Konzert:

Dark Age Listening Session

Konzert vom 31.01.2004Mehrfach betonen die beiden, die bereits das NEGATOR Debut mit knalligem Sound versehen haben, dass es sich beim gleich gehörten lediglich um die Rough Mixe handelt. Eike Freese und Steve Quellmalz haben dem neuen DARK AGE Album eine mehr als nur tighte und fette Produktion aufgedrückt.



Andere Bands würden Tränen vergießen ob solchem Sound, denn bereits die Vorabversionen klingen nach Großem. Die Drums sind unorthodox präsent im Vordergrund, extrem druckvoll und sehr präzise. Ein Eindruck der sich bei allen vier Song, die es zu hören gibt bestätigt und der auch beim finalen Mix erhalten sein soll.



Bei der Ankunft in einem verregneten Hamburger Vorort, stören wir Eike und Gitarrist Jörn bei den Aufnahmen für ein Gitarrensolo zum einzigen Coversong. "Im Original gibt es an dieser Stelle gar kein Solo"... der verdammt rockige Track passt zwar nicht ganz ins DARK AGE Schema, huldigt dem Original aber in bemerkenswerter Manier - welcher Song wird es sein?



Neben erwähnten Cover und einem Akkustiktrack, werden auch zwei weitere Songs auffallen. Nämlich die, bei dem Johan Edlund, hauptberuflich Kopf von TIAMAT, seine Vocals beisteuerte. "Dare To Collapse" ist einer der beiden und für mich der bis dato eindrucksvollste DARK AGE Song überhaupt. Es mag daran liegen, dass die pointierten Drums nie prägnanter klangen als bei dem neuen Material. Es mag an der eingängigen Gitarre liegen. Oder an den beiden gut harmonierenden Stimmen von Eike und Edlund, wobei letzterer die cleanen Parts im Refrain übernimmt. Die Melodie des Songs geht direkt ins Ohr, der hymnenhafte Charakter des erwähnten Chorus tut sein übriges. Neben den vereinzelt auftretenden Double Bass Attacken bleibt vor allem ein hochdramatische und bombastische Einleitung für den Endteil des Songs hängen.



Schon der Titel "Pulse Of Minority" klingt nach rebellischem Liedgut, und er äußert sich auch musikalisch in einer aufstachelnden Livegranate. Erneut setzt man auf rauen Gesang in den Strophen und Melodik im Chorus. Doch während der Anfang von einer verlorenen Gitarre gemacht wird, bahnen sich später marschartige Rhythmen und Riffs ihren Weg. "Dark Age, Dark Age" Shouts im Mittelteil machen den Verwendungszweck deutlich. Der Spagat zwischen sehr direktem Abgehfaktor und klassischen Melodic Death Metal Parts ist definitiv gelungen.



Und wen "Zero" nicht nach "Stoooooooooooooorm" und "Suicide Crew" einer der neuen Hits wird, läuft irgendwas verdammt falsch in dieser musikalischen Welt. Der Song beginnt überraschend hart und brachial, was folgt ist ein Ritt quer durch die Landschaft aus allem was die harte Musik so zu bieten hat. Und was bereits die beiden genannten Songs auszeichnete, hat auch "Zero". Das gewisse Etwas, dass Live das Publikum um den Finger wickelt, nicht nur musikalisch, sondern auch textlich. Und so widmet man sich hier im Chorus dem Abzählen auf englischen bis Zehn in Zweierschritten, was zwar nicht originell aber effektiv umgesetzt wurde. Die gleichsam vertraut wie originell wirkenden Riffs und tempomäßige Ansiedlung im kopfschüttelbaren Bereich komplettieren den DARK AGE Übersong. Und so fulminant wie "Zero" beginnt, endet er auch in einem harten Inferno aus polternden Drums und derben Gitarren!



"Neokillers" ist primär neo was die Gitarre betrifft, die mit freakigem Sound anstolziert kommt... der Gesang stand zu dem Zeitpunkt leider noch nicht, wird aber auch mit cleanem Part im Chorus ausgestattet werden...



Wenn diese Songs auch nur ansatzweise ein repräsentatives Bild dessen sind, was "Dark Age", das selbstbetitelte neue Album der Hamburger Band ausmacht, wird Ostern 2004 ein Fest werden. Die Band stellt am Karfreitag und Ostersonntag mit zwei Livekonzerten in Hamburg (Headbangers Ballroom) die Songs erst mal dem Publikum vor.

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