Konzert:

Cosmotron, Marfa - Hamburg, Logo

Konzert vom 30.09.2003Das Logo ist eine der kleineren und kuscheligeren Locations der Hansestadt wenn es um Konzerte geht. Und wirklich voll war er bei aller tendenziellen Kuscheligkeit leider dennoch nicht. Geschätzte siebzig Nasen lümmelten im Logo vor sich hin und waren leider nur selten zu mehr als rhythmischem Fußwippen zu bewegen. Den Opener verpassten wir zugunsten eines australischen Schwarzbieres in der Nachbarkneipe leider, pünktlich zu MARFA fanden aber auch wir den Weg hinein.



Und bei aller Heimatverbundenheit konnten mich die Hamburger Jungs von MARFA nicht aus den Latschen hauen. Generell ist das zwar durchaus Musik die auf der Bühne eher zünden kann als zu Hause. Mir waren die einzelnen Songs aber zu ähnlich gestrickt. Punkrockig schrammelnde Gitarren denen ich zumindest live wenig Abwechslung anhören konnte und leider zu wenig Ideen im Songwriting. Der Sänger erledigt seinen Job soweit souverän und auch emotional, sein näselnder Klang ist aber nicht meine Baustelle. Die etwas statische Veranstaltung auf der Bühne ließ einfach etwas die Unbeschwertheit vermissen, die die Musik über weite Teile wohl vermitteln wollte.



Die Headliner des Abends kamen dann aus der zweiten Hansestadt der Republik. Die Bremer COSMOTRON konnten mich bereits bei einem früheren Konzert in weit südlicheren Gefilden überzeugen. Gab es damals aber ausschließlich Kost ihres Debuts "Antiparallel" zu hören, so hatten die fünf ihr Set jetzt um einige neue Tracks aufgestockt. Das neue Material gefällt und scheint in eine tanzbarere Richtung zu tendieren - was an diesem Abend aber aus unerklärlichen Gründen kaum einen animierte sich zu bewegen. An COSMOTRON lag es sicherlich nicht. Der sympathische Sänger starb bei den tragischeren Tracks Tode auf der Bühne oder brüllte sich bei den härteren Stücken die Seele aus dem Leib. Der Kontrast zwischen einem alleine mit einer Akustikgitarre auf der Bühne stehenden Sänger beim einen, und einer ausgelassen tobenden Band beim andere Song macht ihrem Tour- und Albumnamen einmal mehr alle Ehre. Etwas uncool dagegen das Ende. Ohne Zugabe ein Konzert beenden ist psychologisch für die Anwesenden wenig spannend. Der letzte der Band hatte die Bühne noch nicht verlassen als bereits das Licht anging und der Vorhang geschlossen wurde. Im wahrsten Sinne des Wortes.

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