Konzert:

Wacken Open Air 2003 - Samstag

Konzert vom 02.08.2003

TRUE METAL STAGE




THYRFING hatten mit TWISTED TOWER DIRE getauscht und waren jetzt schon um 12 Uhr auf der True Metal Stage am dransten. Kaum zu glauben, wieviel Begeisterung die Dreckspatzen aus Schweden auslösten. Normalo-Metaller staunten ob des dargebotenen wikingischen Metalls in ungewohnt melodiöser Form. Die Herrschaften, die mit den "Türfinken" vertraut sind, waren überrascht ob der großen Qualität des Auftritts und vor allem des Gesangs. Dieser hatte sich auf der Tour zeitweise ausschließlich wie fieses BM-Gekeife angehört, transportierte jetzt jedoch den Charme der "Männer von Flake". Die Trolle aus den nordischen Wäldern versprühten mit Songs von "Urkraft" und "Vansinnesvisor" tatsächlich das düstere Flair ihrer dunklen Heimat, selbst, wenn der Sound nicht immer mitmachte. THYRFING kamen mir vor wie FINNTROLL in ganz böse und sehr traurig. Gut gemacht und bloß nicht waschen! (memme)





METALIUM schaute ich mir über die große Leinwand zwischen den beiden Hauptbühnen auch an, da ich mit einigen Leuten im Schatten der Bierbuden saß. Überhaupt, die Leinwand. Klasse Idee, gerade bei den Headlinern ein Segen, da man auch von sehr weit hinten vernünftig was sehen kann. Einige Male war die Kameraführung zwar komisch (wer will schon Großaufnahmen von Gitarren? Und wirklich nur der Gitarre), aber im Großen und Ganzen war die Leinwand eine coole und gut gemachte Idee. Metalium boten 0815-Power Metal. Highlight war aber der Auftritt einer Dame namens Jutta, die so peinlich war, das es zum Totlachen war. Die gute Frau war das personifizierte Klischee der alternden Metal-Schlampe mit Reibeisenröhre, nur peinlich. Singen konnte sie auch nicht wirklich, dazu war ihre Stimme zu rauh. Und die Ansage waren sowas von albern, daß es als Realsatire durchgehen kann. Danke, Metalium! Danke für den größten Lacher des Festivals! (lh)



Der gute Lars fand METALIUM also "lustig". Na gut - dann muss ich auch noch meinen Senf dazu geben. Recht geben tu ich Lars auf jeden Fall was diese Sängerin Jutta Weinhold anbelangt. Sie ist irgendwie eine Bekannte aus alten Tagen von Lars Ratz und durfte deshalb mit auf die Bühne. Aber sie konnte nicht singen - ihr ganzen Auftreten wirkte peinlich und unbeholfen. Mit Sicherheit eine Einlage die man sich hätte sparen können. Der restliche Auftritt von Metalium war jedoch sehr akzeptabel. Ein gutes Set aus älteren und neuen Songs, die besten dabei "Fight" (Opener) und natürlich "Free Forever". Sänger Henning Basse (erst wenige Tage zuvor konnte ich ihn mit seiner Iron Maiden Coverband Powerslave sehen) war wieder in gesanglicher Hochform. "In The Name Of Blood" war ein weiterer Höhepunkt des Konzertes. Lars Ratz hatte diesmal einen silberpolierten Bass am Start und brachte diesen gelegentlich auch mal in Pose. Schön. (xhb)



Meine Fresse, hatten MASTERPLAN mit ihrem Debüt ein geiles Album rausgeschoben. Dementsprechend gespannt war ich natürlich auf den Auftritt der beiden Ex-Kürbisse Grapow und Kusch, sowie des norwegischen Ausnahmesängers Jorn Lande. Tja, und was soll ich sagen? Überzeugt haben mich MASTERPLAN überhaupt nicht! Der Sound war schlichtweg scheiße, was sicherlich nicht der Band anzukreiden ist, Meister Lande war sicherlich nicht ganz bei Stimme, sonst wäre seine Performance besser gewesen und die Songs, na sagen wir mal, klingen auf Platte einfach besser und eignen sich aufgrund ihrer Komplexität vielleicht nicht so ganz für Live-Auftritte. Da war der Gesamteindruck auch schon hin, auch wenn sich Mr. Kusch souverän durchs Set trommelte und sich natürlich auch Roland Grapow gekonnt in Szene setzen konnte. Insgesamt aber aus meiner Sicht aber ein enttäuschendes Gastspiel.Schade.(lk)


