Konzert:

Wacken Open Air 2003 - Randbemerkungen und Donnerstag

Konzert vom 31.07.200314 Jahre WACKEN ALL OVER THE WORLD - und kein bisschen leise. Und nach dem WOA 2003 dürfte wohl allen Kritikern des letzten Jahres das Maul zusammen kleben. Seid 1998 bin ich nun jedes Jahr dabei. Es gab gute Jahre und es gab weniger gute Jahres - aber 2003 war einfach der Hammer. Das gesamte Festival war nahezu perfekt durch organisiert. Vom freundlichen Security Personal (zumindest nach den eigenen Erfahrungen) bis hin zu einer guten Logistik: es gab zwei Einlässe, welche lange Wartezeiten am Eingang verhinderte. Auch bei der Zufahrt zum Campinggelände wurde genug Autokassen geöffnet, um keine langen Rückstaus zu bekommen. Die Duschcamps und Toiletten waren immer sauber und auch relativ schnell zu erreichen. Die Preise - 0,50 Euro für das Klo und 2,50 Euro für ne Warme Dusche sind nicht billig aber wer den Luxus genießen will, der soll das halt auch zahlen. Für die anderen gibt�s es die Dixies und das kostenlose Freibad von Wacken, welches bei den heissen Temperaturen von teilweise über 30 Grad mehr als eine sinnvolle Alternative ist.


Zwischen den beiden Hauptbühnen wurde erstmals eine LCD Leinwand aufgehängt, auf der jedes Konzert der beiden Bühnen übertragen wurde und somit auch die Leute ganz hinten die Männchen auf der Bühne erkennen konnten.


Auf dem Gelände an sich wurde Platz gemacht: der Großteil der Händlermeile wurde nach draußen verlagert und es gab auch keine lästigen Essensbuden mehr die einem die Sicht zur Bühne nahmen.
Somit wirkte das gesamte Areal größer und wesentlich angenehmer.
Ein voller Erfolg war auch wieder der Paulaner Biergarten. Leider habe ich die Eröffnungsfeier mit dem Feuerwehr Musikzug Wacken verpasst, genau wie das Promi Fußballspiel.


Insgesamt 30.000 zahlende Gäste zählte man dieses Jahr im hohen Norden. Zusammen mit allen Helfen, Ordnungskräften, Security, Bands, Journalisten und geladenen Gästen können es zeitweise auf dem Platz bis zu 40.000 Leuten gewesen sein.


Die Preise sind konstant geblieben: 0,4l Bier => 3 Euro, Cola 0,4l => 2,50 Euro. Das kleine Stück Pizza 3,- Euro und das leckere, sehr gut belegte und vor allem sättigende Baguette auch 3,- Euro. Döner und großer Hot Dog jeweils 4,- Euro. Naja - zum Glück hatte man die lecker Dosenmenüs dabei.


Das Camping war offiziell erst ab Mittwoch möglich. Für die vielen Fans die bereits Montags kamen, wurde ein Zeltplatz vorab geöffnet - das ganze zum Aufpreis von 10,- Euro.
Pech hingegen hatten Gruppen, die ihr Areal auf Campingplatz D oder L reserviert haben lassen. (Ja, wir waren auch dabei!) Diese Campingplätze wurde aufgrund von geistiger Umnachtung seitens der Behörde tatsächlich erst Mittwoch morgens geöffnet.


Ein paar offizielle Zahlen vom Veranstalter: 1.000 Helfer haben aus 100 Hektar Acker in zwei
Wochen ein Festivalgelände gebaut. 500 Securitys, 200 Sanitäter und 50 Ordnungskräfte der Polizei waren im Einsatz 4 Feuerwehren aus den umliegenden Gemeinden hatten zum Glück keine Notwendigkeit auszurücken. Die Site Crew hat 15.000 m Zaun aufgestellt, 5.000 Sichtschutzplanen gehängt und dazu noch 1.300 m Bühnen- und Einlassgitter verbaut. 500 Hinweisschilder angebracht und 450m befestigte Rettungswege gebaut. 7 Grosszelte mussten errichtet werden. Die Technik hat 85 km Kabel verlegt, in 35 Containern wurden insgesamt 40 Telefonleitungen gelegt und 20 Computer Arbeitsplätze eingerichtet


Der Bühnenbau hat aus 100 t Stahl 4 Bühnen gebaut, 70 Stromaggregate produzierten den Strombedarf einer Kleinstadt. In diesem Jahr waren 350 Mobil Toiletten, 380 wassergespülte Toiletten und 150m Pinkelrinne auf dem Gelände verteilt und 45.000 Rollen Klopapier wurden zu ihren jeweiligen Einsatzorten gebracht. Insgesamt 300 Duschen, 50 Waschrinnen und freier Eintritt im Wackener Schwimmbad sorgten für ausreichende Körperhygiene Das Ergebnis sind120.000 m³ Abwasser die Rund um die Uhr entsorgt wurden.


