Böhse Onkelz in Hannover - Preussag Arena
In der Preussag-Arena auf Hannovers Stolz, dem EXPO-Gelände angekommen, freut man sich mächtig über die gewaltig funktionierende Klima-Anlage. Zwar machte sie den Boden extrem rutschig, was einige der Fans mit einem Brummschädel bezahlen müssen, aber hier läßt es sich durchaus Konzert gucken (wenn man´s in dieser Größenordnung mag). Ans Rauchverbot hält sich keine Sau, dafür sollte man angesichts der unverschämten Getränkepreise (drei Europäische Dollars für ein 0,3-Becherchen) mal mit einem Bier-Boykott probieren. Bei mir hat´s geklappt (ok, ich musste fahren).
Verzichten können hätte ich eher auf die Popper von SUB7EVEN. Immerhin: Der Promille-Verzicht verschaffte mir einen klaren Eindruck der BÖHSEN ONKELZ: Monstermäßiger Riesen-Event mit drei Videoleinwänden, eindrucksvoller Light-Show, ordentlicher Pyroshow. Und: Fehlen darf natürlich auch das lobenswerte Onkelz-Statement gegen Rechts nicht. Die anfangs reservierten Fans sprangen letztlich mit der Ekstase auf, mit der ich mich umgekehrt proportional der Auftritt zu langweilen begann. Mit Promille im Blut sicherlich Partyknüller, so allenfalls ok. Und zu allem Überfluss für die BÖ-Anhänger: Die neuen Songs nähern sich den verhassten Hosen doch verdächtig an. Jedenfalls spielten die Hessen-Herren all ihre Hits, schafften so insgesamt mehr als zweieinhalb Stunden. Beim Klassiker "Mexiko" schwappte die Fußball-Stadion-Atmo in Form der "Ohne Holland"- und der "Finale"_Songs noch eindrucksvoller durchs weite Rund. Ich war froh, als es zu Ende war, nicht einmal weil ich´s richtig schlecht fand, aber geraffter wär´s auch gegangen. Die Onkelz-Jünger sahen das natürlich gänzlich anders, würde immer noch feiern, wenn Weidner und Co. sie ließen. Eins jedoch bleibt festzuhalten: Die BÖHSEN ONKELZ sind ne große Band, ob man es nun wahrhaben will oder nicht - und ob es gefällt oder nicht.