Konzert:

Death Feast Open Air 2008 - Freitag

Konzert vom 13.06.2008Tag Zwei des selbstbetitelten „most brutal festival in Europe“ begann nach einer kalten Nacht mit sehr wechselhaftem Wetter, das sich zwischen sonnig-warmen und regnerischen Abschnitten nicht entscheiden konnte. Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln".


PREJUDICE waren die erste Band, die gesehen wurde. Und sie waren grottenschlecht. Es schien kaum Abstimmung zwischen den Musikern zu bestehen, jeder zockelte so vor sich hin. Hatte etwas Eigenbrötlerisches an sich, aber mit nachvollziehbaren oder gar guten Songs nichts zu tun. Das war gar nix.


KATAPLEXIA, die recht unfinnisch wirkenden Herren aus Helsinki, zeigten direkt im Anschluss, wie brutaler Death Metal zwei Klassen besser klingt. Auf den Punkt gespielt zogen die Finnen alle Register und konnten das Publikum zu einem großen Pit animieren. Da stimmte einfach alles, besonders der Sänger machte eine sehr gute Figur und war der Mittelpunkt des Geschehens auf der Bühne, während seine Kollegen sich aufs Headbangen verlegten. Solide Show, mit der KATAPLEXIA zu Recht auf viel Anklang stießen.


Italien � Rumänien war dann nicht spannend genug, um vom Festivalgelände wegzulocken (außer zu kurzen Ausflügen in den Umbaupausen). So ging es weiter mit CONDEMNED, bei denen spontan der Gedanke kommt, dass die Kerle nur Musiker geworden sind, um an Groupies zu kommen. Models sind die allesamt nicht. Ist aber auch wumpe, was zählt ist auf dem Platz und da konnten die Amis mit einer reifen Leistung überzeugen. Wenig überraschend gab es brutalen Death Metal auf die Ohren, der ebenfalls wenig überraschend amerikanisch klang und den ersten Leuten Lust auf einen Pit machten.


IMPALED haben Anfang des Jahres ihren Zehnjährigen mit der gelungenen „The Last Gasp“ begangen und offen gelassen, wie es mit ihnen weitergeht. Na ja, zu ein paar Shows reicht es dann doch noch� An diesem Abend hatten die Herren sichtbar Spaß an ihrer CARCASS-Huldigung, die sich immer wieder in ihre Songs einbauen. Als willkommene, weil eingängigere, Abwechslung konnten sie beim Publikum punkten und auch ihr einheitliches Bühnenoutfit hob sie von den anderen Bands des Billings ab. Natürlich machten die Routiniers während ihres Sets alles richtig, da zeigte sich die Erfahrung. Und wenn die Musiker nach zehn Jahren noch so viel Spaß haben wie die IMPALED-Herren an diesem Abend, stehen die Chancen auf eine Fortsetzung doch eigentlich nicht schlecht.


Mit AVULSED ging es danach technischer weiter, vom Brutalitätslevel her blieb aber alles gleich hoch. Die Spanier gingen routiniert zu Werke, ohne dabei gelangweilt zu wirken. Die Ansagen im putzigen Spanisch-Englisch lockerten die Stimmung auf, bevor es im nächsten Song wieder gnadenlos heftig zu Werke ging. Nach kurzer Zeit wurde der Platz vor der Bühne gegen einen im Partyzelt getauscht, immerhin stand Holland � Frankreich auf dem Programm, von daher bleibt offen, ob AVULSED auch neue Songs spielten. JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE fielen dem grandiosen 4:1 der Niederländer komplett zum Opfer, erst ORIGIN lockten wieder vor die Bühne.


Und hatten mit einem merkwürdigen Sound zu kämpfen. Direkt vor der Bühne klang alles bestens, aber etwas weiter weg ließen sich anfangs nur die Drums und der Gesang vernehmen, der Rest ging in einem Soundmatsch unter. Der Soundmensch rotierte und bekam die Probleme nach einigen Songs in den Griff, die vorzüglich-brutalen ORIGIN konnten dann mit einem würdigen Sound genossen werden. Was die Amis an technischen Fähigkeiten präsentierten, war wie gewohnt beeindruckend und da auch beim Songwriting alles stimmt, kam keine Langeweile auf. Die Band hat sich auf ihrer Tour warmgespielt und präsentierte sich aufeinander eingespielt und motiviert, was für ordentliche Action vor der Bühne sorgte.


UNLEASHEAD setzten den Schlusspunkt des zweiten Festivaltages und waren eine willkommene Abwechslung nach dem ganzen technisch eindrucksvollen Geballer. Johnny und seine Mannen lieferten ein eindrucksvolles Death Metal-Gewitter ab, das mit Klassikern durchsetzt war und entsprechend gefeiert wurde. Jeder Anwesende mobilisierte letzte Reserven und bangte, tanzte, feierte, sang mit, bis UNLEASHED nach einer guten Stunde von der Bühne gingen.



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