Konzert:

Transatlantic in Karlsruhe/Durlach - Festhalle

Konzert vom 19.11.2001Nachdem ich geschlagene 6 Wochen dem Konzert von TRANSATLANTIC in Karlsruhe entgegenfieberte war es am 19.11.2001 endlich soweit, die vier Ausnahme-Musiker kamen nach Karlsruhe! Als ich ca. 1 Stunde vor Konzertbeginn an der Festhalle Durlach ankam traute ich meinen Augen kaum, denn eine ewig lange Schlange von Menschen drängte sich vom Halleneingang bis weit auf die andere Straßenseite. Und es war a****kalt. Deshalb waren alle froh, als sich die Eingangstüren pünktlich um 19.00 öffneten und man ohne große Sicherheitskontrolle und ohne unfreundliche Securitys in die Halle konnte.



Das Publikum in der Halle war sehr gemischt. Es war zwischen 16 und 60 alles vertreten.
Pünktlich um 20.00 Uhr betraten dann Neal Morse (Spocks Beard), Mike Portnoy (Dream Theater), Roine Stolt (The Flower Kings) und Pete Trewawas (Marillion) die Bühne und legten gleich mit "Duel with the Devil" richtig los. Nach einer fast 30 minütigen Prog-Orgie begrüßte Neal Morse das Publikum und stellte die Musiker im einzelnen vor.
Einen besonderen Dank richtete er an Daniel Gildenlöw von der Gruppe Pain of Salvation, welcher im Hintergrund in die Saiten griff, auf dem Keyboard spielte und auch ein paar Background Vocals sang. Nach der Begrüßung durch Neal Morse schnallte sich dieser dann eine Akkustik Gitarre um und spielte das Intro zum nächsten Song "We all need some Light".
Weiter ging es mit "My New World" und "Suite Charlotte Pike". Bei dem letzteren verausgabten die Musiker sich dann indem sie in dieses Lied noch ein paar Coverversionen u. a. "Shine on you crazy diamond" usw. einbauten. Ich schätze mal, daß diese Session so um die 40 Minuten gedauert hat. Nach circa 2 Stunden verließen die 4 Musiker dann unter tosendem Applaus die Bühne um nach circa 5 Minuten dann wieder zur Zugabe zurückzukehren. Mike Portnoy meinte ganz lässig, daß sie die Bühne nur verlassen hätten weil er aufs Klo mußte und daß sie eigentlich noch nicht aufhören wollten. Als Zugabe wurde dann noch "All of the Above" und "Stranger in your Soul" zelebriert. Während des ganzen Konzertes zeichnete sich immer wieder die besondere Klasse der einzelnen Musiker aus, denn man hörte so gut wie keinen Unterschied zum Studioalbum. Allen Spocks Beard Anhängern dürften wohl klar sein, daß Neal Morse ein Riesenentertainer und Musiker ist. Er schaffte es immer wieder durch Gestiken und witzige Ansagen das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Spätestens als er im Wechsel E-Gitarre und Keyboard in einem Stück spielte und als er Mike Portnoy von den Drums verscheuchte, und auch dies perfekt beherrschte, war es jedem klar, was für ein talentierter Musiker hier zu Werke ging.
Mike Portnoy lies es sich währenddessen natürlich nicht nehmen, ein Bad in der Menge zu genießen. Sogar Pete Trewawas hüpfte pogomäßig kreuz und quer über die Bühne, immer mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. Der ruhigste von allen war unzweifelhaft Roine Stolt, welcher mit absoluter lässigkeit seiner Gitarre die schrillsten Töne entlockte und auch durch sein Kleidung absolut hervorstach. Rüschenhemd lila, Schlaghose silber, also absolut (wie gewohnt) 70er-Jahre-Look.



Alles in Allem konnte man sagen, daß man für 42,-- DM 3 Stunden Prog vom Feinsten bekommen hat. Jedem der noch nicht auf einem Transatlantic Konzert war kann ich nur sagen: Hey, Ihr habt was verpaßt. Also für mich war das mit Abstand eines der Besten Konzerte, die ich je erlebt habe. Ich hoffe ich hab in diesem Bericht jetzt nicht zu dick aufgetragen. Ich weiß ja, daß diese Musik nicht jedermanns Sache ist. Wer das Konzert anders gesehen hat, kann ja seinen Kommentar dazu abgeben.