Konzert:

RockHarz Festival 2004 - Freitag

Konzert vom 18.06.2004Gut 5.500 Fans kamen offiziell zum ROCK HARZ OPEN AIR 2004 und trotzten bei guter Musik, viel Unterhaltung und Spaß dem durchwachsenen Wetter, das wohl schlussendlich dafür verantwortlich ist, dass die Besuchermarke von 6.000 aus dem Vorjahr nicht ganz erreicht worden ist.


Das Festival an sich, war, wie schon im Vorjahr, vom Veranstalter wirklich gut durchdacht und organisiert worden. Erstmals war es möglich, gut 800 Meter vom Gelände entfernt zu Zelten (was auch von vielen Fans angenommen worden ist). Die Absagen, die es im Vorfeld von hochkarätigen Band wie zum Beispiel Malevolent Creation oder Circle II Circle gab, wurden durch Acts wie Brainstorm oder Disbelief weitgehend kompensiert und die stets freundliche aber wachsame Security-Mannschaft trug dazu bei, dass immer eine gemütliche Atmosphäre beim ROCK HARZ herrschte. Kritik muss dagegen aber bei der preislichen Gestaltung des Events angebracht werden. 26 Euronen inkl. VVK sind zwar okay, warum dann aber die Tagestickets dann gleich 17 € (Freitag) respektive 19 € (Samstag) kosten müssen, will mir nicht ganz in den Kopf. Ebenso verhielt es sich mit den Beiträgen für Getränke. Ein Buck für Mineralwasser ist vollkommen in Ordnung, aber 2 Tacken für ein mies schmeckendes Bitburger (0,3 l), ist doch ein wenig zuviel des Guten. Diese Dinge hinderten die Fans natürlich nicht daran eine Riesenmetalfete zu feiern, bei der es, wie es schon im Harz üblich ist, zu keinerlei Ausschreitungen oder Krawalle gekommen ist. Für Metal Inside waren eure Harz Rocker memme, Dennis Otto und meinereiner (Lars Knackstedt) am Start, die nun viel Vergnügen bei Lesen wünschen. (lk)



SPECTRODIZE- die Band mit dem süßen rothaarigen Schnuckelchen Lina hatte die nicht ganz leichte Aufgabe, dass diesjährige Festival zu eröffnen. Schwierig vor allem deshalb, weil außer fünf bis zehn Frühstartern noch niemand wirklich angekommen war - oder sich zumindest nicht sichtbar in der Nähe der Bühne zeigte. Zudem machte es die Formation den paar Beinharten nicht ganz leicht, vermischen sie doch stinknormalen Rock mit progressiveren Elementen und Crossover. Not my buttercup of tea so to say…. (memme)



Gib auch einem Desaster eine Chance: In diesem Fall dem RHYTHM DISASTER. Rock-Punk-Pop-Metal-Cover gab’s in Form von Ärzte-Arie, Manson-Melodien und anderem. Mit vollem Kopp vielleicht ganz nett. Als Opener im Zelt, so um die frühe Zeit, ging’s noch nicht recht zur Sache. Ein paar mehr Fans als zuvor an der Hauptbühne begeisterte der Kram dann aber doch. (memme)



MAJESTY waren die ersten Musiker, die ich beim diesjährigen Rock Harz zu Gesicht bekommen habe, und die bestätigten auf der Hauptbühne auch prompt den Ruf, der ihnen vorauseilt, nämlich nicht wenig von Manowar abbekommen zu haben. Die Mannen und Tarek Maghany stiegen mit dem Titeltrack der aktuellen Scheibe "Reign In Glory" in ihren Set ein und hatten von Beginn an die Bangermeute, die Wind und Regen trotzte, im Griff. Die Jungs boten in den insgesamt 45 Minuten True Metal vom Feinsten, auch wenn das Stageacting für meinen Geschmack etwas dröge war und unverständlicherweise neben dem erwähnten "Reign In Glory" nur noch mit "Into The Stadiums" und "Heavy Metal Battlecry" zwei weitere Songs des letztjährigen Albums den Weg ins Live-Repertoire gefunden hatte. Wo waren bitte "Defender Of The Brave" und "Will Of The Cobra"? Ansonsten gab es am Gig von MAJESTY nichts auszusetzen! (lk)




Die Band PRESENCE OF MIND, von der ich vorher nie gehört hatte, entpuppte sich als reine Mädchentruppe, die eine nette, aber keinesfalls essentielle Alternative / Crossover - Mischung mit punkiger Attitüde spielte. Während Drummerin, Bassistin und Sängerin schon recht routiniert vorgingen, wirkte die Gitarristin noch etwas zurückhaltend und unerfahren, weil sie sich kaum bewegte und ständig auf ihr Griffbrett schaute. Alles in Allem hat man schon Schlechteres gesehen, aber diese "Fickt das System" - Einstellung solcher Bands finde ich heutzutage etwas überholt. (do)



