Konzert:

Smoke Blow, Findus - Hamburg, Fabrik

Konzert vom 16.12.2011

SMOKE BLOW hatten sich 2011 eine Pause von Live-Aktivitäten genommen, bis auf zwei Festival-Shows gab es da nichts. Bis auf eben diese eine Club-Show, in der Fabrik, in Hamburg, alte Liebe eben. Danach werden die Kieler wohl nie wieder in einem grösseren Laden Hamburgs spielen. Und trotzdem war das Ding nicht ausverkauft. Hamburg, was war da los?



Voll war die Fabrik aber trotzdem, schon bei den ersten Klängen von FINDUS war es vor der Bühne muggelig warm. Es stellte sich aber ziemlich schnell die Frage, ob FINDUS das Stehen vor der Bühne wert waren oder ob nicht ein Platz im Bistro netter wäre. Das Bistro gewann, so konnte sich jeder nochmal für SMOKE BLOW stärken und die Opener als nette, harmlose Rockband im Hintergrund vor sich hin dudeln lassen.



Als dann SMOKE BLOW die Bühne betraten, hielt sich niemand mehr im Bistro auf, immerhin war gute Sicht auf die Kieler Pflicht. Jack Letten, MC Strassenköter und Co. fingen ohne große Umschweife an. Dabei fiel auf, dass einige der Herren seit der letzten Begegnung doch gealtert sind, gerade His Coolness, Basser Greif, ist optisch nicht mehr der Frischeste, in Sachen Aktivität und Coolness aber immer noch ungeschlagen und heimlicher Held der Band. Die lebt natürlich sehr vom Zusammenspiel der beiden Sangesknaben, die sich an diesem Abend in bester Laune zeigten (wer hat jemals von Letten schon mal „ganz viel Liebe!“ vernommen?) und von der ersten Sekunde an mit dem Publikum in Kontakt traten, es mitsingen ließen, Stagediver umarmten, Frau Letten anriefen und in der Mitte des Sets gar die Show anhielten, um einem Fan beim Suchen seiner Geldbörse zu helfen. Als wären sie nie weg gewesen, die kleinen Charismatiker. Singen mussten sie auch noch, was sie in einer mit selten gespielten Songs („Am Strand“ zum Beispiel) gespickten Setlist ausgbiebig taten. Und mal ehrlich, Live kann ein SMOKE BLOW-Song gar nicht schief gehen, oder? „Alligator Rodeo“, „Final Hands“ oder „Dark Angel“ sind so eine sichere Bank, dass nichtmal eine fünftklassige Coverband da was falsch machen könnte. Gespielt von den Originalen ist die Chose eh’ Bombe. Gab es nie einen Zweifel dran, wird es nie einen Zweifel dran geben. 90 Minuten pure Energie, gute Laune und Männerschweiß waren dann irgendwann zu Ende, zu einer zweiten Zugabe ließen sich SMOKE BLOW nicht bewegen. Auch wenn natürlich jeder Anwesende mindestens ein halbes Dutzend Songs hatte, die er gerne noch gehört hätte, war jeder hochzufrieden mit dem Abend. SMOKE BLOW haben sich würdig aus der Fabrik und den großen Hamburger Läden verabschiedet. Hoffen wir, dass die Jungs nie gänzlich die Lust an den Live-Shows verlieren. Aber wer sie und das Publikum an diesem regnerischen Dezemberabend gesehen hat, wird sich das sowieso nicht vorstellen können.



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