Konzert:

Poverty´s No Crime, Arctic Fields - Hamburg, Headbangers Ballroom

by Gast (nicht überprüft)
Konzert vom 21.11.2003Etwas verspätet fallen wir in den gut gefüllten Ballroom, ARCTIC FIELDS sind bereits in vollem Gange. Früher fiel Sängerin Petra Stelling nur durch die Stimme auf, von einer Bühnenperformance war leider nie etwas zu sehen. Da hat sich bei der Dame aber ganz gewaltig etwas geändert! Frisches Auftreten, flotter Look und ENDLICH mal Bewegung auf der Bühne! So macht das Ganze doch mal richtig Spaß! Routiniert und mit sichtlich Spaß an der Sache spielen die Jungs plus Mädel ihr Set runter. Einziges Manko: der vorletzte Song erinnert doch sehr stark an Back to Back von PRETTY MAIDS. Das wäre ok, wenn nicht als Zugabe ebendieser Song als Cover folgen würde. Aber egal, hat gut gerockt!



Umbaupause, man fachsimpelt, der Laden wird gemütlich voll, aber nicht zu sehr.



Dann murmelt jemand von der Bühne aus :"Irgendwas brummt hier.." und es ertönen schaurige Laute aus der Anlage. POVERTY´S NO CRIME stehen da und schauen verwirrt. Aber die Jungs sind ja Profis und einen Profi bringt nichts aus der Ruhe. Der Sound ertönt glasklar, nur die Stimme von Sänger Volker Walsemann ist noch etwas dünn zu hören. Ein Hoch auf Soundmann Mac, das Problem wird nach wenigen Minuten geregelt und Volker ist ebenfalls schön zu verstehen. Die Musik der 1991 gegründeten Melodic-Prog Rocker erinnert sehr stark an Queensryche (bevor sie so seltsam wurden) und andere Helden des Progressive Rocks. Klar erkennbar sind auch Einflüsse von Vanden Plas und Dream Theater. Der Fünfer spielt sein Repertoire extrem flüssig und gekonnt, Verspieler hört man so gut wie nie, kein Zögern, kein Verhaspeln, äußerst perfekt. Für mich etwas ZU perfekt. So ab und an mal ein Lächeln oder etwas Interaktion mit dem Publikum wäre erfreulich gewesen. POVERTY´S kommen deswegen leider etwas kühl daher. Und die Musik an sich ist halt nichts für einen lockeren Metal-Abend, sie ist anspruchsvoll und mitreißend. Grade deswegen wünscht man sich ein wenig mehr Menschlichkeit von da vorne.



Der Bassist hingegen tobt recht gekonnt in bester Rockermanier hin und her. Man erfährt, dass Heiko Spaarmann noch ein anderes Leben neben dem Progrock führt, der Kerl ist mit Leib und Seele DEATH-Metaller! Hups.



Im Laufe des Gigs werden die Songs fetter, allmählich taut die Band doch auf. Vor allem Dummer "Theo" rattert los wie eine Nähmaschine. Die Bitte von Volker "Kauft die CD" (sie heißt übrigens CHEMICAL CHAOS und ist äußerst gelungen!) wird beantwortet mit "Hab ich doch schon!!" woraufhin ihm außer "Äh, ja, ok, na dann…" nix mehr einfällt.



Die Zugaben sind extrem heftig und recht erschöpft wanken die Fünf in den Keller zum Verschnaufen. Für Liebhaber der feineren Rockmusik war es mit Sicherheit ein gelungener Abend. Das Mainstream Publikum wird es eventuell als etwas anstrengend empfunden haben, aber man kann der Band nur wünschen, dass sie ihren bis dato erzielten Erfolg noch steigern können!

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