RAGE liefen zu Hochform auf: nachdem ich die drei Herren auf der letzten Tour ebenfalls verpasst habe muss nun der Wacken Gig her! Peavy, welch Schreck, hatte die Haare ab - und zwar ganz. Ich hoffe das das alles nur eine kurzzeitige Erscheinung ist um damit die Freude über die Rückkehr der berühmtesten Metalglatze zu zeigen - Rob Halford !?!? Obwohl es nicht mal so scheisse aussah. Nur eben gewöhnungsbedürftig. Eröffnen taten Rage ihr Set gleich mal mit "Don´t You Fear The Winter". Bei bestimmt annähernd 30 Grad war es vor der True Stage schon gerammelt voll. Weit von hinten war es ein geiles Bild zu sehen, wie die Fans mit Händen in der Höhe bei Songs wie "Straight To Hell" oder "Set This World On Fire" die Band unterstützen. Ein Gitarrensolo von Victor Smolski und das beliebte Drumsolo von Miki "mein Friseur ist blind" Terrana blieben nicht aus. Schönes Ding, das.




Das könnte unter Umständen teuer werden: Zu den Takten des "Terminator Themes" betraten STRATOVARIUS die True Metal Stage und begannen mit "Kiss Of Judas" ihr Set, welches für diesen Abend aus größtenteils schnellen Stücken der Bandhistory bestehen sollte. Eines dieser schnellen Dinger war auch das göttliche "Legions Of The Twilight", das gleich dem Opener folgte und von der Menge begeistert aufgenommen wurde. Im Verlauf des Auftritts folgten dann noch Speed Metal Perlen wie "Hunting High & Low", "Speed Of Light" oder Visions, was insgesamt den Besuch der Finnen in Wacken zu einem wahren Erfolg machte. Leider war mal wieder der Sound ein wenig matschig, was aber wohl eher an den Engineers gelegen haben dürfte, als an der Band, die zwar etwas bewegungsarm wirkte, dafür aber sonst nichts anbrennen lies. Toll!(lk)

Setlist:


Terminator Theme

Kiss Of Judas

Legions Of The Twilight

Hunting High & Low

Against The Wind

Soul Of A Vagabond

Speed Of Light

Twilight Symphony

Forever Free

Visions

Paradise

Black Diamond
(lk)



Tja, da spielen sich auf der Bühne SLAYER den Arsch ab und der Drecksarsch von Mischer hält den Sound auf Zimmerlautstärke. Im Ernst, ich stehe kurz vor dem Lichtturm und könnte meiner Freundin per Handy irgendwelche Schweinereien ins Ohr säuseln, der "Lärm" stört dabei nicht wirklich. Dass der Sound generell auch eher armselig ist, fällt dabei kaum auf. Zumindest kann sich die Songauswahl wirklich sehen lassen. Fast die komplette "Reign In Blood"-Scheibe in Originalreihefolge. Sofern ich mich erinnere, fehlten nur zwei Songs, die erste Seite der Vinylausgabe in wurde durchgezimmert, dann gab´s ´ne kleine "Verschnaufpause" mit "Dead Skin Mask" und weiter ging´s. Schade, dass der Soundgott nicht auf unserer Seite war, da wäre mehr drin gewesen. Immerhin kann ich jetzt behaupten, einen Slayer-Gig gesehen zu haben, der nicht das Nonplusultra schlechthin war. Das können nicht viele...L (bjm)



