Konzert:

Bubonix, Mama - Hannover, Stumpf

Konzert vom 28.12.2003Das Stumpf ist ein Kellerraum mitten in der Uni Hannover. Ich glaub’ dass da tagsüber so ein internationales Café drin ist, jedenfalls laut verblichenem Schild über dem Eingang. Egal, ich bin tagsüber weder an der Uni in Hannover noch in Bremen (noch nicht hehe) und an diesem Abend spielten im Stumpf BUBONIX zum Tanze auf. Da ich die Truppe schon mal in Hemsbünde gesehen hatte und mir ihr aggressiver, aber eingängiger Punk/HC/Metal-Bastard verdammt gut gefiel, machte ich mich mit ein paar Leuten auf den Weg in unsere Landeshauptstadt.



Doch zuerst hieß es warten. Nach einer langen Autofahrt, ein noch längeren durchzechten Nacht (ich hatte am 27. Geburtstag) waren wir alle etwas müde und hielten uns leidlich an unserer Cola fest. Wenn man dann noch fast ne Stunde warten muss, geht das an die Substanz. Man wird eben auch nicht jünger. Na ja, irgendwann fingen MAMA dann zu spielen an und konnten im gut gefüllten Stumpf gute Reaktionen ernten, was ihnen mit ihrem anfangs gespielten melodischen Punkrock auch nicht schwer fallen sollte. Teilweise erinnerte die Mucke an die ganze Kalifornien-Chose, nur einen Zacken härter, aber immer noch massenkompatibel genug, um auf ner Party zu laufen. Nach ungefähr der hälfte des Sets ließ das Trio aber die Sau raus und zeigte, dass es ganz gut auf die Kacke hauen kann und deftigen Tönen nicht abgeneigt ist. Wo eben noch Melodien regierten, gab’s nun teilweise Grind-Stücke auf den Latz, richtig geil! Erwähnenswert bleibt noch der permanente Sängerwechsel, denn bei MAMA singen sie alle, der Basser, der Gitarrist und auch der Drummer. Und jeder macht seine Sache gut. MAMA boten eine gute Show, waren sympathisch und ein guter Anheizer für BUBONIX.



Limburgs Finest drängelten sich nach recht kurzer Pause dann gleich mal sechst auf der Bühne und konnten eine wahre Triple Axe Attack aufbieten - genau wie Iron Maiden! Denn für dieses Konzert war die (Name leider entfallen, sorry) singende Gitarristin wieder mit dabei, die zwar Gitarrentechnisch nicht viel brachte (die etatmäßigen Jungs sind schon schweinegeil), aber im Gesangssektor dem Sänger durchaus das Wassre reichen konnte. Aber nicht showmäßig, denn der Sänger ist live ein echte Tier, immer in Bewegung, mit dem Publikum redend und ein echter Sympathieträger. So muss ein Fronter sein! Sagte ich schon, dass seine Gesangsleistung auch verdammt geil ist? Nein? War sie. BUBONIX sind eine erfahrene Live-Band, das merkte man an diesem Abend: immer war Bewegung auf der Bühne, keiner der Jungs und Mädels stand still, alle strahlten gute Laune und Energie aus und freuten sich offensichtlich den Arsch ab, spielen zu können. Die Mucke umschreiben sie selbst als eigenwilligen politischen Hardcore/Punk und das trifft es eigentlich auch ziemlich gut. Kein stumpfes Geprügel, sondern intelligente, abwechslungsreiche Songs, die immer brutal aus den Boxen knallen und einen großen Teil des Publikums zu körperlicher Aktivität anregten, das ist die Mucke von BUBONIX. Einfach nur geil, auf Platte genau wie live. An diesem Abend haben BUBONIX wieder gezeigt, dass sie eine erstklassige Live-Band sind, die coole Mucke macht und ein würdiger Headliner für ein Konzert ist. Viel zu schnell war der Spaß dann auch vorbei, auch wenn die Limburger für eine Zugabe zurück auf die Bühne geholt wurden. Geiler Laden, geiler Abend!

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