Konzert:

Nunslaughter, Demonical - Bremen, Römer

Konzert vom 09.07.2014

Shows in Zeiten einer Fußball-WM oder -EM haben oft mit schwachem Zuschauerzuspruch zu kämpfen, was aber glücklicherweise engagierte Veranstalter nicht davon abhält, immer wieder aufs Neue ihr Glück zu versuchen. Die Jungs vom Bremer Römer verlegten den Beginn der NUNSLAUGHTER/ DEMONICAL-Show am Mittwoch des zweiten Halbfinalspiels einfach auf 18:30 Uhr, so dass es kaum Überschneidungen geben konnte. Der Römer war gut gefüllt, die Strategie des frühen Beginns schien aufgegangen zu sein.

 

Nach den beiden lokalen Acts kamen DEMONICAL dann auch recht früh auf die Bühne, um nach einem kurzen Soundcheck 50 Minuten lang feinen Schweden-Death-Metal zu bieten. Jetzt ist Shouter NAME nicht der gesprächigste Schwede ever, aber in seinen Ansagen blitze immer wieder Witz auf und kam viel Engagement durch - DEMONICAL hatten Bock auf diese Show, wie sie überhaupt seit Jahren unermüdlich ihr Ding durchziehen. Einige ihrer Songs würden auch AMON AMARTH gut, auch wenn DEMONICAL noch einen Zacken heftiger zur Sache gehen. Die Songs des neuen Albums TITEL fügten sich mit älteren Nummern zu einer harmonischen Setlist zusammen, mit der die Bremer Metaller zum Headbangen animiert werden konnten. Das Publikum war entsprechend gut gelaunt und feierte die nicht minder gut gelaunten und engagierten Schweden gut ab. ShouterNAME bedankte sich dann auch immer wieder für den Support. DEMONICAL gaben an diesem Abend Vollgas, was für eine Band mit ihrem Namen und Erfahrung angesichts des kleinen Ladens nicht selbstverständlich ist. Beide Daumen hoch für den Einsatz und die Ehrlichkeit der Jungs!

 

NUNSLAUGHTER waren an Fußball eher weniger interessiert oder sind generell chilliger unterwegs, jedenfalls ließen sich die Amis viel Zeit für Umbau und Soundcheck. Bis sie mit allem fertig waren, war es knapp vor 22 Uhr und der Laden in der Tat leerer als bei DEMONICAL. Die Die-Hard-Fans -mit"Nunslaughter"-Sprechchören einen zügigen Beginn fordernd - waren natürlich da geblieben, aber so manch anderer Metaller hatte sich offenbar auf dem Weg zum nächsten TV gemacht. So kam es, dass NUNSLAUGHTER vor gut 50 Leuten zocken mussten, die dafür aber alles gaben und mit der Band eine anständige Party feierten. Dabei kamen die Amis nicht ganz so bodenständig-sympathisch wie DEMONICAL rüber, konnten aber mit rauem, leicht assigen Charme punkten. Musikalisch war sowieso nichts zu meckern, NUNSLAUGHTER-Songs funktionieren Live einfach. Punkt. Gute Band, gute Show, guter Abend.

Argentinien hat übrigens gewonnen.



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