Konzert:

Victory, Chalice - Headbangers Ballroom, Hamburg

Konzert vom 30.07.2003Historisch. Das sind alte Fregatten. Die waren da. Mit Übergewicht und Dauerwelle. Historisch sind auch Schnauzbärte, diese hellen Jeans und - zum Thema: VICTORY. Und die spielten nach langjähriger Pause ihren Reunion-Gig im Ballraum. Proppenvoll, alte Scheiße. Weit mehr als 200 Tradionalisten tummelten sich im kleinen Club, gegen den eine Sauna dir wie Alaska vorgekommen wäre. Vor Hannovers oldest aber gab’s noch CHALICE, die für "3 Wishes" eingesprungen war. Die Hamburger Grünspan-Gänger waren zwar fast komplett da, aber eben nur fast, weil ein Wunsch krank war.

Dann also folgte, worauf viele Menschen scheinbar lange gewartet hatten: VICTORY. In Originalbesetzung trumpften Hannovers Rock’n’Roll-Bürgermeister Fargo-Pedder Knorn, Studiofreak Tommy Newton, Ex-AcceptlerHermann Frank, Überall-Drummer Fritze Randow und Meistersinger Chicken-Charly Huhn auf, als wären sie nie weg gewesen (Zumindest, wenn man nicht hinguckte). Der Zahn der Zeit nagt nicht nur an mir, sondern auch besonders schlimm am Peter, auch das Hermannsche wirkte nicht gerade jungenbrunnengefallen. Egal. Sie machten ein dermaßen professionelles Fass auf, dass einem Angst und Bange werden konnte, um die jungen Kapellen, die im Ballroom allesamt miesen Sound haben. Vielleicht liegt das doch ein wenig am Können der Bands. Und so spielten und spielten sie, blieben siegreich, was angesichts von wirklichen coolen Songs wie "Temples Of Gold", "Arsonist Of The Heart (oder so)" und dem unschlagbaren "Checks In The Mail" auch nicht verwundert. Nur das frühe Ende vermieste ein wenig die gute Stimmung, eine kleine Zugabe mehr hät’s ruhig sein können. Auch, wenn’s viel zu warm war. Bock hat es gemacht, nicht wenige der Anwesenden werden den Niedersachen und dem Ami am Donnerstag in Wacken die Treue halten, manch Mädel vielleicht auch die Stange. Und das Beste: wir waren endlich mal nicht die Ältesten. Auch historisch irgendwie.