Konzert:

Bang Your Head 2003 - Freitag

Konzert vom 27.06.2003Es ist vorüber, das BANG YOUR HEAD Festival 2003, und es ist an der Zeit, die Ereignisse und Impressionen niederzuschreiben.




Fangen wir doch mit den Campingplätzen an: Offiziell wurden die Zeltplätze erst Donnerstags um 12 Uhr geöffnet. Da jedoch viele Fans von weit her bereits am Mittwoch Mittag/Abend angereist sind, kam es schon zu den ersten Konflikten. Gegen Nachmittag durfte man zumindest zu Fuß auf den Campingplatz 1 (direkt am Gelände). Das Auto parkte man also mal sicherheitshalber auf dem Real-Parkplatz. Irgendwann am frühen Donnerstag morgen, so ca. 08.00 bis 09.00 Uhr wurden dann jedoch die Tore offiziell geöffnet und der Campingplatz war bis zum Spätnachmittag schon gefüllt. Campsite Nr. 2 am Real Supermarkt kam als nächstes und als Ausweichcampingplätze diente eine Wiese irgendwo im Industriegebiet, ca. 800 - 1000 Meter vom Gelände entfernt und ein weitere in einer großen Entfernung von ca. 3-4 Kilometer, welcher jedoch mit einem Shuttel Bus angefahren wurde.



Wie der Veranstalter Horst Odermatt in der am Samstag stattgefundenen Pressekonferenz mitteilte, fanden dieses Jahr ca. 10.000 Camper den Weg ins schöne Balingen. Auf dem Festivalgelände an sich waren ca. 14000-16000 Fans am Freitag und 16000-17000 Fans am Samstag.



Negative Erlebnisse mit der Security sind uns nicht bekannt. Der Einlass hat auch relativ reibungslos funktioniert, auch wenn es ziemlich panne war, dass man sein Bier, was man vor 10 Minuten drin gekauft hatte, danach kurz mit raus zum Zelt genommen hat, später nicht wieder mit rein nehmen durfte. Naja - ist eigentlich irgendwie verständlich, aber eben ärgerlich.





Das Wetter war gediegen - stellenweise zwar sehr heiss und bei AXXIS um so nasser - da ein Platzregen dem Gig das gewisse "Etwas" mit auf den Weg gab, denn es war der einzige Gig, bei dem es geregnet, pardon, geschüttet hat!





Die Preise auf dem Gelände waren normal - nicht billig, aber eben festivalüblich: 0,3l Bier, 2,70 Euro, Döner 4,00 Euro, halbe Pizza 3,50 Euro und die lecker lecker Schupfnudeln mit Sauerkraut für 3,00 Euro. Das Bonsystem für Getränke hat überraschend gut funktioniert: Es gab ja auch genügend Bonausgabestellen auf dem Gelände.





Im großen und ganzen muss man das BYH Team quasi mit Lob überschütten, für dieses tolle und relaxte Festival, was sie 2003 durchgeführt haben. Es gab auch keine Bandverschiebungen oder absagen und somit dürfte wohl jeder mit einem zufriedenem Gesichtsausdruck die Heimreise angetreten haben und sich auf das BYH 2004 freuen, für das das Billing laut Herrn Odermatt bereits im September stehen soll. Mehr wollte er uns jedoch leider nicht verraten!





[Wie viele bestimmt schon mitbekommen haben, hat ein schreckliches Verbrechen dieses tolle Festival überschattet: in der Nacht zum Sonntag wurde eine junge Frau brutal in einem Zelt vergewaltigt: (genaueres s. auch in den News vom 02. Juli 2003). Der mutmaßliche Täter konnte zum Glück ein paar Tage später fest genommen werden. (Anm. d. Redaktion)]








Der Startschuss ist gefallen. Früh morgens um 10 Uhr hatten also DESTRUCTOR aus den Staaten die undankbare Aufgabe, das diesjährige BYH zu eröffnen. Meiner Meinung nach unerwartet viel Fußvolk hatte sich vor der Bühne versammelt. Mit dem 1985 veröffentlichtem Debütalbum ´Maximum Destruction´ haben sich die vier Musiker in jener Zeit einen festen Namen erspielt. Die Glückssträhne wurde jedoch nach dem Tod von Bassist Dave "Holocaust" Iannicca 1988 (er wurde erstochen) unterbrochen und die Band schlief weitestgehend ein, bevor sie 1998 mit der Wiederveröffentlichung des Erstlings mit insgesamt sechs Bonussongs wieder zum Leben erweckt wurde. Hier auf dem BYH betraten sie erstmals (mal abgesehen von der Warm Up Party in der Nacht zuvor) eine europäische Bühne. Bis auf den Drummer waren auch alle in Lederkluft mit Nieten usw. gekleidet, um mit ihrem erfrischendem Mix aus US Power Metal und Thrash Metal die noch schlafende Balinger Fangemeinde etwas unsanft zu wecken. Ich denke das ist ihnen auch gelungen. Sie haben gerockt, es war laut, was will man mehr!? (xhb)