SLAYER gelten als eine der brutalsten und besten Livebands auf Erden. Ein Ruf, den sie sich über zwei Jahrzehnte hart erspielt haben, dem sie aber in Wacken anno 2003 nicht gerecht werden konnten. Zwar spulten Araya, King, Hannemann und Lombardo ihren Set routinemäßig herunter, aber eben nur routinemäßig. Niemand will diese Hammerband herunterspielen, aber verglichen mit den "Schwestern" vom Vorabend kann von einem wirklichen Headlinerstatus keine Rede sein, obwohl das Gelände mit ca. 25000 Leuten rappelvoll war. Von den Jungs war an der gegenüberliegenden Bierbude nicht viel zu hören, die Ansagen wirkten statisch und programmiert und auf die meisten Anwesenden sprang der Funke einfach nicht über. Jedenfalls waren aus dem Publikum viele negative Statenments zu vernehmen und wer die Totschläger schon auf einer ihrer Touren erlebt hat, weiß, was ich meine. Über das Songmaterial braucht man keine großen Worte zu verlieren. Für die Ewigkeit geschriebene Thrashkeulen wie "Angel Of Death", "Jesus Saves", "Raining Blood", "South Of Heaven", "The Antichrist", "Dead Skin Mask�, "Piece By Piece� oder "War Ensemble� darf man einfach nicht so uninteressiert rausknüppeln. Die "Lauter, lauter"-Rufe wurden ebenso gekonnt ignoriert wie die die Forderung nach einer Zugabe. Dass SLAYER später angefangen und dafür aber früher aufgehört hatten, war eine absolute Frechheit. Für eine der größten Metalbands überhaupt war dieser Auftritt ein Trauerspiel. (do)



Kurz vor knapp erfuhren wir von dem Treffpunk um bei ONKEL TOM auf die Bühne zu kommen. Er hätte wohl lieber wie immer die Fans vor der Bühne rauf gelassen, daber da spielen halt leider die Securities nicht mit. Auf jeden Fall war es wieder mal ne Party ohne Ende. Ein geiler Ausblick von oben, auf der Bühen auf der kurz zuvor noch Slayer gerockt haben. Und es waren bestimmt noch 10 bis 15 tsd. Die Hard Metalhead vor der Bühne die sich den finalen Arschtritt verpassen lassen wollten " Es Gibt Kein Bier Auf Hawaii", oder "Immer Wenn Ich Traurig Bin" und die Metalparty 2003 - WACKEN OPEN AIR ging zu Ende. GEIL WARS - Bis 2004. (xhb)




BLACK STAGE





MALEVOLENT CREATION, die alten Amis, waren dann die erste Band, die mich auf�s Gelände zog. Und wie schon beim Fuck, wo sie als Hate Plow auftraten, total enttäuschten. Bis auf Sänger Kyle bewegte sich niemand der Herren Musiker auch nur einen Meter. Null Show, nix! Musikalisch absolut top und (wie alle Bands) mit einem hervorragenden Sound ballerten sie uns Death Metal-Granaten um die Ohren, aber das mit null Spielfreude und keinerlei Kommunikation mit dem Publikum,. Einzig Sänger Kyle würde ich davon ausnehmen, aber er alleine konnte das Ruder nicht rumreißen. Malevolent Creation präsentierten sich so langweilig und arrogant, wie ich sie bisher jedes Mal gesehen habe. Ätzend. (lh)




Außerdem wird�s jetzt auf der schwarzen Bühne richtig frostig, nattefrostig sozusagen. Kollege Nattefrost und Mega-Metaller Tchort beehrten uns nicht nur mit einer recht gelungenen neuen Scheibe, sondern auch mit einem amtlichen Live-Gig von CARPATHIAN FOREST. Sie wollten dem Namen der Scheibe also alle Ehre machen und den "Thron des Bösen" verteidigen. Mit "Darker Than You Think" von "Defending The Throne Of Evil" beginnt dann auch die wilde Hatz, die allerdings gemäßigter als von vielen befürchtet ausfällt und so manchen Black-Metal-Gelegenheitshörer gefällig mit dem Kopf nicken lässt. Amtlich angemalt gibt�s da unter anderem noch "The Well Of All Human Tears" und einige Klassiker zu hören. Zum Schluss heißt es "One With The Earth" - was zu diesem Zeitpunkt bereits auf die vielen Alk-Opfer zutraf, nicht aber auf die Black-Metallisten. Diese Musik funktioniert im Dunkeln einfach besser. War dennoch ganz in Ordnung. Abzüge setzt es allerdings in der B-Note: Nattefröstchen kann doch, wie nebenstehendes Anettchen entdeckte, nicht in einer blauen Unterhose auflaufen (oder diese darf zumindest nicht aus der Lederhose gucken!). Das war nicht wirklich evil. Amen!(memme)






