Konzert:

End Of April, Liquid God - Hamburg, Logo

Konzert vom 08.02.2004Ein Rockstarleben ist mehr als 24 Stunden Rock´n Roll, Alkohol und Sex. Oder eben weniger. END OF APRILs Tourmarathon zwingt zu Disziplin, zumindest in Maßen, anders lassen sich über 40 Konzerte in 2 Monaten durchzustehen. Die Kunst besteht nun darin, diese Disziplin auf der Bühne zu vergessen und zu Rocken wie die Wildsau. Und das taten sie dann auch.



Aber erst nach LIQUID GOD. Der Hamburger Opener erspielten sich in den letzten Monaten bereits einen verdammt guten Namen wenn es um anspruchvollen Düstermetal geht. Neben dem Anspruch, der sich zwischen progressiven Elementen und vertrackten Songwriting äußert, gehört vor allem der Rock des Sängers zum immer gleichen Erscheinungsbild der Band. Auch wenn sie musikalisch ein gänzlich anderes Feld beackern als die Headliner, so rockten sie zu keiner Sekunde weniger. Vielleicht etwas weniger oberflächlich aufrüttelnd, dafür aber umso stilvoller. Leichte Soundmängel auf der Bühne führten zu kleinen Unsicherheiten bei den cleanen Gesangsparts, dass monumentale "Beyond The Realms Of Reality" schloss den gelungenen Auftritt aber allemal würdig ab. Die Beherrschung der Instrumente fiel einmal mehr positiv auf, die originellen Songs husten dem Death Metal eine volle Ladung Tool bis Opeth ins Gesicht. Das in Kürze erscheinende Album wird ein heißes Eises, keine Frage!



Nach dem düsteren Abschluss des LIQUID GOD Sets musste die Power von END OF APRIL erst mal passend kanalisiert werden. Frontmann Allen fiel nichts leichter als das. Und das trotz tropfender Nase und schmerzendem Bein in der ersten Tourwoche. Vor der Bühne merkte man davon nichts. Sind doch schließlich alle Bandmitglieder Vollblutprofis und haben sich die Hörner in Bands wie HEADCRASH und den legendären SPERMBIRDS abgestoßen. Von letzterer übernahm man nach deren Ende den Bassisten, ließ ihn aber an die Gitarre bei END OF APRIL. Und Gott, was muss der Arme sich früher gelangweilt haben, schüttelt er doch zusammen mit dem zweiten Gitarristen eine fetzende Mischung aus Punkitüde und Metalriffs aus dem Ärmel, die es wirklich in sich hat. Atemlos fegen END OF APRIL durch ihre Songs, ihr aufgedrehter Sänger gibt durchgängig Vollgas. "200%" oder "Pyramid" halten live genau das, was sie schon auf dem Album versprachen. Und das Album versprach auch weibliche Vocals bei "Devided". Und auch die gab es, denn Sarah (ex-GIRLZ ON FIRE) tourt mit durch die Lande um bei diesem Track auf der Bühne zu stehen. Große Klasse, auch wenn Allen danach leichte Probleme die Blicke wieder auf sich zu ziehen. In gänzlich anderen Dimensionen bewegt sich darüber hinaus auch ihr Drummer. Breaks am laufenden Band wo andere schon Mühe hätten, den Takt zu halten, zeigen seine herausragenden Qualitäten noch mehr als beim Studioprodukt. Und auch wenn man an einem Sonntagabend im konzertverwöhnten Hamburg vielleicht nicht mehr Besucher erwarten konnte, haben alle die, die nicht da waren, ein Erlebnis verpasst!

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