Mhh, da ich eh Fotos machen war zog ich mir dann gleich noch BITCH rein (was für eine Aussage!!). Musikalisch war es dreckiger Metal n´Roll mit den Wurzeln irgendwo in den Achtzigern. Die Frontbitch (gleichzeitig auch die einzige Frau) war optisch leider nicht mehr so der Reisser, dafür aber ihre raue Stimme, die sich oftmals sogar in die cleanen Bereiche hinein tastete. Einige gute melodische Ansätze waren durchaus vorhanden, aber damit die Band richtig zündet muss man wohl die Songs besser kennen. (xhb)




Eine der markantesten Heavy Metal-Stimmen überhaupt gibt sich gleich zu Beginn des Bang Your Head!!! die Ehre: ROB ROCK beginnt fünf Minuten behind schedule, während draußen entsprechend noch massig Leute auf Einlass warten. Der Gig ist eine runde Sache, und positiv fällt auf, dass die Band einen durchaus tighten Eindruck macht. Besondere Erwähnung verdient in diesem Zusammenhang sicherlich der beidseitig Contagan-geschädigte(!) Gitarrist(!!), der eine einzigartige Performance hin legt und nicht nur bei meinem persönlichen Highlight, dem M.A.R.S.-Klassiker "Nations On Fire" überzeugt. Eine Woche zuvor kam das neue Rob Rock-Album "Rage Of Creation" auf den Markt, und dessen ""Judgement Day" " hinterlässt als Rausschmeißer ein durchaus zufriedenes Publikum.



Inzwischen gehört die eine oder andere Knüppelband ja nun schon wirklich zum BYH wie die Faust aufs Auge. Und AMON AMARTH sind ja nicht mal soooo böse. Mit ihrer geilen Performance des Melodic Death Metals konnten sie einige Banger auf ihre Seite ziehen. Ob Klassiker oder ob neues Zeug vom aktuellen Hammeralbum "Versus The World", die Jungs lieferten bei praller Hitze ein geiles Brett. Echt goil (xhb)





Dunkle Wolken zogen auf, also meine Ruhrpotter No. 1 AXXIS auf die Bühne kamen. Bassist Udo hatte kurze Haare, (welch Schreck) aber ansonsten war alles beim alten. Von Beginn an, das heisst, ab "Eyes Of The Darkness" gaben die Herren um Bernie Weiss alles. "When The Sun Goes Down" war irgendwie sehr passend, denn es herrschte die ganze Zeit eine saugute Stimmung, trotz des sichtlich bevorstehenden Regens. Und als dann bei "Flashback Radio" die ersten Tropfen nieder vielen, wurde es leerer vor der Bühne, viele flüchteten. Ich blieb! Mitten rein und ganz nach vorne, Platzregen und trotzdem rockten AXXIS weiter, die Stimmung brodelte und war ausgelassen wie ganz selten und das Wetter machte diesen Gig zu einem ganz besonderem Erlebnis. Natürlich wussten Axxis, das sie jetzt alles geben mussten und das taten sie auch. Bernhard laberte nicht mehr viel sondern es wurden einfach nur noch die Klassiker runter gejubelt "Living in A World ...", "Little Look Back", usw. Das war mit Abstand das geilste Ding des Tages, und meine Unterhose konnte ich kurz später im Zelt auswringen..... (xhb)




Um 14:40 betreten TNT die Bühne - was habe ich diesem Auftritt im Vorfeld entgegen gefiebert. Und wie sollte er mich enttäuschen... Der Anfang ist mit dem neuen "Give Me A Sign" musikalisch noch recht flott, darbieterisch aber weniger als zähflüssig, Tony Harnell kämpft sich beim anschließenden "As Far As The Eye Can See" durch Soundprobleme und kann auch mit "Downhill Racer" noch nicht überzeugen. Viel zu lahmarschig und lethargisch ist seine Performance - hält man sich vor Augen, dass die Norweger zum ersten Mal seit 17 Jahren auf deutschen Bühnen stehen und sich eigentlich den Arsch aus der Hose spielen sollten... Zudem kommen die Chöre vom Band, was speziell beim folgenden Newbie "Satellite" auffällt. "Listen To Your Heart", "Hey Love" und das groovige "Caught Between The Tigers" beenden den ersten Teil, bevor ein unnötiger Gitarren-Solopart Mr LeTekkro ins Rampenlicht rückt. Langatmig und überflüssig. Abschließend jagen TNT noch den Oldie "Seven Seas" durch’s Gebälk, und was ein Festtag hätte werden können, hinterlässt leider ein zwiespältiges Gefühl...