Die Schweden SOILWORK haben sich innerhalb der letzten dreieinhalb Jahren mit drei superben Alben ganz oben in der Metal Bundesliga etabliert und auch live ist man mittlerweile soweit diesem Status gerecht zu werden. Als Opener hatte man "The Flameout " vom vom 2002er Album "Natural Born Chaos" gewählt, der von der Band und Sänger Speed (wie immer im roten Ferrari Hemd) engagiert und tough rübergebracht wurde. Das man davon erstmal nicht viel verstand lag, wie schon so häufig bei diesem Wacken Open Air, am teilweise äußerst dürftigem Sound. Nun gut, der änderte sich dann aber auch bald und so kam man doch noch in den fast einwandfreien Genuss von Klassesongs wie "Figur Nr. 5", "As We Speak" oder dem tollen "Rejection Role". Spielerisch waren SOILWORK auf jeden Fall über alle Zweifel erhaben, einzig das Stageacting von Speed könnte noch etwas routinierter sein, aber das kommt sicher noch. Ach, und vielleicht beschränkt man sich beim nächsten mal nicht darauf, nur Songs von den neueren Alben zu spielen.(lk)

Setlist:




The Flameout

Figur Nr. 5

Needlefeast

Distortion Sleep

Follow The Hollow

The Bringer

Light The Torch

As We Speak

Natural Born Chaos

Rejection Role
(lk)





SOILWORK haben mit "Natural Born Chaos� eines meiner absoluten Lieblingsalben abgeliefert, aber mich live bisher noch nicht überzeugen können. Einzig ihr Gig auf�m Wacken 2001 war gelungen. Naja, mal schauen, wie sie sich dieses Mal schlagen. Richtig gut. Mit einem Tier am Bass, einem souveränen Sänger und einer gelungenen Setlist. Einzig der Titeltrack meines Lieblingsalbums kam nicht so recht an, den spielten Soilwork viel zu schnell und undifferenziert. Und die Schweden hatten mit massiven Soundproblemen zu kämpfen, die zwar schon die ganzen zwei Tage auf der Black-Stage da waren, aber bei Soilwork richtig schlimm wurden. Die Lautstärke schwankte und das kann nicht nur am Wind gelegen haben, der war ja fast kaum vorhanden. So mancher Part Soilworks wurde dadurch zunichte gemacht und die gute Show der Band durch den Sound geschmälert. Aber alles in Allem war der Gig ok. Aber spielt "Natural Born Chaos� bitte nie wieder live! (lh)



Der frühe Abend mit seiner stechenden Sonne war nicht gerade eine gute Kulisse für die nordischen Düsterheimer von DARK FUNERAL, die unter ihrer Panda-Schminke tierisch geölt haben müssen. Trotzdem gings erwartungsgemäß sofort in die Vollen. Einige Gothic-"Hach, bin ich heute wieder traurig"-Schwuchteln hatten sich ebenfalls versammelt, um spätestens nach den ersten Takten von "The Arrival Of Satan�s Empire" mit heruntergeklappter Kinnlade die Audienz sofort wieder zu räumen. War wohl doch nicht das Richtige für die zerbrechlichen schwarzen Seelchen?! Egal, Tucken weg und ab die Post! DEFLESHED-Drummer Matte Modin nagelte gewohnte 598,7 BPM in das zerbrechliche Seelchen seines Kits und Emperor Magus Caligula zelebrierte die goldene Hitparade der schwarzen Hymnen Marke old school as fuck. Eine knappe Stunde lang wurde querbeet durch sämtliche Alben der Nordlichter geblackthrashed. "Hail Murder", "Secrets Of The Black Arts", "Goddess Of Sodomy", � ein Brachial-Knaller jagte den nächsten, auch wenn Abwechselung nicht gerade großgeschrieben wurde. Der Sound war eher dürftig, da die Gitarren zu weit hinten standen und man vornemlich Ratatatatatauftauftauftauftakreischkreischuftauftabambambambambrüllkotzbambam zu hören bekam. Dieses tat der guten Laune jedoch keinen Abbruch und so bewegten sich die Anwesenden hinterher schwitzend und growlend zur nächsten Bierbude. Ein wahres Schlachtefest für die Krach-Puristen! (do)



