von UPPERCUT, flößt sogar dem Olle Angst ein. Aber was die blonde Niedersächsin anschließend im Moshpit veranstaltete, das war aller Ehren wert. Jungens, die geht zur Sache.



Zur Sache scheint es auch bei DIE APOKALYPTISCHEN REITER und SACRED STEEL zu gehen. Auf jeden Fall beim Frühstück. Denn da stiebitzten die Herrschaften sogar aus fremder Leuts Brötchenkorb die Schrippen. Gut, dass die nette Frau wenigstens noch ein paar Scheiben graues Brot hervorzauberte, damit die anderen Gäste nicht verhungerten.



Noch mal SACRED STEEL. Kaum zu halten war Herr Mutz beim U.D.O.-Auftritt. Er bangte, fistete und sprang wie ein Wilder durch den Fotograben. Seine Ekstase kannte keine Grenzen mehr, als Meister Dirkschneider und Gefolge die Oldies "I’m A Rebel" und "Burning" anstimmten.



Einen Extra-Knuffel verdiente sich die Mami vom Zeltplatz-Stand. Nicht nur, dass sie eigentlich immer gute Laune hatte. Nein, sie schmierte den Bangern höchstpersönlich ihre belegten Brote und sorgte immer für frischen Kaffee-Nachschub. Klasse, genau wie die Zeltdisco, die einen mit zart vertrauten Weisen ins Lummerland hievte. Und noch geiler: Es gab Schierker, das hatte absolut Gesicht.



Nicht ganz so toll hingegen der Blockwart-Kollege vom gleichen Zeltplatz. Nicht nur, dass er am Abreisetag durch gepflegte Schlecht-Laune glänzte. Er rückte auch das Pfandgeld für die Müllsäcke erst nach deutlichem Insistieren heraus. Ganz abgesehen davon, dass er dem armen Berni aus Göttingen seine Kohle für zwei Pfandbecher nicht wiedergab, obwohl er einem holden Weibe Sekunden zuvor das Mehrweggeschirr in Bares umtauschte. Daumen runter für "Hausmeister Wichtig".



Ähnlich schrullig der "Chief of Sicherheitsdienst" bei der Fußball-Übertragung. Während die Ordner eigentlich die ganze Zeit einen äußerst netten Eindruck machten, vergriff der Herr Oberwichtig mit Kopfhörer-Mikro beim Lettland-Spiel im Ton. Erst sorgen die Macher für diese lausige Übertragung, bei der Mann das Bettlaken wegen Kontrastarmut kaum vom Rasen unterscheiden konnte. Und dann macht er auch noch auf dicke Hose, weil sich mehrere Leute vor den Zaun setzen wollten. Also, bei einem Konzert mag die Begrenzung ja Sinn machen, bei der Fernsehübertragung sollten die Herrschaften vielleicht ein wenig Fingerspitzengefühl zeigen.



Grosse Fresse, was dahinter. CLAWFINGER-Keyboarder Jocke Skog kam dem Ereignis angemessen in Schweden-Trikot und -Hose, faselte was von "Wir haben heute 1:1 gespielt." Und erntete, wenn überhaupt, leichtes Grinsen. Tja, und nu sind die Jungs weiter gekommen als die DFB-Riege.



Erst wunderte mich am ersten Tag, woher ich dieses Gesicht kannte, auf dessen dazugehörigen Kopf ein eklig oranges Jägermeister-Tuch pinnte. Am zweiten Tag sah ich die Visage ohne Tuch wieder. Da fiel es mir auf. Das war Andi Wendlandt von THE ATMOSFEAR. Und warum hab ich ihn erst nicht erkannt. Weil seine Gesichtszüge beim Auftritt im Jahr zuvor die komplette Dienstzeit völlig entglitten war. 2003 voll wie eine U-Bahn in Tokio, 2004 nüchtern wie ein Straight-Edgler?



Ganz süß auch die Jungens von TRIQUETRA. Ganz schüchtern entschuldigte sich der Sänger der Band aus der polnischen Partnerstadt Osterodes namens Ostroda. Wofür? Dafür, dass er die Texte der Band in heimatlicher, also polnischer Zunge, zu Gehör bringt. Macht doch nüscht!



Sogar die Scorpions waren auf dem OpenAir dabei - Hoher Besuch für das RockHarz 2004: Sogar der Super-Niedersachse Rudolf Schenker schaute vorbei. Am zweiten Tag gleich zu Beginn hockte er sich mitsamt Kleinkind auffne Bank, lauschte eben jenen süßen Polen und verdünnisierte sich wieder. Oder hab ich doch nur verwechselt. Schaut mal in der RockHarz-Galerie nach.



Nicht ganz so geil war das kulinarische Angebot für Vegetarier. Aber egal. Völlig unsinnig aus Verbrauchersicht jedoch, dass der Pommes-Stand mit Wertmarken arbeitete - im Gegensatz zu den Getränke-Butzen. Wer sich also flugs mal ein paar gebratene Kartoffelstäbchen einverleiben wollte, stand vor seinen lecker Teilen, konnte sie aber nicht bezahlen. War zwar aufgrund der netten Thekenleute kein großes Problem, erforderte aber gerade zu vorgerückter Stunde schon einiges an Konzentration…. Vorschlag: Entweder machens alle mit Bons - oder eben keiner.



Ganz cool. Da steht ein Punk mit grün-roten Haaren, Nietenlederjacke und zerrissener Jeans aus dem Zeltplatz. Nix Besonderes denkt ihr? Doch. Der Kollege telefoniert nämlich angestrengt mit einem Handy und öffnet die Türe eines dicken Benz. Eine halbe Stunde später steht selbiger Staatsfeind vor unserer lustigen Reisegruppe und will nen Shuttle in seine Heimat Braunschweig. Erleichterung! Der tragbare Fernsprecher war geliehen, der Mercedes gehörte auch nicht dem Bunthaarigen. Manche Dinge bleiben zum Glück also doch, wie sie sind...


Bericht vom Freitag lesen



Bericht vom Samstag lesen



Alle Bilder vom Festival anzeigen



RockHarz Festival 2004 - Randnotizen - 1 RockHarz Festival 2004 - Randnotizen - 2 Rudi Schenker war ooch da (Mitte). RockHarz Festival 2004 - Randnotizen - 3 RockHarz Festival 2004 - Randnotizen - 4 RockHarz Festival 2004 - Randnotizen - 5 RockHarz Festival 2004 - Randnotizen - 6 RockHarz Festival 2004 - Randnotizen - 7 RockHarz Festival 2004 - Randnotizen - 8 Harzer Rocker... RockHarz Festival 2004 - Randnotizen - 9 RockHarz Festival 2004 - Randnotizen - 10