Konzert:

Final Breath, Soulsgate, Sadistic Blood Massacre - Hamburg, Headbangers Ballroom

Konzert vom 19.09.2003SOULSGATE bestellten sich einen fränkischen Doppeldecker in den Norden, mieteten den Headbangers Ballroom und hofften auf zahlreiches Erscheinen der Hamburger Metall-Gemeinde. Auch, wenn sich zumindest der Andrang der Fans anfangs noch in Grenzen hielt, kamen letztlich genug Leutchen, was zum Gelingen einer solchen Veranstaltung zwingend notwendig ist. Dass die drei Bands überzeugten natürlich auch. Und da das so war und die DJs nach der Live-Musik ebenfalls für viele fliegende Haare sorgten, gingen schließlich die allermeisten Teilnehmer der Veranstaltung mit seeligem Grinsen nach Hause. Aus welchem der genannten Gründe auch immer.



Bekloppte Bayern, äh, sorry, auf jeden Fall sind’s Bamberger und damit Franken, soviel Zeit muss sein. SADISTIC BLOOD MASSACRE begannen vor noch nicht wirklich vielen Zuschauern recht pünktlich um 21 Uhr. Da stiefelten die Kerle also auf die Bühne und als erstes riss dann gleich mal ne Saite. Schlichte Witze vom Sänger, der in Sachen Humor lediglich vom Basser übertroffen wurde. Der Kollege hüllte seine Stampfer in Gummi-Stiefel, schmückte seine Birne mit einem Bau-Helm inklusive Pentagramm und verbreitete auch ansonsten viel Frohsinn. Dafür, dass überdies kaum was auf der Bühne passierte (kein Blut, niemand richtig nackt und so), entschädigten lustige Grunz-Grind-Attacken, ein herrliches Gebolze und geschmacklos-primitiv-witzige Song-Titel der Marke "What Can We Do With A Mutilated Corpse" als Metal-Shantee, "Corpsefucker", "Schweinemassacre", "Shameless Exhibition Of A Shaved Cunt" oder eben das Titelstück der aktuellen CD "Anal Intruder". Muss man mögen, ist dann aber mächtig witzig. Und ich hatte diesen Freitag Humor. Hoho.


SOULSGATE präsentierten sich im einheitlichen Schwarz der neuen T-Shirts und auch sonst als wesentlich homogenere Einheit als bei vorangegangen Konzerten. Kann ihre Scheibe "Delusion" schon wirklich überzeugen, so zeigten sich die Hamburger jetzt noch viel tighter. Die Jungs haben Energie, Bühnepräsenz und - woran Toms Haarverlust nichts ändern kann, ganz im Gegenteil - sie haben geile Songs. Okay, die oft-zitierten Death- und Cynic-Vergleiche sollte man nicht zu ernst nehmen. Aber die Band kann im Underground eine wirklich gute Stellung für sich behaupten. Wenn Death Metal progressive Einschübe haben muss, dann wissen die Jungs von SOULSGATE, wie man’s macht. Und richtig grunzen und so, das können sie auch. Also, was will man mehr?


FINAL BREATH quetschten die Hamburger von SOULSGATE also mittenrein in zwei fränkische Scheiben Metall. Denn die Thrasher kommen aus der Würzburger Gegend - und kamen auf den letzten Drücker. Aufgrund diverser hauptberuflicher Verpflichtungen fuhren die Jungs erst um 18 Uhr los, waren aber letztlich so pünktlich am Start, dass sie vor Beginn ihres Gigs noch ein bis drei Pilsetten schütten konnten. Und dann kam, was kommen musste. Die stets frohgestimmten Franken thrashten den Ballroom, dass es eine wahre Pracht war. Wie gewohnt begannen sie mit dem Titelstück ihrer fabulösen CD "Mind Explosion", knüppelten alles nieder, was sich nicht bei drei hinter der Theke, auf dem Klo oder vor der Tür war. Eumel hatte Mikro und Fans wie stets fest im Griff, sprühte vor guter Laune, während die Herren an den Saiten-Instrumenten bangten und rifften, was das Zeug hielt. Und von hinten gab Kollege Krumpholz den Ton an. Hart und schmerzlos, das sind FINAL BREATH . Und mit Spaß bei der Sache. Das merkt das Publikum, es schätzt ehrliche Arbeit. Und genau das macht den ganzen Abend zu einem wirklich gelungenen - was ohne den Idealismus von SOULSGATE, die anderen beiden Bands und auch ohne den Ballroom sicherlich nicht möglich wäre.


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