Wer mit den Worten "Ist nicht leicht, nach Band wie Slayer zu spielen, aber wir versuchen!" auf die Bretter steigt, kann beim Publikum eigentlich nur gewinnen, zumal viele Thrash-Lunatics nach dem sparsamen SLAYER-Gig nach Entschädigung suchten. Zugegeben, ich hatte VADER immer als eine Band unter vielen gesehen und ihnen keine große Bedeutung beimgemessen, aber was sie in Wacken gezeigt haben, übertraf meine größten Erwartungen. Ganze 12 Minuten gab es so dermaßen was auf die 45... äähhmm... umgekehrt..., daß sich mancher Orthopäderast aufgrund der zahlreichen ausgekugelten Nackenwirbel gefreut hätte. Zwar klangen viele Songs ähnlich, aber wenn die Tempowechsel so uhrwerksmäßig kommen wie hier, dann verzeiht man das gerne. Highspeed,- und Midtempoparts wechselten sich absolut gekonnt ab und man wurde das Gefühl nicht los, dass hier eine der größten Prügelkombos der Welt vor einem steht... einfach klasse. Berücksichtigt wurde älteres und neueres Material und beides ging nahtlos ineinander über. Wer wissen will, wie man extremen Metal spielen sollte, muss diese Band einmal gesehen haben... und das wohl nicht nur in Wacken. (do)



PARTY STAGE




12 Uhr morgens - zwei oder mehr Tage Wacken in den Knochen - das scheinen nicht gerade die besten Voraussetzungen für Gothic Black Metal, vor allem, wenn die Sonne schon brezelt wie in der zentral-afrikanischen Wüste. Und was will man schon erwarten aus Italien? Na gut, nicht richtig Italien, genauer gesagt Südtirol. Da sind die Menschen ja bekanntlich anders. Man möchte meinen, sie seien besser, wenn man die Musik der Band GRAVEWORM als Maßstab nimmt. Die Herren und die Dame, allesamt in schickem Schwarz gekleidet, trotzten der Sonne wie die Hamburger Deiche der Flut. Nehmt Songs wie "Drowned In Fear" von aktuellen Album "Engraved In Black" oder das Stück vom Legacy-Sampler ("Legion Unleashed") oder "Demonic Dreams" von "Scourge Of Malice" und ihr könnt sogar ohne Brille direkt in die Sonne gucken, die inzwischen genau hinter der Party Stage empor kroch und die Hitze maximierte. GRAVEWORM waren Augen- und Ohrenschmaus, propellerten unglaublich tight durch die Gegend und alle, vor allem aber Keyboarderin Sabine Mair, lieferten bei Mega-Temperaturen akkurates Stage-Acting. Großes Kino zu früher Stunde! Wenn man bedenkt, dass Gitarrist Lukas und Bass-Mann Harry noch nicht allzu lange dabei sind, umso lobenswerter. Als letztes Stück intonierte die Truppe aus der Bozener Region (wenn ich vor lauter Begeisterung nicht irre) "When The Sky Turns Black" und betitelten damit den vielleicht einzigen unerhörten Wunsch des Festivals. (memme)





