Konzert:

Planks, Black Hole Of Calcutta, Red Apollo - Bremen, BDP-Haus

Konzert vom 21.06.2013

Während sich in nahe gelegenen Scheeßel die Massen beim Hurricane Festival nass regnen ließen, gab es im Bremer BDP-Haus am Freitagabend die erste Gegenveranstaltung für Freunde gepflegten Krachs. PLANKS und RED APOLLO machten auf dem Weg zum Kiel Explode Festival am Folgetag einen Stop in Bremen, wo sie auf die fleißig durch Europa tourenden BLACK HOLE OF CALCUTTA trafen – ein Package, das für ordentlich Zulauf sorgte und Metalheads, Hardcore Kids und Crustpunks anlockte.


Im länglichen Saal des Hauses wurde es gegen 22:00 Uhr kuschelig, als RED APOLLO loslegten. Die Jungs aus dem Pott hatten sich dazu auf der kleinen Bühne nur die Boxen zu platzieren, das Drumkit wurde kurzerhand auf den Boden gestellt – wer als kleiner Mensch weiter hinten stand, sah dann nur leider allzu viel von Drummer Sascha. Immerhin war der Sound druckvoll, auch wenn die Drums anfangs etwas scheppertern, was sich im Laufe des Sets aber änderte. Besagter Set ging gute 40 Minuten und bot einen Querschnitt aus Songs des grandiosen „Marche Funèbre“-Albums , welche live auch im neuen Vierer-Line-Up gut umgesetzt wurden, und zusätzlichem Material wie einem Ausblick auf die anstehende Split mit SUNDOWNING. Was auf Platte gut funktioniert, erwies sich auch live als hervorragend; so war die unterschwellige bedrohliche Atmosphäre der Songs permanent spürbar und der Wechsel aus kraftvollen, schnellen und eher schleppenden Passagen intensiv spürbar. Kurzum: RED APOLLO lieferten ein ordentliches Brett ab. Beim Publikum kam das sehr gut an, keine Spur von norddeutscher Zurückhaltung oder des Bremer Grabens. Es wurde gemosht, was das Zeug hält und der Saal auf tropisches Niveau gebracht. Chapeau!


BLACK HOLE OF CALCUTTA gingen dann wesentlich kompromissloser zur Sache: das in Portland und Seattle ansässige Duo zockte sich durch eine Mischung aus Grind, Crust und Punk, die keinen Stein auf dem anderen ließ und der Beweis war, dass auch zwei Leute mächtig Druck machen können. Den meisten Anwesenden dürfte die Band bis dato nicht vertraut gewesen sein, aber die effektiv-simplen Songs, das sympahtische Auftreten und die auf-die-Fresse-Attitüde der Musik sorgten dafür, dass schnell der Piunk abging (im wahrsten Sinne des Wortes) und auch BLACK HOLE OF CALCUTTA mit dem Gig zu frieden waren.


Bei PLANKS gingen dann erstmal die Lichter aus. Bühnenscheinwerfer – aus. Lichterkette – aus. Mitgebrachte Baustrahler – an. So wurde das Köln-Mannheimer Trio von unten beleuchtet, was für eine düsterere Stimmung als bei den anderen beiden Bands sorgte und in Kombination mit dem wuchtigen Postcrust sehr gut funktionierte. Wer Gitarrist und Sänger Ralph einmal live erlebt hat, wird das so schnell nicht vergessen, denn der 2,02-Meter-Hüne verkörpert die Brachialität der PLANK’schen Musik eindrucksvoll. Bassist Marcel animierte derweil die anwesenden Metaller zum Headbangen und ging voll in der Musik auf, Drummer Benny verprügelte derweil sein Kit nach Strich und Faden. Mit beeindruckender Präzision und einem guten Sound wurden die Songs des Trios in den Saal gefeuert, egal ob das aktuelle Kracheralbum „Funeral Mouth“ oder ältere Veröffentlichungen gezockt wurden. PLANKS waren einfach nur beeindruckend, mit einer Livepräsenz, die nur wenige andere Bands haben. TOTENMOND oder CROWBAR würden da als Vergleiche einfallen, die ähnlich massiv sind und genau wie PLANKS einen Saal problemlos für sich einnehmen. Viel zu schnell war die Setlist dann am Ende angekommen, das Publikum ging schweißnass und glücklich nach Hause, hatten sie doch nach zwei sehr guten Bands mit PLANKS einen exzellenten Headliner des Abends erlebt.



Planks, Black Hole Of Calcutta, Red Apollo – Bremen, BDP-Haus - 1 Planks, Black Hole Of Calcutta, Red Apollo – Bremen, BDP-Haus - 2 Mehr Infos:Planks
Red Apollo