Fest steht auf jeden Fall, das das diesjährige WOA zu einem der bestorganisiertesten der
Geschichte zählt. Und 2004 werden tausende Metalheads den 15. Geburtstag vom Schädelfestival feiern . Und das die Onkelz dort nächstes Jahr spielen, wird mit Sicherheit noch für viel Gesprächsstoff sorgen.


Und nun viel Spass beim Lesen, was unsere Metal Inside Schreiberlinge vor Ort für Euch fabriziert haben: Memme, Lars H., Lars K., Kai S. Björn M.und Dennis O. sowie Gastautor Lätti gaben alles :-) Ach ja - und meine Wenigkeit hatte natürlich auch Arbeit gehabt....


Rock On


(xhb)



Um 18 Uhr eröffneten CIRCLE II CIRCLE das Festival. Zum ersten Mal steht die "True Metal Stage" auf der linken Seite und rechts daneben die "Black Stage". Zum Intro (welches übrigens auch von Iron Maiden auf deren letzten Tour als Einstiegshymne verwendet wurde) kamen die Musiker um Zak Stevens (ex Savatage) auf die Bühne. Der Sound war anfangs sehr verzerrt, teilweise sogar übersteuert, was sich aber zum Glück schnell änderte. Die besten Songs vom Debütalbum "Watching In Silence" heizten der unheimlich großen Fangemeinschaft vor der Bühne ein: "Sea Of White", "Forgiven" oder eben der Titelsong zeigten endlich wieder, was für ein Goldkehlchen Herr Stevens ist. Alte Savatage-Songs durften natürlich nicht fehlen. "Tauntin Cobra" und "Edge Of Thorns" liessen die großartigen Shows aus alten Tagen wieder aufleben. Am Ende noch ein tolles Cover von Metallica´s "Sanaterium", wobei Zak bewies, das seine Vocals gar nicht mal soweit von denen von James Hetfield entfernt liegen. Dolles Ding !
Jetzt aber schnell zu ANNIHILATOR.(xhb)


ANNIHILATOR hatte ich vor gut sechs Wochen zum ersten Mal mit dem neuen Fronter Dave Padden gesehen und war gar nicht so begeistert, zumal der Auftritt de Kanadier für mich etwas mau war. Dafür legte man aber nach CIRCLE II CIRCLE mächtig los... Angetrieben von Randy Black�s Powerdrumming zog die Band alle Register ihres Könnens und zeigte den Fans (circa 10.000 werden es wohl zu diesem Zeitpunkt gewesen sein), wo der Hammer wirklich hängt. Gitarren-Wizard Jeff Waters und seine Sidekicks zeigten sich wirklich sehr spielfreudig und engagiert und boten einen tollen, leider nur 45 Minuten langen, Querschnitt aus ihrer bisherigen Karriere. Als Opener wählte man erneut "Ultra Motion, das ebenso wie die Klassiker "Phantasmagoria", "Set The World On Fire", "Never, Neverland" oder "Alison Hell" prächtig rüberkam. Da störte es auch wenig, dass Mr. Padden teilweise nicht zu hören war. Ein Problem, was allerdings an diesem Wochenende für die "True Metal Stage" nicht ungewöhnlich sein sollte. Alles in allem ein wirklich toller Gig von ANNIHILATOR, die in Topform live kaum zu schlagen sind! (lk)



Dann also kam die Band um den ehemaligen Rock´n´Roll-Bürgermeister Hannovers, "Fargo-Pedder" Knorn. Mit Chicken-Charly Huhn, dem braungebrannten und kurz-erblondeten Ami-Sänger, Hawaii-Hemd-Träger und ergrauter Eminenz Hermann Frank, Sound-Gott Tommy Newton sowie Überall-Klöppler Fritze Randow hatte er den Sauna-Aufenthalt tags
zuvor lebend überstanden. Gemeint ist die öffentliche Probe im Ballraum, die nicht nur dank der dortigen neuen Soundanlage zum erhofften Erfolg wurde. Jedenfalls beschränkten sich die älteren Herren auf ein ähnliches Programm wie vor einigen Stunden, hatten die großen Hits im Gepäck. Nur leider hatte man den Eindruck, dass viele nicht mehr sonderlich interessant finden. Oder zumindest einfach nicht mehr kennen. Alles in allem aber okay. Auch dank "Checks In The Mail".