Schon eine Woche zuvor konnte man sich beim Metal Bash in Neu Wulmstorf von den Live-Qualitäten von TWISTED TOWER DIRE überzeugen, die zwar noch einiges in Sachen Bühnenpräsenz im Nachhilfe-terminkalender haben, aber dennoch überzeugen konnten. So war es auzch als die Band am Samstag im Glutofen Wacken die Party Stage enterte, und den erfreulich vielen Freunden wahrer Metal Mucke zeigte, wer sie sind und was sie tun. Natürlich lag auch hier das Hauptaugenmerk auf dem neuen Album "Crest Of The Martyrs", von welchem besonders Supersongs wie "Guardian Bloodline", "Fight To Be Free" oder auch "Axes And Honor" sehr euphorisch vom Publikum aufgenommen wurden. Die Band zeigte sich sehr engagiert und spielte sich trotz der tropischen Temperaturen wahrlich den Allerwertesten ab. Sänger Tony Taylor, dessen Familie am Bühnenrand dem Konzert beiwohnte (Tochter, drei Jahre oder so mit der Digicam, Sohnemann, nicht viel älter, aber mit Kutte und kurzfristig mit Dad am Mikro...), wirkt für mich dabei nicht nur äußerlich ein wenig wie Tim "Ripper Owens. Aus der Entfernung betrachtet, sehen sich die beiden wirklich ähnlich und auch stimmlich kann der gute Tony seinem Landsmann durchaus nahe kommen.
Nach einer Dreiviertelstunde verabschiedete sich die Band mit dem Iron Maiden Cover "The Trooper" und wurde entsprechend des guten Auftritts abgefeiert. Bleibt nur zu hoffen, dass man die Amis in Zukunft auch auf einer regulären Tour bewundern kann, denn TWISTED TOWER DIRE haben eine Menge Potenzial.(lk)




EIDOLON ist eine polarisierende Band, entweder man mag sie, oder man mag sie nicht. Da ich zur zweiten der oben genannten Kategorien gehöre, hatte ich auch (na ja, fast) keine Probleme damit, mir statt SOILWORK auf der Black Stage EIDOLON auf der Party Stage reinzuziehen. Und wie immer, sollte ich nicht enttäuscht werden. Unsere kanadische Freunde zogen wie immer einen sehr professionellen Gig durch, wobei das Hauptaugenmerk naturgemäß auf dem aktuellen Album "Coma Nation" lag, daß man ja auch als sehr gelungenes Teil betrachten darf. Die Jungs haben sich mittlerweile wirklich zu einer bühnentauglichen Liveband (oder livetauglichen Bühnen... na, egal) gemausert,
man muß es einfach mal gesehen haben, wie sie einen Hit (wenn man die Songs so bezeichnen darf ohne gleich beleidigend zu wirken) nach dem anderen in Publikum werfen. War definitiv sehenswert. (ks)



Wenn bei den REITERN auf der Party-Bühne schon allerhand los war, dann flogen bei KATAKLYSM die Fetzen. Oder eben die Fans. Im Graben ging�s zu wie bei Karstadt im allerletzten Sommerschlussverkauf. In Heerscharen flogen die Langhaarigen durch die Gegend, Crowdsurfing rules at Partystage supreme! Allerdings taten die jungen Menschen das auch nicht ohne Grund. Masse-Maurizio grölte nicht nur wie ein Berserker in sein Mikro, er dirigierte das Publikum in Kooperation mit seiner Band auch, wie er wollte. Der Opener "Shadows And Dust" machte es klar, hier sollte nur noch Asche übrig bleiben, nicht mal Schutt. Das unglaubliche "Beyond Salvation" sorgte sogar nochmals für Steigerung, mit "Enhanced By The Lore" gab�s ein bis dato ganz selten gespieltes Stück vom 96er-Album "The Temple Of Knowledge" und außerdem einen Appetithappen vom angekündigten Scheibchen "Serenity In Fire". Juppheidi, juppheida, in Kanada geht noch einiges. (memme)




Meine Herren Kollegen saßen schon ne ganze Weile voll wie 30 Haubitzen am Bierstand neben der Party Stage und gröhlten "Matze Matze Matze Lasch" und wollten damit wohl ein Idol ihrer Jugend anfeuern. Zu Recht - ist doch SINNER schon so viele Jahre dabei und live gibt�s immer wieder ne gute Portion Rock n´ Roll. Los gings heute mit "Higher Level Violence" und direkt im Anschluss das Motto des Tages "Born To Rock You". Endlich war es auch dunkel das wir endlich mal eine kleine Lichtshow zu sehen bekamen. Der Gig am Tag zuvor mit Primal Fear schien weder Tom Naumann noch Mat "Matze Lasch" Sinner in den Knochen zu stecken. Eine Vielzahl von Sinner Fans rockten mit den Jungs neue und alte Songs: "Knife In My Heart", "Jugdement Day" oder "Finalizer" um einige zu nennen. Am Ende gab es dann noch ne kurze Bandvorstellung und das übliche "Rebell Yell". So geht�s! (xhb)