Hoppe, hoppe REITER? DIE APOKALYPTISCHEN REITER mussten zumindest zu meinem völligen Unverständnis schon um halbig sechs auffe Bühne und "durften" auch nur eine Halbzeit lang spielen. Die aber nutzten sie wie die wilde Wutz. Nach ihrem pathetischen Intro stürmte Eumel-Fuchs baren Fußes die Bretter, die die Metal-Welt im Harz bedeuten und spuckte Feuer. Auch mal schön, wenn’s Feuerlein auch im Dunklen besser wirkt, wie die Fans später bei STS eindrucksvoll bestätigt bekommen sollten. Und dann rammelten sich die sichtlich dünner gewordenen Fuchs und Volk-Man (wie immer mit blauem Bass aber plötzlich braunem (!!!) Schuhwerk) und Kollegium durch einen von vielen harten, alten Reissern geprägten Set. "Reitermania", das göttliche "Instict", der "Wicht", alle swaren sie da. Und auch die Pest haute wieder mit der Peitsche. Schön, immer schön, diese Thüringer Musikanten.



Meine Fresse, da wurde gleich am ersten Tag des Rock Harz 2004 schon fast das Zelt auseinander genommen. PERZONAL WAR nennt sich der Vierer, der sich dafür verantwortlich zeigte. Unglaublich tight und ultra heavy präsentierten sich die Jungs und zeigten den Festival-Besuchern, wo der Hammer hängt. Aushängeschild der Jungs ist wohl ohne Zweifel Sänger Metti, der sieht aus wie Fabian Harloff und singt wie James Hetfield, und letzteres quasi eins zu eins. Unglaublich, aber in Sachen Stimmlage etc. Kann man fast kaum einen Unterschied zum Metallica-Frontmann in besten Tagen ausmachen. Ähnlich wie die Bay-Area-Legende klingen auch PERZONAL WAR, ohne allerdings ein Plagiat zu sein. Irgendwo in der Mitte zwischen Metallica und Annihilator lässt sich ihr Sound wieder finden, der druckvoll aus den Boxen knallte und für eine Menge Headbanging sorgte. Mit PERZONAL WAR wir d in Zukunft verstärkt zu rechnen sein, das wird sicherlich Kollege Otto bestätigen. (lk)



"Heute gibt es ein Jubiläum zu feiern, denn dies ist der erste BRAINSTORM– Gig, der im Regen stattfindet!", rief Fronter Andy B. Franck mit freudiger Miene ins Publikum. Kein Wunder, standen er und seine Mitstreiter schön geschützt unter dem Dach der Bühne. Aber auch vor derselben kam man nicht umhin, eine der geilsten deutschen Power Metal - Bands abzufeiern, die sich mit "Shiva’s Tears" (geiler Opener), "Hollow Hideaway", "Under Lights", dem geilen "The Leading" oder "Highs Without Lows" die Ehre gab. Die Jungs agieren mittlerweile dermaßen professionell, dass sie auch auf internationalem Parkett eine mehr als gute Figur machen. Nur war die Band in ihrer Setlist leider sehr beschränkt, spielte man nur Songs der letzten beiden Alben "Metus Mortis" und "Soul Temptation". Darum hatte der gute Andy auch "eine gute und eine schlechte Nachricht" für alle BRAINSTORM – Fans parat: "Die schlechte ist, dass es heute das letzte Mal ist, dass Ihr uns 45 Minuten lang auf der Bühne seht, die gute ist aber, dass wir demnächst auf Headliner - Tour gehen werden und Ihr uns über zwei Stunden lang erleben dürft!!!". Man muss dem Herren Recht geben, denn die Spielzeit war auch für meinen Geschmack zu mager…(do)


Alter Schwede: FLESHCRAWL , die Jungs aus dem Süden sind unsere Skandinavier. Hammer. "Flesh, Bloody Flesh"! Alter, Flesh, Flesh, ich krieg ‚nen Flash…. Wenn die Herrschaften blonde Haare hätten, dann wären sie Wikinger. Hammer, mehr Harten und dennoch meloldischen Death Metal geht nicht. Schade nur, dass immer dann, wenn die Stimmung geradezu orgiastisch überzukochen schien, dann fiel irgendeine Gerätschaft der Südgermano-Skandinavier aus. Aber fuck for technical problems - raus den Propeller und den Pommesgabel-Gruß und weiter gedeaht. Für mich, wie vielleicht rauszulesen der Höhepunkt dieses lustigen Open-Air-Potpourris. (memme)