Gespannt warteten wir auf ANNIHILATOR. Nachdem wir die Band am Vorabend bereits getroffen und damit den neuen Sänger Dave Padden kennen gelernt hatten wollten wir nun sehen wie er sich auf der Bühne macht.
Von Anfang an ging es mit voller Ladung los und die gute Laune auf der Bühne steckte an. Die Band tobte auf der Bühne und die Menge davor. Mit "Refresh The Demon", "Phantasmagoria", "Alice" usw. lieferten die Jungs ein fast perfektes Festivalset ab. Dave Padden liess sich die kurze Zeit mit der Band nicht anmerken und bewies damit die gute Wahl von Jeff Waters. Wir können gespannt auf die nächsten Auftritte warten. Leider musste das Set aus Zeitmangel gekürzt werden und daher fehlten auch ein paar weitere Klassiker. Gegen Ende des Sets gelang es auch einem Fan die Bühne zu stürmen und in einem (Luft)Gitarrenduell mit Jeff Waters seine Künste zu zeigen.
Alles in allem machte dieser Gig Laune und Lust auf mehr. Die Jungs sind auf jeden Fall einen Konzertbesuch wert. Für mich waren Annihilator einer der Höhepunkte des Festivals und bewiesen ein mal mehr wie gut sie als Liveband sind.
(evi)





Auf den Auftritt von DOKKEN hab ich mich tierisch gefreut und meine
Vorfreude hat sich gelohnt. Dokken waren meiner Meinung nach die beste
Band am Freitag, echt spitzenmäßig, gemütlicher geschmeidiger 80er Rock
wie es sich gehört. Alles, was das Poserherz höher schlagen lässt.
"Breaking the Chains" oder auch mein Top-Favourit "In My Dreams" haben
mich auf voller Linie überzeugt. Ich muss sagen, ich war ein kleines
bisschen begeistert von dieser Band. (ins)






Unter dem "M16" Album Cover Background Motiv gab es eine standardmässige SODOM Show zu bewundern. Tom mit seinem roten Bass und AC/DC Shirt zog die Fanschar gleich mit. Anfangs etwas ruhiger mit "Napalm In The Morning" doch schon "Wachturm" oder "Sodomie And Lust" waren Schwerstarbeit für die Nackenmuskulatur. Geiler druckvoller Sound (übrigens den ganzen Tag über) ließ alle Klassiker wie "Outbreak Of Evil" oder "Remember The Fallen" herrlich erschallen. Schade nur das unsere Gummifreundin die Ursel diesmal nicht Beachtung fand. Aber dafür Thrashgewitter am Ende: "Bombenhagel" (xhb)







Mhhh, ich weiss auch nicht, HAMMERFALL ist bei mir so eine Auf und Ab Band. Auf der vorletzten Tour fand ich sie ziemlich schlecht. In Wacken dann wieder ganz ok und auf der letzten Tour fand ich sie sogar genial. Und jetzt kommt Balingen. Ganz ehrlich - irgendwie war ich enttäuscht: viele Songs wurden einfach nicht so rüber gebracht, wie wir es live von den Schweden gewohnt sind. Der Sound war zwar Ok, aber der Gesang von Joacim Cans liess meiner Meinung nach oftmals zu Wünschen übrig, vor allem jedoch bei "At The End Of The Rainbow". Ich fand auch das Set nicht besonders einfallsreich, leider. Highlights waren allerdings "Heeding The Call" und "Heart On Fire" ganz zum Schluss, die die Gesamtnote doch noch auf eine mittelmäßige 3 anheben konnten. Warten wir mal das nächste mal ab! (xhb)





Setlist:




Riders Of The Strom

Metal Age

Way Of A Warrior

At The End Of The Rainbow

A Legend Reborn

Hero´s Return

Let The Hammer Fall

Renegade

Crimson Thunder

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Heeding The Call

Hearts On Fire


"Killing The Dragon" und "Straight Through The Heart" eröffnen thematisch völlig passend den Auftritt von Voice’s Finest DIO. Der kleine Ami kann spätestens beim dritten Song "Stand Up And Shout" mit der vollen Lightshow-Unterstützung wuchern und sich zudem bei seinem erneuten Balingen-Gig über erneut allerseits äußerst zufriedene Gesichter freuen. Gekleidet in good old Leather wabert "Mob Rules" aus den Boxen, und ein - wieder einmal - begeisternder Auftritt der ewig jungen Granatenstimme nimmt seinen Lauf... - hoffentlich nicht zum letzten Mal auf dieser Bühne.(heavy)





Bericht vom Samstag, 28.06.2003




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(Anm. der Red.: Wir weisen explizit darauf hin, dass alle Berichte nur die Meinung des jeweiligen Redakteurs wiedergeben und nicht die der gesamten Redaktion.)

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