Nach dem SLAYER Fiasko auf der True Metal Stage teilte sich die Meute in zwei Lager auf. Die harten zog es zu den Polen Vader, die weniger Harten zu den Finnen von SONATA ARCTICA. Und weil man von denen und besonders vom aktuellen Longplayer "Winterheart�s Guild" nur gutes hört, bin ich mal mit zur Party Stage gedackelt, vor der sich dann auch eine stattliche Fangemeinde eingefunden hatte. Diese feierte die Band auch nach allen regeln der Kunst ab, was ich allerdings nicht ganz nachvollziehen kann. Die ersten Songs plätscherten so dahin, und wäre nicht noch das ein oder andere schnelle Stück gekommen, wär ich wohl im Stehen eingenickt. Die Mucke wirkte auf mich etwas befremdlich, eine Mischung aus Rock mit Metal Einflüssen und progressiven Ausflügen. In diesem fall ganz und gar nicht meine Baustelle. Aber das ist ja auch egal, dem Rest scheint es ja gefallen zu haben!(lk)




WET STAGE




Samstag High Noon! Bei der brütenden Hitze ist das absolut kein Geschenk, zumal die Hannoveraner HUMAN FORTRESS um unseren freien Mitarbeiter Torsten Wolf die Ofenlocation im Wet-Stage-Zelt ergattert hatten. Da die Jungs live bisher nicht sonderlich aktiv waren, hatte ich eher neutrale Erwartungen deren Performance betreffend. Das Ergebnis tröstete jedoch schnell über die teuflischen Temperaturen hinweg. Die mit einer Triple-Axe aufrockende Band, die mit Sänger Jioti Parcharidis einen echten Glückstreffer gelandet hat, bot einen dreiviertelstündigen, tighten Set, bestehend aus Songs des ersten Albums "Lord Of Earth And Heaven�s Heir" und der demnächst erscheinenden zweiten Langrille "Defender Of The Crown". Der Sound war prima, die Band gut drauf und Songs wie "Dragon�s Lair", "Sacral Fire", "Knights In Shining Armor", "Skin And Feather" oder der Titelsong des neuen Albums haben einfach Klasse. Die kleine, aber feine Fangemeinde der (noch) wenig bekannten Band wurde erstklassig bedient, was zu großen Teilen an Sänger Jioti lag, der sich betont extrovertiert gab und seiner Rolle als Frontmann mehr als gerecht wurde. Daumen hoch für die Melodic Power Metal-Jungs aus der Kanzlerstadt! (do)




Wer schon IN FLAMES vorwirft, nur noch "Dance Metal for Pussies" zu machen, wird RAUNCHY so richtig hassen. RAUNCHY grooven so fett, dass selbst Leute, in deren Hintern man bisher immer einen Stock vermutete, dazu ungelenk hin und her wippen. Schlagzeuger Morten ist der lebende Beweis, dass man Double-Bass nicht nur für schlechten Metal sondern auch für Dance-Beats gebrauchen kann - zu schnell zum Hingucken. Insgesamt gehörten die sympatischen Dänen mindestens optisch hier nicht her - Sänger Lars sieht aus, wie für einen Danny-Boyle-Film gecastet - aber der Stachel im Metal-Mainstream hat echt Spaß gemacht. (laetti)






Oh nein, CALLENISH CIRCLE, die Band um Hammerheart-Promoter und Sänger Patrick Savelkoul, spielen im Zelt. Also quasi in der Sauna. Und beginnen gleich bretthart mit dem Opener der neuen Scheibe called "Soul Messiah". Überhaupt haben sich die Käsköpp inzwischen sehr weit in Schwedens Richtung begeben und kloppen schnellen, harten Thrash-Death moderner Prägung herunter. Ohne Atem zu holen (Band und Publikum!) geht�s Schlag auf Schlag: "My Passion...", "Forsaken", ein cooles Pestilence-Cover und und und. Kompromisslos, die Fans gehen ab und ich haue vor dem Ende in den Sack. Net übel, aber lieber im Winter. (memme)



