Dark Suns, Zyklotron - Hamburg, Logo
Im Vorfeld der Veröffentlichung ihres neues Albums „Grave Human Genuine“ spielen DARK SUNS einige Gigs, was sie an einem Sonntagabend ins Hamburger Logo führte. Mit dabei hatten sie einen Basser, der sie aber nur im Januar begleitet und demzufolge als „Januarbasser“ angekündigt wurde.
Vor dem Auftritt der Leipziger erlebten die laut Zählung von Kollegin Lattwesen 42 Anwesenden die vorher nicht angekündigten ZYKLOTRON aus Kiel. Die heizten mit modernem Metal ein, der sich bei DEFTONES, STRAPPING YOUNG LAD und MACHINE HEAD bediente und bei Teilen des Publikums gut ankam. Im Mittelpunkt stand dabei der Sänger, der nicht nur mit Witz und Schlagfertigkeit durch den knapp vierzigminütigen Set führte, sondern auch mit seinem überwiegend cleanen Gesang überzeugte und dem modernen Metal den letzten Kick gab. Zwar schien kaum jemand mit dem Material vertraut zu sein, aber die knackigen Songs gingen leicht ins Ohr und wurden von den Anwesenden anständig gewürdigt. Für einen Opener – zumal mit einem nicht angekündigten – machten ZYKLOTRON ihre Sache mehr als gut.
Nach kurzer Umbaupause kame DARK SUNS auf die Bühne – ohne Keyboarder, der aus nicht näher genannten Gründen an diesem Abend verhindert war. Die Band um den singenden Schlagzeuger Niko liess sich davon aber nicht beirren und nahm die Leute mit auf eine Reise in atmosphärische, dunkle Gefilden. Ganz im Stile von OPETH, KATATONIA (mit denen DARK SUNS anno 2003 unterwegs waren) oder ihren Landsleuten DISILLUSION verstehen es DARK SUNS, heftige Metalparts mit veträumt-melancholischen Abschnitten. Dass das Ganze bestens funktioniert, spricht für die Fähigkeiten der Band, sowohl im technischen Bereich als auch beim Songwriting. Da sich Songs des neuen Albums nahtlos in einen Set mit Stücken von „Existenz“ und noch älteren Datums einfügten, spricht für das schon immer hohe Niveau, auf dem sich DARK SUNS seit jeher bewegten. Der Funke sprang – auch dank der symphatischen Ausstrahlung der Musiker und des trockenen Humors Nikos – schnell auf das sonst unterkühlte hanseatische Publikum über, nach kurzer Zeit war auch der letzte von der Musik gefesselt. Nach viel zu kurzen neunzig Minuten waren die letzten Töne der Zugabe verklungen… Bleibt nur das Warten auf den 22.02., wenn „Grave Human Genuine“ erscheint.
Setlist, wie immer ohne Gewähr:
Loreena Mc Intro
Stampede
Flies In Anger
You, A Phantom Still
Daydream
Anemone
Her And The Element
Thornchild
The Euphoric Sense
9er Outro
The Chameleon Defect
Swanlike
Patterns Of Oblivion
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