Konzert:

Metal Attack 2003 - Hamburg, Markthalle (2)

by Gast
Konzert vom 01.05.2003Da die MI-Brutalo-Front am 1. Mai kein Bock auf Dauerwellen und Stretchhosen hatte, musste der Kaleun vom Schiff runter und rein in die Markthalle. Lest, was er in gleich doppelter Damen-Begleitung erlebt hat.



Endlich mal ne nen geiles Haarspray-Metaller Festival in HH. Die alten Cowboystiefel aus’m Schrank geholt und schon geht’s los. Voller Vorfreude an alte Jugendzeiten wird die Markthalle geentert, um 80er-Jahre-Rock zu lauschen. Leider scheint diese Art des Metal nich mehr so viele Fans zu haben, wie noch vor 20 Jahren, komisch. Ca. 250 der Altvorderen haben sich eingefunden, um ihre verlorene Jugend wiederzufinden.


Als erstes mussten GOTHIC FATE auf die Bühne und die Jungs hatten reichlich Mühe, die paar Leutchen in Schwung zu bringen. Trotz guten Materials (siehe auch MI-Review bei den underdogs) und amtlichem Sound kam bei den paar Hanseln keine Stimmung auf.


Auch 3-WISHES und VISIONS OF ATLANTIS schafften es nicht die Anwesenden in Laune zu bringen. War wohl allses noch nen bisschen zu früh. Schade eigentlich. Die hätten wirklich nen bisschen mehr verdient.


Gegen achte entern CUSTARD die Bühne. Herrlicher Helloween-Sound lässt auf mehr hoffen. Gerader Metall ohne Schnörkel und ohne Balladen ist doch genau das, was man sich wünscht. "Up To The Sky" rockt ordentlich und es wird amtlich gebangt. Nur der Frontmann macht meinen Mädels ordentlich zu schaffen. Geschminkt bis nach Meppen tuntelt er ziemlich weibisch über die Bühne. "Tuntenheinrich", wie er liebevoll von meiner Cousine tituliert wurde, sollte lieber seine Klamotten anbehalten. "So ein Hemd will doch keiner seh’n" so ihre Manöverkritik. Na ja, wem’s gefällt. Trotzdem geiler Rock.


Als nächster sind SHYLOCK aus Frranken mit zwei R dran. Die Halle wird nicht voller. Zu "Blood Sister" können die dicken Weiber in der ersten Reihe herrlich ausrasten. Die erste Reihe ist leider auch die einzige. Versteh ich überhaupt nicht. Die Jungs um Sänger Matthias bieten soliden Metall, wie ich ihn seit 20 Jahren nicht mehr gehört habe. Ihre Balladen gehören zu den besten des Abends. Besonders "Another Lonely Night" macht die Girls ganz wuschig. Nebenbei versuchen zwei aufgebrezelte Groupies den Backstagebereich zu erobern. Ohne Erfolg!! Aus gut unterrichteten Kreisen vom Damenklo hörte ich: "Scheisse, das Haarspray hält nicht, Lippenstift hält nicht, und die Augenringe krieg ich auch nicht weg!!" Kein Wunder, dass die nicht an der Security vorbei kommen. Da haben Matthias und seine Mannen noch mal Glück gehabt. Der knuffige Frontmann hat es den Mädels ohnehin angetan. Super sympathisch, voll nett; also wenn de mal ne Übernachtungsmöglichkeit im süd-östlichen Niedersachsen suchst, kein Problem!!


WICKED SENSATION hatten gleich massive Soundprobleme. Zuerst hatte der Sänger keinen Mikro-Sound. Dann wurde der Rest so dermaßen verhunzt, dass vom Frontmann nur noch der Stinkefinger in Richtung Mischpult gezeigt wurde. Ein Joey DeMaio hätte dem Mischer locker die Fresse poliert, wie letztes Jahr in Roskilde. Schade eigentlich, denn die Jungs haben sich wacker einen abgespielt, aber bei nem Mixer, der grade nen Aal geraucht hat konnten sie ihr Können leider nicht zeigen. Als dann das Soundproblem gelöst war, war auch leider die Zeit rum und die Band verabschiedete sich lapidar mit den Worten "Sorry, time is out".


Und weiter gings mit VANDEN PLAS. Hier gings mal wieder richtig zur Sache. Meine Mädels konnten die Augen gar nicht vom Sänger lassen. "Der is ja ne richtige Augenweide!!" Na ja, alles Geschmackssache. Für mich war die Ausstrahlung nen bisschen dünne und so richtig Gefühl schien auch nicht dabei zu sein.


Endlich enterten die von allen herbeigesehnten AXXIS die Bühne und brezelten auch gleich ordentlich los. Zwischen den Songs wurden immer mal wieder ein paar Spässchen eingestreut und die Markthalle füllte sich endlich ein wenig. Jungs und Mädels bangten amtlich und das Ganze wurde eigentlich nur von einer Labereinlage vom guten Guido getrübt, der erst mal 10 Minuten irgendwelche Geschichten erzählen musste, die keinen interessierten und die auch keiner braucht. Die Leute wollen Mucke. Die bekamen sie auch gehörig auf die Ohren, und nach 7 h Abtauchen in seligen Jugendzeiten konnte man zufrieden nach Hause schwanken.
That’s rock n’ roll, ihr Affen!! Hell yeah. (Kaleun, Kontakt über die Redaktion)