Es ist schade, dass die Torfköpfe heute fast nur noch bluesigen (Hard -) Rock spielen und sich auf langsame Stücke mit vielen, teils langweiligen, Intermezzi konzentrieren. Einem Großteil der Älteren im Publikum, die zum Teil nur wegen TORFROCK gekommen waren, schien das jedoch sehr gut zu gefallen. Weiterhin frage ich mich, warum man fast alle Singles aus jedem "Werner" - Film spielen musste, die, außer "Beinhart" natürlich, nicht gerade zu den Meisterwerken der Nordis gehören. Zwar bemühten sich der Herren um "den kleinen" Klaus Büchner, altes und neues Material zusammenzutragen, der Funke aber wollte an diesem Abend, zumindest bei mir, nicht recht überspringen. Stücke wie "Wildsau", "Rollo Der Wikinger", "Volle Granate, Renate", "Der Trunkenbold", "Presslufthammer BBB - Bernhard" oder der "Sommertid Blues" sind zwar durchweg klasse Stimmungskanonen, wurden jedoch oft zu langatmig und zu routiniert gespielt. Der eine oder andere Gag hätte aus Sicht der langjährigen Fans der Band ruhig noch kommen dürfen. Ich denke da an "Nie Wieder Dun", "Die Sonntagsjäger", "Die Wikingerbeerdigung" oder das oberkultige "Ufos Über Torfmoorholm". Dass der Gig jedoch nicht wirklich schlecht war, bewiesen hunderte Fans mit lauten Mitsingorgien, zu denen der gute Klaus immer wieder anstachelte: "Wer das nächsten Titel richtig rät, der darf zur Belohnung denn mitsingen!". (do)



Wieder mal die Schnauze voll? Alles herum nervt ohne Ende? Der Psychiater glaubt, man könne seine Aggressionen nicht richtig kanalisieren? Dann gibt’s nur eins: mit Kind und Kegel ab zu DISBELIEF! Es gibt in Deutschland keine andere Band, die so geschickt Old School–Death Metal der Marke Bolt Thrower mit modernen, noisigen, aber niemals nervenden Sounds verbindet und dabei eine wahre "Wall Of Sound" kreiert. Zwar fehlt es den Jungs dabei etwas an Abwechselung, das ist aber völlig wumpe, wenn man granatenmäßige Überflieger wie "No Control", "Misery", "To The Sky", "Ethic Instinct" und "Spreading The Rage" im Gepäck hat. Der Löwenanteil der Songs stammte also von den drei mörderischen letzten Alben "Worst Enemy", "Shine" und "Spreading The Rage". Leider empfand ich den Sound als ein wenig zu matschig und nicht so fett wie etwa bei den Clubgigs in Salzgitter vor ein paar Monaten. DISBELIEF leben vor Allem von ihren stampfenden, langsamen Rifforgien und ihrer ungeheuren Heaviness, die teilweise im Soundbrei unterging. Das störte die meisten Mosher jedoch wenig und sie drängten die Absperrung immer näher in Richtung Bühne, so dass der einzige Security - Mann alle Hände voll zu tun hatte und kaum dagegen ankam. That’s Metal!!! (do)


DISBELIEF< -jawoll! Groovemonster und Sympathieträger! Ich sach nur: Ooooooolllllyyyyyyyyyyyyyyyyy!!! (memme)



Die Headliner des Freitags hießen CLAWFINGER und ich frage mich allen Ernstes, was diese einstmals erfolgreiche schwedische Hopsetruppe auf der Pole–Position verloren hatte. Ok, Zak Tells Känguru - Jumps und das gute Zusammenspiel der Musiker standen, objektiv gesehen, für einen mehr als unterhaltsamen Gig, der der großen Traube vor der Bühne absolut zugesagt haben muss. Muss man deswegen aber einen Song dem schwedischen Fußball - Nationalteam widmen oder Ansagen der Marke: "The next song is for all the women in the audience. Raise your hands in the air - the song is called "Bitch”!” fabrizieren??? Da passt es dann auch ins Bild, dass die meisten der Brat - Riffs zwar zum Hü - Hüpf anregten, ohrenscheinlich jedoch ordentlich rammgesteint daher kamen und die Songs (bis auf das coole "Nothing Going On") keinen all zu großen Wiedererkennungswert zeigten. Der Sound bot indes keinen Anlass zur Kritik, denn CLAWFINGER waren eine der am Besten abgemischten Bands des Festivals, was ihren elektronischen Samples gut zu Gesicht stand. Und genau aus diesem Grund bin ich dann auch nach einer knappen Stunde nach Hause gehü - hüpft… (do)


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