Nachdem VICTORY also eine mehr oder minder solide Vorstellung gebracht hatten, konnte Kollege Randow auf seinem Schemel gleich sitzen bleiben. Denn, Wacken-Holgi hatte noch eine klitzekleine Überraschung anzukündigen. Und die hieß SAXON. Die Britannen rührten ein wenig die
Werbetrommel für ihre in Kürze erscheinende DVD. Und die Leute hatten es eilig, nix zu verpassen. Aus ellen Ecken des Geländes stürmten die Fans imS tile von 100-Meter-Sprintern in Richtung Bühne, wo es sich augenblicklich und fast-as-a-shark füllte. Die Interessenten mussten sich auch beeilen, denn Biff und Gefolge blieb nur Zeit für drei Songs: "Motorcylce Man", "Denim And Leather" und "Princess Of The Night" machten Schleswig-Holstein kurzerhand zur Außenstelle "SACHSENS". Super, gelungene Überraschung, danke dafür!


Dann schloss sich ein großer Kreis: 1985 auf dem Metal-Hammer-Festival sah ich RUNNING WILD das erste Mal live und das einzige Mal auf einem Festival. Und es fühlte sich von Sekunde eins an wie "nach Hause kommen". Schon allein der Opener "Genghis Kahn" hat gereicht, um mir die Tränen in die Augen und den Staub aus den Haaren zu treiben. Die Höhepunkte gaben sich quasi die Klinke in die Hand: und zwar mehr geile Songs als wechselnde Verkleidungen der Obermaats in Piratendiensten. Rock�n�Rolf jedenfalls schien es auch mächtig zu gefallen, er hüpfte niedlich vor seinem Mikro auf und ab, drehte fleißig Pirouetten und hatte auch ein nettes Feuerwerk dabei (obwohl ich da schon etwas mehr erwartet hätte). Zwei echte Überraschungen brachten uns die Seefahrer von ihrem 20jährigen Törn mit: "Prowling Werewolf" aus Demo-Zeiten und mit "Apocalyptic Horsemen" einen ebenfalls offiziell unveröffentlichten Song. Anderthalb Stunden sorgten die Piraten für Unterhaltung, ehe der strikte Zeitplan sie von den geenterten Brettern scheuchte. Was die Band - laut offizieller Homepage - zwei geplante Songs ("Purgatory",
"The Privateer") kostete. Ein paar Dinge machte dieser Abend klar: So richtig RUNNING WILD ist man nur, wenn man die Band früher erlebt hat oder totaler Treu-Mörteler ist. Viele der Anwesenden schüttelten ihrer Haupt (ob der für sie unverständlichen Begeisterung der anderen) gar wenig metallisch. Doch den Spezis der beiden erst-genannten Metal-Abteilungen, gefiel der damals wegweisende, heute meinetwegen auch stumpfe Metal. Sie sind eben "Gefangene ihrer Zeit..." Eins noch: RUNNING WILD bedanken sich auf der Homepage bei 38.000 Zuschauern (Zitat: "laut Promoter") vor der Bühne. Ganz schön viel bei limitierten Karten. Ob da ein paar Drum-Computer mitzählen?

Setlist

Intro

2.Genghis Kahn

3.Little Big Horn

4. Prowling Werewolf

5. Riding The Storm

6.Branded & Exiled

7.Welcome To Hell

8.Apocalyptic Horsemen

9.The Brotherhood

10. Drum Solo

11. Bad To The Bone

12. Treasure Island

13. Conquistadores

14. Prisoners Of Our Time

15. Victory
Zugaben:


16. Under Jolly Roger

17. Chains & Leather
(memme)





Bericht vom Freitag, 01.08.2003


Bericht vom Samstag, 02.08.2003



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(Anm. der Red.: Wir weisen explizit darauf hin, dass alle Berichte nur die Meinung des jeweiligen Redakteurs wiedergeben und nicht die der gesamten Redaktion.)

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