Konzert:

Blacklisted, Grey, Coldburn - Hamburg, Rote Flora

Konzert vom 13.09.2010

Wirklich viel Aufhebens ist um die aktuelle BLACKLISTED-Tour nicht gemacht worden, vom üblichen Forums- und Bloggeblubber mal abgesehen. Dabei sind die Amis keine Band, die jeden Sommer zweimal durch Europa tourt… Zudem haben BLACKLISTED eine interessante Wandlung durchgemacht, weg vom brachialen Hardcore der frühen Werke hin zu fast schon rockigen Tönen, was die Frage aufwarf, worauf sich beim Set konzentriert werden würde und wie das Publikum selbiges annehmen würde. In Hamburgs Roter Flora war immer viel los an diesem Montagabend, Interesse an BLACKLISTED ist also da, wobei Record-Release-Party der Local Heroes GREY ihren Teil dazu beigetragen haben wird. COLDBURN machten den Anfang im bombenvollen kleinen Saal und konnten mit heftigem, direkten Hardcore einen guten Eindruck hinterlassen.


GREY haben mit Jakub einen Sänger, der an diesem Abend mit seinem Seitenscheitel-bei-langen-Haaren plus Vollbart plus haufenweise Tattoos extrem bös und abgefuckt aussah und Live eine verdammt gute Leistung ablieferte. Zwar war er nicht sonderlich gesprächig, was angesichts seiner Schlagfertigkeit schade ist, aber dafür gab es an seiner Leistung nichts zu meckern – gemeinsam mit seinen Kollegen wurden die Songs von „Whoneedsyou“ kompromisslos und gut in die Menge gefeuert, wo sie gut ankamen. Bei aller Mathcore-Komplexität sind sie zudem eingängig, so dass auch mit dem Material nicht Vertraute keine Schwierigkeiten dabei hatte, dem Set zu folgen. GREY präsentierten sich gut eingespielt, was nach den bereits absolvierten Touren auch kein Wunder und machten klar, dass mit ihnen in Zukunft noch zu rechnen sein wird, auf Platte wie auch Live.



BLACKLISTED hinterließen einen zwiespältigen Eindruck: einerseits waren die kompakten Amis gut aufgelegt und boten eine gute Show, andererseits war nach gut 20 Minuten schon wieder Schluss, ohne dass viele Worte von der Band zu vernehmen gewesen wären. Der Typ, der mit dem Ruf nach Zugabe den Sänger anrempelte, half sicher nicht dabei, seinem Wunsch Nachdruck zu verleihen. Was bleibt, war ein knappes Dutzend guter Songs, sowohl von „Heavier Than Heaven, Lonelier Than God“ als auch vom kontrovers aufgenommenen „No Ones Deserves To Be Here More Than Me“, ergänzt um einen neuen Song, der auf einer Ende des Jahres bei Six Feet Under Records erscheinenden 7“ zu finden sein wird. Immerhin kamen die neueren Songs gut an, war etwas Action vor der Bühne und zumindest die Saitenfraktion gut aufgelegt. Ist ja schon mal was.



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