Konzert:

Motörhead, Overkill, Skew Siskin, Valiant Thorr - Elbmarschenhalle, Horst-Elmshorn

Konzert vom 23.11.2007

Herrlich, fast wie früher. Mit dem Auto nach Horst, wo laut Ticket-Hotline zwischen 3000 und 4000 Fans in eine ehemalige Möbelhalle im kleinen Schleswig-holsteinischen Örtchen pilgern sollen. Und es ist die Hölle los, der Parkplatz vor der Halle und angrenzenden Billiggheimern ist proppenvoll - lange nicht mehr so viel Kutten gesehen. Der Einlauf läuft schleppend, so verpassen nicht wenige die – zudem nicht angekündigte – Band VALIENT THORR. Zum etatmäßigen Opener SKEW SISKIN ist's es dann schon recht voll in dem norddeutschen Flachbau. Wie das bei MOTÖRHEAD-Konzerten so ist: So richtig interessieren die Vorbands generell niemanden. Das ist auch bei dieser Band nicht anders, daran kann auch die langjährige Freundschaft der Sängerin Nina C. Alice zu uns Lemmy nichts ändern. Sie rocken sich also dreckig durch ein halbes Stündlein, bestenfalls freundlichen Applaus gibt's als Lohn. Das soll sich bei OVERKILL ändern. Zwar sind die drei Bierstände in der Halle immer noch brechend voll (und chronisch unterbesetzt), aber immerhin wollen so einige die New Yorker sehen und wonnig mitgrölen. Sehen geht allerdings schlecht, weil die Bühne aufgrund der niedrigen Deckenhöhe verdammt flach ist – hören auch nicht viel besser. Aus der Soundgrütze ragen dann die alten Songs wie "In Union We Stand" oder "Elimination" durchaus heraus. Und natürlich das - wie immer einzigartige - Engagement des nicht tot zu kriegenden Fronters Blitz. Die neuen Song aber, genau die interessierten kaum einen. Zumal das Vergnügen schon nach gut 40 Minuten beendet ist – ohne auch nur einen der drei "Overkill"-Songs gehört zu haben.

Nun aber, MOTÖRHEAD: Kamerad Kilmister schlappt auf die Bühne, ihr wisst, „Rock 'n' Roll“ und so. Dann zaubern sie locker ein paar coole Songs aus dem Ärmel, Lemmy steht und röhrt unverwechselbar, Phil schlumpft daneben umher und Micke treibt alles an. Alles wie immer, alles fein – bis auf Sound und Sicht, aber nun gut. Und das Songs wie "The Chase…" fehlen und der "Bomber" auch nicht flog, das ist bei MOTÖRHEAD halt auch immer so. Dass aber schon um 23.15 Uhr Schluss ist, darüber wundern sich angesichts der mehr als 35 Euro Eintritt nicht wenige (einfache Shirts kosten übrigens auch 30 Euro). So beschwerte sich Micky Dee anschließend im Hamburger Rock-Café (Zeit hatten sie ja genug) noch über die flache Halle und den schlechten Sound. Gut, dass er vom überforderten Shuttle-Service und dem glitschigen Laminat-Boden (vor allem vor den Toiletten) nichts mitbekommen hat. Die Briten spielten – ohne Gewähr:
“Dr. Rock", "Stay Clean", "Be My Baby", "Killers", "Metropolis", "Over the Top", "One Night Stand", "I Got Mine", "Tragedy", "Sword Of Glory", "Born To Raise Hell", "Just ‘Cos You Got The Power", "Going To Brazil", "Killed By Death", "Iron Fist", "Whorehouse Blues", "Ace of Spades" und "Overkill". Das Gute zum Schluss: Das Konzert war sicherlich nicht sagenumwoben, aber irgendwie rettete Lemmy den Abend mit gewohnter Coolness – eben - wie früher - oder immer.



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