"Unser Basser ist nicht gekommen, das Arschloch" war für mich der Spruch des Tages von CRYPTIC WINTERMOON. Dass es die meiner Meinung nach beste deutsche Black Metal-Formation doch noch geschafft hat, die Wet-Stage am Samstag mit ihren mörderischen Hymnen zu beschallen, ist demnach wohl nur der Professionalität der anderen Musiker zu verdanken. Und diese legten einen ordentlichen Set hin, der nur dadurch etwas träge wirkte, dass die Jungs und Mädels, bedingt durch zahlreiche Querelen in der jüngsten Vergangenheit, wenig Liveroutine haben. Trotzdem wurde besonders in den ersten Reihen gebangt was das Zeug hält, was angesichts solcher Knaller wie "The Abyssal Spectre", "Supersatan", dem Uralt-Song "Necromancer", "Hate Revealed" oder dem völlig geilen PRIEST-Cover "Nightcrawler" kein Wunder war. Obwohl Sänger Ronny ein richtig guter Frontmann ist, der die Leute zu animieren weiß, dürften einige Blicke der männlichen Anwesenden aber desöfteren zu Keyboarderin Andrea gewandert sein, die das Gesamtbild der Band durch ihr äußerst ansehnliches Exterieur optisch abrundete, auch wenn sie ruhig etwas mehr aus sich herausgehen könnte. Hoffen wir, dass wir von dieser Band noch lange hören und sehen werden. (do)



BAI BANG waren definitiv die Camping-Könige. Vor dem mit "Bai Bang, Helsingborg" bekritzelten schwarzen Nightliner standen echte Sessel, und im Gegensatz zum weißen Crematory-Horror-Vehikel, dass demnächst wieder die Straßen unsicher machen wird, sah er auch kaum peinlich aus. Live stellte sich dann heraus, warum die ältlichen Herrschaften schon Sessel brauchen: Schwedens unbekannte Haarspray-Rocker waren nicht mehr ganz frisch. Leider auch in Sachen Songwriting.
Glam Rock braucht Hooks, Glam Rock ohne Hooks brauche ich nicht. Bin darum schnell wieder gegangen.(laetti)



Während sich alle Welt Kataklysm oder Dark Funeral anschauten, gaben sich im Zelt HEAVEN SHALL BURN die Ehre. Und ein kleines Häufchen Fans erlebte einen der besten Auftritte des diesjährigen Wacken! Die Ossis spielten eine energievolle Show und ballerten ihren Hardcore-Schwedentod-Mix so geil in die Menge! Im Zelt war mal richtig viel Platz, nur knapp 200 Leute waren da. So war die Luft auch ok, auch wenn die Soße nach fünf Minuten lief wie blöd. Heaven Shall Burn präsentierten sich als tighte Liveband und haben einen sehr sympathischen Sänger, der mit dem Publikum redet und eine erstklassige stimmliche Leistung brachte. Die Band erinnerte durch ihre Performance öfter mal an Hardcore-Acts, aber egal. Die Mucke war geil und knallte ohne Ende und so lieferten Heaven Shall Burn ein Highlight ab! Geil! (lh)



DARKANE, immer ein Ohr wert. In diesem Fall mindestens zwei plus Augen und alle anderen Sinnesorgane auch, denn auf der großen Bühne spielten die fürchterlichen STRATOVARIUS. Also nahm der echte Metaller die Beine in Hand und flüchtete in Richtung Zelt. Was am Eingang zu Staus führte wie in der Ferienzeit auf der A 7. Ich versuchte von draußen Ton und Blick zu erhaschen, klappte auch gut, denn Songs wie "Innocence Gone" oder "Chaos Vs. Order" regeln "as fuck". Und die Masse wogte hin und her. DARKANE schien Begeisterung zu entfachen. Alsdann machte ich mich auf den Weg, um eins der größten Urgesteine der Mörtel-History zu besuchen. "Matze, Matze, Matze Lasch" gab sich die Ehre. Aber für den ist ja wer anderes zuständig ... (memme)





Bericht vom Donnerstag, 31.07.2003


Bericht vom Freitag, 01.08.2003



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(Anm. der Red.: Wir weisen explizit darauf hin, dass alle Berichte nur die Meinung des jeweiligen Redakteurs wiedergeben und nicht die der gesamten Redaktion.)

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